Cartellieri, Otto
- Lebensdaten
- 1872 – 1930
- Geburtsort
- Odessa
- Sterbeort
- Basel
- Beruf/Funktion
- Historiker ; Archivar
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116462604 | OGND | VIAF: 5021031
- Namensvarianten
-
- Cartellieri, Otto Ernst Wilhelm
- Cartellieri, Otto
- Cartellieri, Otto Ernst Wilhelm
- Cartellieri, Guilelmus Ernestus Otto
- Cartellieri, O.
- Cartellieri, Wilhelm Ernest Otto
- Kartellieri, Otto
- Kartellieri, Otto Ernst Wilhelm
- Kartellieri, Guilelmus Ernestus Otto
- Kartellieri, O.
- Kartellieri, Wilhelm Ernest Otto
Vernetzte Angebote
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1957] Autor/in: Leuschner, Joachim (1957)
- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
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Cartellieri, Otto Ernst Wilhelm
Historiker, * 23.1.1872 Odessa, † 13.4.1930 Basel. (evangelisch)
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Genealogie
Familie stammt aus Mailand; Vorfahren →Antonio Cartegliere (1746–1817), Sänger, v. a. in Breslau (Wäsersche Ges.) u. Königsberg; Verwandte Casimir Anton ([S v. Antonio] 1772-1807), Komponist u. Kapellmeister der Fürsten Lobkowitz, u. sein E →Wilh. (1860–1908), Prof. der altindischen Philol. u. Altertumskunde in Innsbruck, befaßte sich u. a. mit altindischer Epigraphik (s. ÖBL);
V Leop. (1828–1903), Kaufm., dt. Konsul in Odessa, S des Leop., Kaufm., Konsul in Libau (S des Antonio, s. o.), u. der Dorothea Woysch aus Pfarrerfamilie;
M Cölestine (1831–1918), T des Stadtrichters Rud. Manger in Waldenburg u. der Luise Feye, E des Oberbaurats Heinr. Ludw. Manger (1728-90 [s. ADB XX]) B →Alex. (1867–1955), Historiker, Prof. in Jena, schrieb neben seinem grundlegenden Lebenswerk „Phil. II. August, Kg. v. Frankreich“ (4 Bde., 1899-1922) u. Arbb. z. pol. Gesch. des MA u. der Neuzeit eine umfassende Weltgeschichte des MA „Weltgeschichte als Machtgeschichte“ [382-1150] (4 Bde., 1927-41);
⚭ Leipzig 1918 Eva Schröter;
2 S, 2 T. -
Biographie
Nach Studium der Geschichte, Philologie und Nationalökonomie in Freiburg (Breisgau), Heidelberg und Berlin wurde C. 1897 in Berlin als Schüler F. Scheffer-Boichorsts mit einer Arbeit über „Abt Suger von Saint Denis“ (= Historische Studien 11, 1898) promoviert, die ihm bereits im ersten Entwurf einen Preis der philosophischen Fakultät gebracht hatte. Die mittelalterliche Geschichte romanischer Völker, später vor allem die burgundische, sollte den Mitarbeiter der Monumenta Germaniae historica (1898-1904) und formgewandten, künstlerisch begabten Schilderer vergegenwärtigter Zeiten nicht mehr aus ihrem Bann entlassen. Unter der Anleitung von K. Hampe habilitierte sich C. 1904 in Heidelberg mit einer Schrift über „Peter von Aragon und die sizilianische Vesper“ (= Heidelberger Abhandlungen zur Mittleren und Neueren Geschichte 7, 1904). Als Professor in Heidelberg (seit 1910) und auch nach dem ersten Weltkrieg als Archivrat und|schließlich Generallandesarchivar in Karlsruhe galt seine Liebe der „Geschichte der Herzöge von Burgund“, von der sehr rasch der 1. Band (Philipp der Kühne, 1910) - freilich nur dieser - erschien, bis der Krieg eine intensive Archivbenutzung in Frankreich verbot. In Aufsätzen konnte C. sein Thema gründlich erforschen und eine Reihe von kulturhistorischen Bildern vom „Hofe der Herzöge von Burgund“ (1926, englisch 1929) veröffentlichen, bevor der Tod die Vollendung seines Lebenswerkes verwehrte.
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Werke
Weitere W Kg. Manfred, 1910;
Der franz.-mailänd. Vertrag v. 20.3.1391, 1912;
Btrr. z. Gesch. d. Herzöge v. Burgund 1-5, in: SB d. Ak. d. Wiss. Heidelberg, Phil.-hist. Kl., 1912/11, 1913/2 u. 9, 1914/6;
Zur Gesch. Dinants, in: Denkschr., bearb. i. A. d. Gen. gouv. in Belgien. 1918, S. 19 ff.;
Heidelberger Erinnerungsstätten, 1922;
Aufsätze z. burgund. Gesch., u. a. in: MIÖG 28, 1907, HZ 132, 1925, Hist.-pol. Bll. f. d. kath. Dtld., 1921, Tijdschr. voor Geschiedenis 36, Groningen 1921. - Von Wilh.: 17 Tafeln z. ind. Palaeogr., in: Grundriß d. indogerman. Philol. I, Straßburg 1896;
von B Alex.: s. DW. -
Literatur
W. Holtzmann, in: HZ 142, 1930, S. 446 f. - Zu Antonio: Ch. Krollmann, in: Altpreuß. Biogr. I, 1941; zu B Alex.:
W. Kienast, in: HZ 179, 1955, S. 663 -
Autor/in
Joachim Leuschner -
Zitierweise
Leuschner, Joachim, "Cartellieri, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 160-161 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116462604.html#ndbcontent