Voß, Heinrich
- Lebensdaten
- 1779 – 1822
- Geburtsort
- Otterndorf bei Cuxhaven
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- klassischer Philologe ; Übersetzer ; Philologe ; Gräzist ; Übersetzer ; Lyriker ; Hochschullehrer ; Theologie
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 100689590 | OGND | VIAF: 69281446
- Namensvarianten
-
- Voß, Johann Heinrich
- Voß, Heinrich
- Voß, Johann Heinrich
- Voss, H.
- Voss, Heinrich
- Voss, Henricus
- Voss, Johann Heinrich
- Vossius, Heinrich
- Vossius, Henricus
- Voß, H.
- Voß, Henricus
- Voß, Johann H.
- Voß, Johann J.
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Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
- ADB 40 (1896), S. 347 in Artikel Voß, Johann Heinrich
- NDB 20 (2001), S. 135 in Artikel Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob (Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob)
- NDB 22 (2005), S. 208 in Artikel Rückert, Friedrich (Rückert, Johann Michael Friedrich)
- NDB 25 (2013), S. 408 in Aritkel Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold Graf zu
- NDB 27 (2020), S. 122*
- NDB 27 (2020), S. 124*,125
- NDB 27 (2020), S. 123 ( Voß, Johann Heinrich)
- NDB 27 (2020), S. 125* ( Voß, Johann Heinrich)
Orte
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Voß, Johann Heinrich
Klassischer Philologe, Übersetzer, * 29.10.1779 Otterndorf bei Cuxhaven, † 20.10.1822 Heidelberg, ⚰ Heidelberg, Bergfriedhof. (evangelisch)
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Genealogie
V →Johann (s. 1; W);
M →Ernestine Boie (s. 2);
B →Abraham (s. Gen. 1; W);
– ledig. -
Biographie
V. wuchs ab 1782 in Eutin auf, besuchte dort die von seinem →Vater geleitete Lateinschule und ging 1799 nach Halle/Saale, wo er anfangs Theologie, dann Philologie studierte. 1801 setzte er sein Studium in Jena fort, wohin ihm seine Eltern 1802 folgten. 1804 wurde er auf Vermittlung →Goethes Lehrer am Gymnasium in Weimar und wechselte 1806 als Professor für klassische Philologie an die Univ. Heidelberg, wohin seine Eltern ein Jahr zuvor übergesiedelt waren, und lebte bis zu seinem Tod im elterlichen Haus.
Bedeutung erlangte V. v. a. als →Shakespeare-Übersetzer: Waren die auf Anregung →Goethes und in engem Kontakt mit →Schiller entstandenen Übersetzungen des „Othello“ und „König Lear“ (1806) noch stark am klassizistischen Übersetzungsstil →A. W. Schlegels und →Schillers orientiert, folgte V. später immer stärker den Übersetzungsprinzipien seines →Vaters, die am Ideal der möglichst genauen Nachbildung des jeweiligen Originals ausgerichtet waren. Dies gilt z. T. schon für die zusammen mit dem Bruder →Abraham übertragenen 7 „Schauspiele“ →Shakespeares (3 Bde., 1810–15), vollständig dann für die offen gegen →Schlegel gerichtete Gesamtübersetzung der →Shakespeareschen Dramen, an der außer →Abraham auch der Vater →Johann Heinrich mitarbeitete (9 Bde., 1818–29).
In den Heidelberger Jahren war V. u. a. als Redakteur und Rezensent für Cottas „Morgenblatt“ tätig und unterhielt enge persönliche Kontakte zu →Jean Paul (1763–1825) und dem Romantikerkreis um →Christian Truchseß v. Wetzhausen (1755–1826). Im Streit seines →Vaters mit den Heidelberger Romantikern stand V. jedoch stets auf der Seite des →Vaters.
-
Werke
Weitere W Briefe, hg. v. Abraham Voß, 3 Bde., 1833–38 (P);
Specimen emendationem in Pindari carmina, 1810;
Curarum Aeschylearum specimen, 1812;
Notae in Theocritum, 1813;
Übers.: Äschylus, z. T. vollendet v. Johann Heinrich Voß, 1826 (P);
– Teilnachlässe: Univ.bibl. Dresden;
Univ.- u. Landesbibl. Jena;
Schleswig-Holstein. Landesbibl. Kiel. -
Literatur
|ADB 40;
H. G. Gräf, H. V. d. J. u. sein Verhältnis zu Goethe u. Schiller, in: Goethe-Jb. 17, 1896, S. 75–104;
D. W. Schumann, H. V., Zw. Aufklärung u. Romantik, Mit unveröff. Briefen, in: Jb. d. Wiener Goethe-Ver. 1980 / 81, S. 215–73 (P);
L. Drewing, Die Shakespeare-Übers. v. Johann Heinrich V. u. seinen Söhnen, 1999;
F. Baudach, Von d. Freiheit eines Unmündigen, Ein ungedr. Brief v. H. V., in: Voss. Nachrr. 2, 1995, S. 5–18;
M. Grieger, Die Byron-Nachdichtungen v. H. V., ebd. 8, 2005, S. 15–24;
Goedeke 17 (W, L);
Kosch, Lit.-Lex.³ (W, L);
Drüll, Heidelberger Gelehrtenlex. I. -
Porträts
|Ölgem. v. F. Gareis, 1800 (Frankfurt/M., Goethe-Mus.), danach: Stich v. C. Barth, 1826, Abb. in: Äschylus, 1826 u. Briefe, Bd. 1, 1833, Frontispiz;
Aquarell-Miniatur v. Reineck (?), um 1800 (verschollen, Photogr. in d. Klassik Stiftung Weimar). -
Autor/in
Frank Baudach -
Zitierweise
Baudach, Frank, "Voß, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie (), S. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100689590.html#ndbcontent