Dörmann, Felix
- Lebensdaten
- 1870 – 1928
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Schriftsteller ; Journalist ; Schauspieler ; Regisseur ; Librettist
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 119020874 | OGND | VIAF: 37717518
- Namensvarianten
-
- Biedermann, Felix (eigentlich)
- Dörmann, Felix
- Biedermann, Felix (eigentlich)
- biedermann, felix
- Dörmann, Felix
- Doermann, Felix
- Dormann, Felix
- Dörmann, F.
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Dörmann (eigentlich Biedermann), Felix
Schriftsteller, * 29.5.1870 Wien, † 26.10.1928 Wien. (katholisch, 1904 evangelisch)
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Genealogie
V Gustav Frdr. Biedermann (1828–71), Großhandlungsgeschäftsführer, S des David (1782–1838, isr.), Großhändler in Wien, u. der Therese Goldstein;
M Emilie (1835–1911, kath.), T des Hofkanzlisten u. Notars Ludw. v. Sztankovits;
⚭ 1) Wien 1900 (⚮ 1904) Maria († 1923), T des Franz Gf. v. Bubna u. Lititz u. der Laura Schubert, 2) Wien 1909 Klara Schauer (* 1885);
1 T aus 1). -
Biographie
D. ist eine typische Erscheinung der Jungwiener Moderne um die Jahrhundertwende, Zeitgenosse, Jugend- und Kaffeehausfreund von →Hermann Bahr, →Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal; er steht in seinen Anfängen unter dem starken Einfluß von Baudelaire und Swinburne. D. wird von Karl Kraus in seiner Persiflage „Die demolierte Literatur“ (1896) als „bei seiner Jugend heute schon ein geübter Greis“ trefflich charakterisiert (vergleiche(nd) dazu den eigenen Ausspruch D.s: „Es ist merkwürdig, manche Menschen sind am ältesten, wenn sie am jüngsten sind“). D. kann als Parallelerscheinung französischer Literatur und Lebensformen gegen Ende des Jahrhunderts gelten. Aus seinen frühen Gedichtbänden, „Neurotica“ (1891), „Sensationen“ (1892), „Gelächter“ (1896) – Bücher der „Qualenseligkeiten“, des Komplizierten, Seltsamen und Kranken – sind die Verse „Ich liebe die hektischen, schlanken Narzissen mit blutrotem Mund …“ oft zitiert worden. Ein Sammelband „Tuberosen“ (1920) ist nur ein schwacher Nachhall. Aus D.s dramatischem Werk heben sich ab: die milieustarken Wiener Sittenkomödien „Ledige Leute“ (1897; 1927 mit versöhnlichem Schluß verfilmt), „Zimmerherren“ (1900), „Die Krannerbuben“ (1901) und das überschwengliche Versdrama „Der Herr von Abadessa“ (1902, mit dem Bauernfeld-Preis ausgezeichnet). Die amourösen Novellensammlungen und ein Wiener Nachkriegsroman („Jazz“, 1925) sind ohne Belang. Als Verfasser einer großen Anzahl von Operettentexten errang D. mit dem Libretto zu Oscar Straus’ „Ein Walzertraum“ (1907, gemeinsam mit Leopold Jacobson) einen Welterfolg.
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Werke
Weitere W in Nekr. z. Kürschners Lit.-Kal. 1901-35, 1936.
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Literatur
A. Möller-Bruck, Das junge Wien, 1902; Nagl-Zeidler IV (W, P);
Kosch, Lit.-Lex. (unter Biedermann;
H. Vanicek, Der Einfluß d. franz. Lyrik auf A. Wildgans, St. Zweig, u. F. D., Diss. Wien 1952 (ungedr.); ÖBL (unter Biedermann, W, L). -
Autor/in
Alfred Zohner -
Zitierweise
Zohner, Alfred, "Dörmann, Felix" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 33-34 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119020874.html#ndbcontent