Duhn, Friedrich von
- Lebensdaten
- 1851 – 1930
- Geburtsort
- Lübeck
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- Archäologe ; Professor der Archäologie in Göttingen ; Archäologe
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116243163 | OGND | VIAF: 14848517
- Namensvarianten
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- von Duhn, Friedrich (von ist kein Adelsprädikat)
- Duhn, Friedrich Carl von
- Duhn, Friedrich von
- von Duhn, Friedrich (von ist kein Adelsprädikat)
- von duhn, friedrich
- Duhn, Friedrich Carl von
- Duhn, F. von
- Duhn, Federico von
- Duhn, Frdr. Karl von
- Duhn, Fridericus Carolus de
- Duhn, Fridericus de
- Duhn, Friedrich K. von
- Duhn, Friedrich Karl von
- Duhn, Frdr. Carl von
- Duhn, Fridericus Karolus de
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Dictionary of art historians [2018-]
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- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
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von Duhn, Friedrich Carl
Archäologe, * 17.4.1851 Lübeck, † 5.2.1930 Heidelberg. (lutherisch)
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Genealogie
Aus alter, seit 1638 in Lübeck nachweisbarer Schiffer- u. Kaufmannsfamilie;
V →Carl Alex. (1815–1904), Richter am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg, S des Joh. Hermann (1772–1837), Senator in Lübeck, zuletzt Stadthauptmann in Travemünde;
M Anna Marg. (1821-1901), T des Frdr. Wilh. Heineken (1787–1848), Dr. jur., Senator in Bremen, u. der Senatorentochter Anna Theodora Oelrichs;
⚭ 1) Neapel 1880 Florence Wolffson († 1881) aus England, 2) Oberhofen (Schweiz) 1882 Maria v. Boeckmann († 1928) aus pomm. Adelsfamilie;
1 S aus 1), 1 S, 2 T aus 2), u. a. Clara (⚭ Fritz Burger, ⚔ 1916, Prof. der Kunstgeschichte in München). -
Biographie
Neigungen, die den später streng auf seinen juristischen Beruf gerichteten Vater in der Studienzeit mit →Jacob Grimm und →Karl Otfried Müller in Verbindung gebracht hatten, verdichteten sich in D. zum Beruf des Archäologen. Genannt war er nach seinem Paten →F. K. von Savigny. Vier Jahre lang Schüler von →Hermann Usener, →Reinhard Kekulé und →Franz Bücheler in Bonn, promovierte er dort 1874. Anschließende Reisen und Aufenthalte in Italien, Sizilien und Griechenland endeten 1879 mit der Ernennung zum Privatdozenten in Göttingen. Schon ein Semester später folgte er dem Ruf nach Heidelberg, wo er bis zu seinem Tode als Professor der Archäologie wirkte. Schon vorher wies sich der „Juvenis Capitolinus“ in Rom durch jene Studie „Über einige Basreliefs“ aus, mit der er die Grundlagen für die Wiedergewinnung der Ara Pacis Augusti schuf. Er erwarb sich wesentliche Verdienste um die Kontaktbildung zwischen Prähistorie und Klassischer Archäologie und um die Entwicklung der italischen Vorgeschichtsforschung. Wenige Deutsche waren in Italien so geliebt und geachtet wie er. Die Italien betreffenden Artikel in M. Eberts Reallexikon der Vorgeschichte (1924 folgende) stammen von ihm. Mag seine genial vereinfachende Schau heute im ganzen aufgegeben sein, so hat sie doch die erste, noch unübertroffene wissenschaftliche Aufbereitung eines außerordentlich umfangreichen, bis dahin vielfach unbekannten und kaum zugänglichen Materials ermöglicht. Duhn hat nicht eigentlich eine Schule begründet, jedoch ist seine erzieherische Strahlungskraft auf den akademischen Nachwuchs kaum abzumessen. Zu seinen Schülern zählen →R. Pagenstecher, →F. Pfister, →C. Schuchhardt, →O. Weinreich und →R. Zahn|
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Auszeichnungen
Auswärtiges Mitgl. der Königlichen Ak. dei Lincei in Rom.
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Werke
u. a. Über einige Basreliefs u. ein röm. Bauwerk d. ersten Kaiserzeit, in: Miscellanea Capitolina, Rom 1879, S. 11-19; Zum Wagenlenker v. Delphi, in: Athen. Mitt. 31, 1906, S. 421-29;
Ein Rückblick üb. d. GräberF, 1911 (Heidelberger Univ.-Reden);
Pompeii, e. hellenistische Stadt in Italien, 1906, ³1918;
Italische Gräberkde. I, 1924, II (nach d. Tode D.s abgeschl., umgearb. u. erg. v. F. Messerschmidt, mit biogr. Einl.), 1939; Hrsg.: Antike Bildwerke in Rom mit Ausschluß d. größeren Slgg., beschr. v. F. Matz, nach d. Vf. Tode weitergeführt u. hrsg. v. F. v. D., 3 Bde., 1881/82. -
Literatur
L. Curtius, in: Mitt. d. dt. Archäol. Inst., Röm. Abt., 45, 1930, S. III ff.;
P. Ducati, in: Historia 4, Mailand u. Rom 1930, S. 317-43;
G. Karo, in: FF 6, 1930, Sp. 205 f.;
P. Orsi, Commemorazione del socio straniero F. v. D., in: Atti dell'Accademia Pontificia dei Nuovi Lincei, Rendiconti della Reale Accademia dei Lincei Ser. VI, Bd. VI, Rom 1930, S. 95 ff. (W-Verz.), u. in Gnomon 6, 1930, S. 509-12;
G. Pasquali, in: Studi Etruschi 4, Florenz 1930, S. 339 f.;
P. Mingazzini, F. v. D. (nel centenario della nastita), ebd. 22.1952/53, S. 443-47 (W-Verz.);
Phil.-hist. Verbindung Cimbria, In Memoriam III. Dr. F.v.D., 1930 (mit Btrr. u. a. v. F. Gundolf, Ch. Hülsen, C. Schuchhardt);
A. Sogliano, F. v. D., Cenno commemorativo, Neapel 1930;
F. Pfister, Nestor d. Archäol., Zu F. v. D.s 100. Geburtstag, in: Tagebl., Unabhängige Heidelberger Ztg., Nr. 87 v. 14.4.1951;
O. Weinreich, F. v. D. zum Gedächtnis, in: Ruperto-Carola Nr. 4, 1951, S. 15 (P);
Enc. Italiana XIII, 1932, S. 259. – Zu V Carl Alex.: F. K. v. D., Carl Alex. v. D., in: Lübeck. Bll., Jg. 1904. -
Autor/in
Otto-Wilhelm von Vacano -
Zitierweise
Vacano, Otto-Wilhelm von, "Duhn, Friedrich von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 180 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116243163.html#ndbcontent