Damaschke, Adolf
- Lebensdaten
- 1865 – 1935
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Sozialpolitiker ; Volkspädagoge ; Publizist ; Volksschullehrer ; Volkswirt ; Politiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 11906121X | OGND | VIAF: 54949744
- Namensvarianten
-
- Damaschke, Adolf Wilhelm Ferdinand
- Damaschke, Adolf
- Damaschke, Adolf Wilhelm Ferdinand
- Damaschke, A.
- Damaschke, Ad.
- Damaschke, Adolf W.
- Damaschke, Adolph
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- Nomination Database - Nobelprize.org [2014-]
Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Damaschke, Adolf Wilhelm Ferdinand
Sozialpolitiker und Volkspädagoge, * 24.11.1865 Berlin, † 30.7.1935 Berlin. (evangelisch)
-
Genealogie
V Adolf (* 1827), Tischlermeister, S des Unteroffiziers Ferd., zuletzt in Thorn;
M Auguste (* 1835), T des Wilh. Sandberg, Kalkbrennereibesitzer in Lehnin;
⚭ Jena 1904 Julie, T des →Heinr. Gelzer (1847–1906), Prof. der alten Gesch., u. der Clara Thurneyssen;
3 T. -
Biographie
D. wurde zum Volksschullehrer ausgebildet, aber der junge Berliner Lehrer, gefühlsstark, ehrgeizig und begeisterungsfähig, weitete schon in seinen frühen Berufsjahren seine Interessen ins Allgemeine, den verschiedenen „lebensreformerischen“ Bestrebungen des Anti-Alkoholismus, der „Ethischen Kultur“ nahestehend. Schicksalhaft wurde für ihn die Begegnung mit der Lehre von Henry George und dessen deutschem Verkünder, Michael Flurscheim: daß der Boden dem kapitalistischen Marktbetrieb entzogen werden müsse, da er anderer Natur sei als die übrige Ware. Aber indem sich D., seit 1895 freier Publizist, ganz dieser Frage des Bodenrechtes zuwandte, wurde er selber auch für diese schicksalhaft. Er war 1896 an Fr. Naumanns Seite einer der Begründer (und später zweiter Vorsitzender) des Nationalsozialen Vereins gewesen, schied aber nach dem Mißlingen dieses Versuches 1903 aus der Parteipolitik aus - der „Bund für Bodenreform“, eine überparteiliche Organisation, wurde für D. das Instrument einer weitreichenden Sozial- und Volkspädagogik. Obgleich er sich wohl selber auch für einen Theoretiker hielt und mit viel Fleiß die Geschichte der ökonomischen Lehrmeinungen wesentlich unter dem Gesichtspunkt der bodenrechtlichen Beurteilung durchpflügte, war seine Begabung auf das Praktisch-Konkrete gerichtet. So gewann er einen großen und fruchtbaren Einfluß auf die Bodenvorratspolitik der deutschen Gemeinden und auf die Steuerpolitik (Steuer nach dem „gemeinen Wert“, Besteuerung des „unverdienten Wertzuwachses“); es ist auch wesentlich sein Verdienst, daß in den Grundrechten der Weimarer Verfassung ein bodenreformerisches Bekenntnis Aufnahme fand. Als Redner und Publizist war D. unermüdlich, formal von großer Gewandtheit, mit einem gewissen Lyrismus des Vortrags; in seinen Grundantrieben ethisch-humanitär bestimmt, höchst wirkungsvoll als Vereinfacher. - D. theol., Dr. iur. et med. honoris causa. Das Schrifttum D.s, der auch die „Blätter für Bodenreform“ und das „Jahrbuch der Bodenreform“ herausgab, ist sehr weitschichtig und in zum Teil sehr großen Auflagen verbreitet. In einer mehrbändigen Autobiographie „Aus meinem Leben“ (1924, Werke) und „Zeitwende“|(1925), die unter dem Titel „Ein Leben für Nation und Sozialismus“ später (1934) eine Neubearbeitung erfuhr, hat D. anschaulich, gelegentlich stark subjektiv, einen umfassenden Lebensbericht gegeben.
-
Werke
Weitere W u. a. Die Bodenreform, 1913;
Gesch. d. Nationalökonomie, 1913;
Aufgaben d. Gemeindepolitik, 1913;
Volkstümliche Redekunst, 1913;
Gesch. d. Redekunst, 1913; W-Verz. in:
Wi. 1935. -
Literatur
M. Vorgrimler, D. u. d. dt. Siedlungsbewegung, in: Caritas, 1935, S. 251-56;
Th. Heuss, in: Hilfe, 1935, S. 372;
A. Graebert, in: Hochwart, 1935, S. 399;
J. Wagenbach, in: Zbl. f. Soz. Pol., 1935, S. 973;
M. Liertz, A. D. u. d. dt. Bodenreform, 1948;
E. Lubahn, Die städt. Grundrente, 1952;
Rhdb. (P).-Qu.: Restnachlaß im BA. Koblenz. -
Autor/in
Theodor Heuss -
Zitierweise
Heuss, Theodor, "Damaschke, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 497-498 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11906121X.html#ndbcontent