Heinrich Dusemer
- Lebensdaten
- um 1280 – 1353
- Sterbeort
- Ordenshof Brattian
- Beruf/Funktion
- Hochmeister des Deutschen Ordens ; Generaloberer
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 137319037 | OGND | VIAF: 81526096
- Namensvarianten
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- Heinrich Tusemer
- Heinrich
- Heinrich Dusemer
- Heinrich Tusemer
- Heinrich
- Heinrich, Dusemer
- Dusemer, Heinrich
- Heinrich, Dusemer von Arfberg
- Heinrich, Dusemer von Arffberg
- Heinrich, Dusemer, Deutscher Orden, Hochmeister
- Heinrich, Tusemer
- Heinrich, von Dusemer
- Heinrich, Dusemer, Deutscher Orden, Hochmeisther
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Heinrich Dusemer (Tusemer)
Hochmeister des Deutschen Ordens, * um 1280, † 1353 Ordenshof Brattian, ⚰ Marienburg, Annenkapelle.
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Genealogie
Wahrsch. aus fränk. Geschl. Das H.s Namen bisweilen zugesetzte „von Arfberg“ ist Erfindung eines späteren Chronisten.
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Biographie
Erstmalig 1311 als Bruder des Deutschen Ordens in Preußen erwähnt, durchlief H. eine vielseitige Ämterlaufbahn: 1318 Konventual in Ragnit, 1325-26 Kumpan des samländischen Bistumsvogtes, 1327 Konventual in Königsberg, 1328 Pfleger in Tapiau, 1329 Komtur von Ragnit, 1333-34 samländischer Ordensvogt, 1334-35 Komtur von Brandenburg, 1335-39 Oberster Marschall und Komtur von Königsberg und seit Ende 1339 Komtur von Strasburg. Auf Grund seiner militärischen Erfahrung als Komtur der Grenzbezirke Ragnit und Brandenburg, vor allem aber als Führer des Ordensheeres wurde er 1343 an die Spitze des preußischen Hilfskorps gestellt, das den livländischen Ordenszweig bei der Niederwerfung des großen Estenaufstandes unterstützte. Nachdem er schon seit September 1345 den erkrankten Hochmeister →Ludolf König vertreten hatte, wurde er am 13. Dezember zu dessen Nachfolger gewählt. Bereits 1346 gelang ihm der Erwerb von Estland, wodurch sich der Ordensstaat bis zum finnischen Meerbusen erstreckte. Den gefährlichsten, ihn ständig in der Flanke bedrohenden Feind des Ordens, die Litauer, besiegte H. in einer der wenigen offenen Feldschlachten an der Strebe (1348) vollständig und machte damit den verheerenden Litauereinfällen auf längere Zeit ein Ende. Demgegenüber setzte er den schon unter seinem Vorgänger mit dem Vertragswerk von Kalisch (1343) begonnenen Ausgleich mit Polen durch den Grenzvertrag von 1349 fort, der die beiderseitige Grenze in Pommerellen festlegte. Die Erfolge gegen die Litauer schufen wiederum die Grundlage für H.s bedeutende Kolonisationstätigkeit in der Wildnis, vor allem im Bereich der Komturei Osterode, wobei er in starkem Maße die stammpreußische Bevölkerung heranzog. Vermutlich wegen Krankheit resignierte er, sehr wahrscheinlich um die Jahreswende 1351/52, denn am 6.1.1352 wurde Winrich von Kniprode zum Hochmeister gewählt. H. zog sich dann auf den Ordenshof Brattian zurück.
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Literatur
Preuß. UB II-IV, 1932-60;
J. Voigt, Gesch. Preußens IV, V, 1830-32;
K. Steinbrecht, Hochmeistergrabsteine in Preußen, in: Altpreuß. Mschr. 52, 1916;
H. Koeppen, Die Resignation d. Hochmeisters H. D., in: Zs. f. Ostforschung 7, 1958, H. 3;
ders., Das Ende d. Amtszeit d. Hochmeisters H. D., in: Preußenland 4, 1966, Nr. 1;
F. A. Greenhill, H. Dusemer, Grand Master of the Teutonic Knights, in: Transactions of the Monumental Brass Society X, T. III, Cambridge 1965 (mit Entzifferung d. Inschrift d. erhaltenen Grabsteins);
Altpreuß. Biogr. (unter Dusemer); s. a. L zu
Hochmeister Heinrich Reffle v. R. -
Autor/in
Hans Koeppen -
Zitierweise
Koeppen, Hans, "Heinrich Dusemer" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 378 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137319037.html#ndbcontent