Video: VW ID.Buzz Probe gefahren
Der neue ID.Buzz ist der erste vollelektrische Transporter von Volkswagen. Mit seinen runderen Formen soll er sich optisch stärker an den ersten Versionen des VW-Busses aus den 1950er und 1960er Jahren orientieren. Doch der ID.Buzz wirkt deutlich bulliger als die sogenannten Bullis der ersten beiden Generationen T1 und T2.
Mit fast zwei Metern Breite ist der ID.Buzz fast 25 cm breiter als der T1. Mit 4,7 m ist der ID.Buzz um mehr als 40 cm länger als seinen Urahn. Das Leergewicht von 2,471 kg macht den vollelektrischen Nachfahren mehr als doppelt so schwer. Der elektrische Heckantrieb mit 150 kW und der Wendekreis von gut 11 Metern machen den ID.Buzz dennoch agil und wendig im Verkehr.
Das wichtigste Kaufargument für den VW-Bus war schon immer das große Platzangebot für Passagiere und Ladung. So beträgt das Kofferraumvolumen in der Variante mit Rücksitzbank noch 1.121 Liter, mit umgeklappten Sitzen sind es 2.205 Liter. In die Cargo-Version passen zwei Europaletten hinein. Das Ladevolumen beträgt 3.900 Liter.
Für die Passagierversion gibt es eine stabile zweite Ebene. Mit umgeklappten Sitzen bietet sich dann eine breite Fläche zum Übernachten.
Ebenfalls praktisch ist die anklappbare Anhängerkupplung. Diese funktioniert immerhin halbautomatisch und kostet fast 1.000 Euro zusätzlich. Ohnehin ist die Basisausstattung des ID.Buzz eher rudimentär.
Das eigentlich unverzichtbare Navigationssystem mit Routenplanung kostet 1.400 Euro extra. Das gilt auch für eine Sitzheizung, die Lenkradheizung sowie die elektrisch betätigten Schiebetüren und die Heckklappe.
Ebenfalls für einen Aufpreis von fast 1.400 Euro gibt es einen Abstandsregeltempomaten. Wenn dieser die Spur halten soll, kostet das Assistenzpaket noch einmal 1.000 Euro mehr.
Überzeugt hat uns der recht niedrige Verbrauch von 18,6 Kilowattstunden auf 100 km. Doch das lag unter anderem an der geringen Durchschnittsgeschwindigkeit und den warmen Außentemperaturen. Bei einem solchen Verbrauch wäre die angegebene Reichweite von 423 km nach dem Prüfzyklus WLTP fast zu schaffen.
Mangels Wärmepumpe dürfte der Verbrauch im Winter deutlich höher liegen. Das gilt sicherlich auch bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn. Die Bedienelemente ähneln stark denjenigen in den Pkw-Modellen der ID-Baureihe. Neu ist die herausnehmbare Mittelkonsole und der herausklappbare Getränkehalter Die Ladeschale für das Smartphone befindet sich rechts neben dem Lenkrad. Weitere USB-C-Buchsen finden sich in Türen für Fahrer und Beifahrer sowie in den Schiebetüren. Letzteres nur gegen Aufpreis.
Der Fahrwahlhebel befindet sich nun am Lenkrad und nicht mehr am Fahrerdisplay. Die installierte Softwareversion 3.2 verfügt über eine recht gute Routenplanung. Diese bezieht die erforderlichen Ladestopps bereits ein. Einzelne Ladestationen können dabei auch ausgetauscht werden.
Alles in allem ist der ID.Buzz ein gut gelungener Transporter. Die Reichweite erscheint durchaus langstreckentauglich, was sich aber in der Praxis erst bei größerer Beladung und niedrigen Temperaturen überprüfen lässt.
Die maximale Ladeleistung von 170 kW konnten wir ebenfalls nicht testen. Doch diese ist mit Blick auf die Akkugröße ebenfalls konkurrenzfähig.
Allerdings haben die Vorteile auch ihren Preis. Die Basisversion des ID.Buzz Pro kostet 64.581 Euro. Das von uns getestete Fahrzeug kostete mit Vollausstattung 76.136 Euro. Auch beim Preis ist der ID.Buzz deutlich bulliger als seine Urahnen.
Ja, das ist tatsächlich etwas überraschend. VW hätte die Möglichkeit gehabt, mit dem ID...