Video: E-Book-Reader Pocketbook Color im Test
Das Pocketbook Color ist der erste E-Book-Reader mit einem Farbbildschirm. Wir haben uns das Gerät angeschaut.
Schon auf dem Startbildschirm zeigt sich, was den E-Book-Reader Pocketbook Color von allen anderen Geräten auf dem Markt unterscheidet. Es ist das erste Gerät mit dem Kaleido-Display von E-Ink, das Farben darstellt.
Comics lesen macht so mehr Spaß. Auch Farbfotos lassen sich damit betrachten. Die Erwartungen an die Farbdarstellung sollten aber nicht zu hoch sein: Ein E-Paper-Display ist kein hintergrundbeleuchteter, glänzender Flüssigkristallbildschirm, der Millionen an Farben darstellt. Die Anmutung ist so, wie früher gedruckte Comics auf billigem Papier aussahen: bunt, aber die Farben sind matt und etwas verwaschen. Wer Graphic Novels im Din-A4-Format und in Hochglanz gewöhnt ist, wird mit dem Color-Reader nicht so viel Freude haben.
Der Bildschirm ist ein Touchscreen, viele Funktionen lassen sich darüber steuern: Bücher aufrufen, Menüs öffnen, Links anklicken. Der Touchscreen versteht auch Gesten wie Wischen zum Blättern oder Scrollen sowie Zwei-Finger-Gesten zum Vergrößern und Verkleinern. Das Ansprechverhalten ist allerdings unterschiedlich: Meist geht Blättern, Zoomen oder Schieben problemlos. Manchmal wechselt der Bildschirm dabei mehrmals. Es kann aber auch vorkommen, dass es eine Weile dauert, bis ein Befehl ausgeführt wird.
Neben USB verfügt der Reader noch über drahtlose Schnittstellen: Per Bluetooth kann ein Kopfhörer oder ein Lautsprecher mit verbunden werden, um Hörbücher abzuspielen. Mit einer Text-to-Speech-Software lassen sich auch Bücher vorlesen. Vorinstalliert ist Englisch. 15 weitere Sprachpakete können über die Website heruntergeladen werden.
Der Reader unterstützt eine Reihe von E-Book-Formaten, darunter EPUB, PDF, DOC, HTML, MOBI, RTF und TXT, zwei Comicformate sowie vier Grafikformate ohne Konvertierung. Hinzu kommen die Audioformate MP3 und OGG. Theoretisch spielt das Gerät auch Online-Videos ab. Wegen der geringen Bildwechselfrequenz ist das jedoch kein Vergnügen.
Der Pocketbook Color ist ein solider E-Book-Reader mit den üblichen Funktionen - vom Lesen und Kaufen von E-Books bis hin zum Surfen im Internet. Die Bedienung könnte an mancher Stelle etwas konsistenter sein, der Preis ist mit rund 200 Euro um einiges höher als bei herkömmlichen Geräten.
Letztlich kommt es aber immer auch auf die Lektüre an – ein langweiliger Schmöker wird auch durch Farbe nicht besser.