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Deutsche Biographie - Adler, Guido

Adler, Guido

Lebensdaten
1855 – 1941
Geburtsort
Eibenschitz (Mähren)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Musikhistoriker ; Musikwissenschaftler ; Hochschullehrer ; Jurist
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 118500694 | OGND | VIAF: 73906806
Namensvarianten

  • Adler, Guido
  • Adler, G.

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Zitierweise

Adler, Guido, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118500694.html [24.01.2025].

CC0

  • Adler, Guido

    Musikhistoriker, * 1.11.1855 Eibenschitz (Mähren), 15.2.1941 Wien. (israelitisch)

  • Genealogie

    V Joachim Adler, praktischer Arzt ( 1856);
    M Franziska Eisenschitz;
    22.3.1887 Betti Berger;
    S Hubert Joachim Adler, Laryngologe, jetzt in USA;
    T Melanie Adler ( 1942 Theresienstadt), Homöopathin.

  • Biographie

    A. besuchte während der Gymnasialzeit das Konservatorium in Wien, wo u. a. A. Bruckner sein Lehrer war. Nach dem Abitur wandte er sich vorerst dem Studium der Rechte zu, das er 1878 mit der Promotion beendete. Daneben widmete er sich, gefördert von E. Hanslick, musikgeschichtlichen Studien und wurde 1880 zum Dr. phil. promoviert. Neben Ph. Spitta und F. Chrysander wurde A. einer der Begründer der modernen Musikwissenschaft. In Wien 1882 für dieses Fach habilitiert, wurde A. 1885 außerordentlicher Professor in Prag und 1898 ordentlicher Professor in Wien als Nachfolger Hanslicks. Er begründete hier das „Musikhistorische Institut“ der Universität, aus dem unter seiner Führung zahlreiche Musikforscher hervorgingen. Er organisierte die Herausgabe der „Denkmäler der Tonkunst in Österreich“, die unter seiner Leitung bis 1938 in 83 Bänden erschienen. 1927 trat A. in den Ruhestand. Im Wiener Musikleben nahm A. eine führende Stellung ein und organisierte die internationalen Kongresse und Veranstaltungen der Wiener Haydn- und Beethoven-Zentenarfeier 1909 bzw. 1927. - Das zentrale Forschungsgebiet A.s bildete die reiche musikalische Vergangenheit Österreichs vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Daneben beschäftigten ihn die methodisch-systematischen Probleme der Entwicklung der musikalischen Stilformen, die in seiner „Wiener Schule“ eine frühe und eingehende Behandlung erfuhren. Seiner Initiative war nach dem ersten Weltkrieg der Zusammenschluß der Musikforscher in der „Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft“ zu verdanken, deren Ehrenpräsident er bis zum Lebensende blieb.

  • Werke

    u. a. Richard Wagner, 1904, ²1923 (französ. 1910);
    Der Stil in der Musik, 1911;
    Methode d. Musikgesch., 1919;
    Hdb. d. Musikgesch., 1924, ²1930;
    Wollen u. Wirken, Aus d. Leben eines Musikhistorikers, 1935;
    Zahlreiche Edd. österr. Musikdenkmäler u. sonstige Arbb. A.s s. Schr.-Verz. in: Festschr. f. G. A., 1930, S. 221-24 u.
    MGG.

  • Literatur

    R. v. Ficker, in: Österr. Musik-Ztschr. I, 1946, S. 185 f. u. MGG.

  • Porträts

    Phot., in: Festschr. f. G. A., 1930;
    Phot. nach Ölgem. v. T. Dreger, in: G. A., Wollen u. Wirken, 1935.

  • Autor/in

    Rudolf von Ficker
  • Zitierweise

    Ficker, Rudolf von, "Adler, Guido" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 70 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118500694.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA









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