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Galaxy Note 8.0 im Test: Reif für den Stift - Golem.de

Galaxy Note 8.0 im Test: Reif für den Stift

Das große Galaxy Note 10.1 ist in einer Hand schwer zu halten, die 5-Zoll-Geräte sind für eine bequeme Stifteingabe etwas klein - ob Samsungs Galaxy Note 8.0 mit 8 Zoll nun die perfekte Größe für ein Stifttablet hat und ob die Eingabe verbessert wurde, zeigt unser Test.
/ Jörg Thoma
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Mit 8 Zoll hat das Galaxy Note 8.0 eine ideale Größe für die Stifteingabe. (Bild: Martin Peterdamm/Golem.de)
Mit 8 Zoll hat das Galaxy Note 8.0 eine ideale Größe für die Stifteingabe. Martin Peterdamm/Golem.de

Hardwareseitig ist das Galaxy Note 8.0 auf dem aktuellen Stand. Ein Vier-Kern-Prozessor treibt das Tablet bei einer Taktrate von bis zu 1,6 GHz an. Der Geekbench-2-Benchmark kommt auf 2.138 Punkte und ist damit weit besser als der des iPad Mini mit seinem Zwei-Kern-Prozessor mit 750 Punkten und dem Nexus 7 und seinem Tegra-3 samt vier Kernen mit 1.451 Punkten. Im Javascript-Benchmark Octane, den wir jeweils im Chrome-Browser durchgeführt haben, liegt das Nexus 7 jedoch mit durchschnittlich 1.300 Punkten etwas vor dem Galaxy Note 8.0 mit 1.259 Punkten.

Samsungs SoC Exynos 4412 verfügt über vier ARM-Cortex-A9-Kerne und kommt auch in vielen Varianten des Galaxy S3 und im größeren Stifttablet Galaxy Note 10.1 vor. Er enthält eine GPU vom Typ Mali 400. Die UMTS-Variante ist zusätzlich mit dem XMM-6262-Chipsatz von Intel bestückt, der das HSPA-Modem enthält und die Frequenzen 850, 900, 1.900 und 2.100 GHz unterstützt. WLAN beherrscht das Gerät nach 802.11 b/g/n und a/n, deckt also die Frequenzen 2,4 GHz und 5 GHz ab. Zusätzlich kennt das Stifttablet Bluetooth in Version 4.0 und ist mit einem GPS-Modul ausgestattet, mit dem auch Glonass genutzt werden kann. Ein NFC-Chip fehlt.

Weder am Lage- noch am Helligkeitssensor gibt es etwas zu bemängeln. Die Smart Stay genannte Augenerkennung, die den Bildschirm erst abdunkelt, wenn der Nutzer nicht mehr draufsieht, funktionierte ebenfalls zuverlässig.

Der Arbeitsspeicher beträgt 2 GByte, der interne Speicher wahlweise 16 oder 32 GByte. Seitlich am Gehäuserahmen ist ein Steckplatz für eine Micro-SD-Karte, die bis zu 64 GByte groß sein kann.

Heller Bildschirm und Kunststoffgehäuse

Das Display hat wie viele 7-Zoll-Tablets, etwa das Nexus 7 von Google und Asus, eine Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln. Das ergibt eine nicht gerade hohe Pixeldichte von 189 ppi. Deswegen sind leichte Treppeneffekte bei der Schriftdarstellung zu sehen. Wir hätten uns hier eine höhere Auflösung gewünscht. Zum Vergleich: Auf dem 7-Zoll-Bildschirm des Nexus 7 werden 216 ppi angezeigt.

Samsung Galaxy Note 8.0 - Hands on (MWC)
Samsung Galaxy Note 8.0 - Hands on (MWC) (01:09)

Dennoch zeigt der Bildschirm satte, kräftige Farben und ist blickwinkelstabil. Im Vergleich ist das Display des Nexus 7 deutlich dunkler, weniger kontrastreich und zeigt verwaschenere Farben. Das Display des iPad Mini ist nur unwesentlich dunkler als das des Galaxy Note 8.0. Auf dem kleinen Tablet von Apple wirken die Farben natürlicher, allerdings sind auf dem iPad Mini die Treppeneffekte deutlicher sichtbar.

Ein Vergleich mit dem Grafikbenchmark GLBenchmark 2.7 Egypt 2.5 zeigt, dass das Galaxy Note 8.0 trotz niedriger Auflösung eine nur durchschnittliche Grafikleistung hat: 17 fps im Offscreen-Modus. Das Nexus 7 schneidet mit 9,8 fps in dem Benchmark aber noch schlechter ab. Dass das besser geht, hat Asus bei seinem Padfone 2 vorgemacht. Das 10-Zoll-Tablet mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Bildpunkten schaffte im gleichen Benchmark 38 fps.

Glatter Kunststoff

Das Display umgibt ein Gehäuse aus dem Samsung-typischen Kunststoff. Wegen der glatten Rückseite fühlt sich das Galaxy Note 8.0 nicht ganz so griffig an wie das Nexus 7 mit seiner geriffelten rückseitigen Abdeckung oder das iPad, dessen Rückseite aus gebürstetem Aluminium besteht. Aufgrund der Kunststoffabdeckung ist bei hoher Rechenlast eine deutliche, aber nicht übermäßige Wärmeentwicklung zu bemerken.

Die Abdeckung des Galaxy Note 8.0 ist wie bei den anderen Geräten fest verbaut, der Akku lässt sich nicht ohne weiteres wechseln. Der Lithium-Ionen-Akku hat eine Nennladung von 4.600 mAh. Unter Volllast hielt das Tablet vier Stunden durch, ein guter, aber nicht überdurchschnittlicher Wert.

Kompaktes Gehäuse

Das Gehäuse misst 210,8 x 135,9 x 7,95 mm und ist damit in etwa so breit wie das des iPad Mini und nur wenige Millimeter länger. Das Nexus 7 ist mit 198,5 x 120 mm, etwa 12 mm in der Höhe und fast 16 mm in der Breite kleiner als das Galaxy Note 8.0. Samsungs Stifttablet ist einen Millimeter dicker als das iPad Mini, das Nexus 7 etwa 2,5 Millimeter dicker als das Galaxy Note 8.0. Von allen drei Geräten hat das iPad Mini mit etwa 305 Gramm das geringste Gewicht, gefolgt vom Nexus 7 mit etwa 335 Gramm und schließlich dem Galaxy Note 8.0 mit 340 Gramm. Das Galaxy Note 10.1 ist mit etwa 600 Gramm fast doppelt so schwer. Wird auf die Displayabdeckung gedrückt, knarzt das Gehäuse ein wenig.

Kamera ohne Blitz, breiiger Klang

Die rückseitige 5-Megapixel-Kamera macht überdurchschnittliche Fotos, die wenig Bildrauschen haben. Der Autofokus reagiert schnell und zuverlässig, lediglich bei schwierigen Lichtverhältnissen tat er sich etwas schwerer - auch weil Samsung auf einen Blitz verzichtet hat. Die aufgenommenen 1080p-Videos waren ebenfalls durchgehend scharf, allerdings waren die Farben etwas verwaschen.

Die beiden Lautsprecher befinden sich an der unteren Kante des Tablets. Deren Klang ist breiig, es gibt kaum Trennung zwischen Tiefen und Höhen und diese fransen aus. Auf einem Tisch liegend gab das Tablet den besten Klang von sich, er blieb aber durchschnittlich. Über Kopfhörer ist er aber einwandfrei.

Praktischer Stift, gelungene Funktionen

Auf dem Galaxy Note 8.0 läuft Android 4.1.2 samt Samsungs Erweiterungen, etwa die Oberfläche Touchwiz, der Spracherkennung S Voice und eben S Pen, die zur Verwendung mit dem Eingabestift benötigt wird. Der Stift kann im Gehäuse versenkt werden. Anders als bei Samsungs bisherigen Stiftgeräten haben die als Hardwaretasten umgesetzten Options- und Zurücktasten einen Sensor, der auf den Stift reagiert. Die Home-Taste hingegen muss noch auf herkömmliche Weise genutzt werden.

Die 1.024 Druckstufen, die der Stift bietet, lassen sich in der Praxis weiterhin kaum nutzen. Erst wenn wir die Liniendicke auf hohe Werte setzen, lässt sich durch Druck auf den Stift auch die Linienstärke verändern. Die Linien werden dann nicht nur dünner, sondern verlieren auch an Deckkraft.

Im Vergleich zum von uns getesteten Galaxy Note 10.1 ist der Abstand zwischen Außenglas und eigentlichem Display deutlich geringer. Der dabei entstandene Parallax-Effekt ist so gut wie verschwunden. Außerdem muss der Stift für Eingaben nicht mehr senkrecht gehalten werden, sondern lässt sich auch bei geringster Linienstärke in der natürlichen Schräglage zum Schreiben nutzen. Eine Einstellungsmöglichkeit dafür gibt es aber nach wie vor nicht. Ein aufgesetzter Handballen stört bei der Eingabe nicht. Die Handschrifterkennung ist hingegen weiterhin hervorragend. Sie kommt selbst mit ziemlich krakeliger Handschrift gut zurecht.

Kopieren im Zwei-Fenster-Modus

Auf dem großen Display ist der Einsatz des sogenannten Multi-Window-Modus ziemlich praktisch. Damit lassen sich zwei Anwendungen nebeneinander auf dem Bildschirm platzieren. Welche Apps miteinander auf dem Bildschirm angezeigt werden können, zeigt die Buddy-Liste, die sich über einen seitlich platzierten Tab öffnen lässt. Dort sind Anwendungen aufgelistet, die erweiterte Optionen bieten, etwa die gemeinsame Nutzung auf einem Bildschirm. Zunächst muss eine Anwendung gestartet werden. Danach kann eine weitere Anwendung per Drag-and-Drop aus der Buddy-Liste auf den Bildschirm gezogen werden. So lassen sich beispielsweise der Kartendienst Maps und der Browser oder das E-Mail-Programm samt Kalender gleichzeitig nutzen. Die Funktion selbst ist indes nicht neu, sie wurde mit dem Update auf Android 4.1.2 für Geräte von Samsung eingeführt und war bereits auf dem Galaxy Note 10.1 nutzbar.

Allerdings hat sich die Anzahl der Apps, die miteinander auf dem Bildschirm verwendet werden können, deutlich erhöht. War dort Copy-and-Paste zwischen Anwendungen teilweise noch äußerst fummelig, funktioniert das Kopieren von Textschnipseln und Bildausschnitten jetzt nur noch über die Zwischenablage. Der Fehler, bei dem zu viele Textabschnitte in der Zwischenablage ein Gerät zum Absturz brachten, tritt beim Galaxy Note 8.0 nicht auf. Gelungen ist auch die Gestensteuerung mit dem Eingabestift.

Rückschritt bei der Fernbedienung

Samsungs Tablet lässt sich mit seiner Infrarotlampe auch als Universalfernbedienung nutzen. Damit lassen sich nicht nur Fernseher von Samsung steuern. Die dazugehörige Applikation bietet eine stattliche Auswahl von Geräten verschiedener Hersteller. Die Liste holt sich die Anwendung von einem Server, für die initiale Konfiguration ist also eine Internetverbindung notwendig. Das klappte mit einem Fernseher von Philips und einem T-Home-Empfangsgerät problemlos. Auch DVD- und Blu-ray-Player, Set-Top-Boxen oder Stereoanlagen sollen so konfiguriert werden können. Einen aktuellen Blu-ray-Player von Panasonic konnten wir ebenfalls ansteuern. Die dazugehörige Anwendung Smart Remote zeigte aber trotz korrekter Ländereinstellungen lediglich Sendungen aus Großbritannien an.

Verfügbarkeit und Fazit

Für das 16-GByte-Modell mit UMTS-Modem gibt Samsung einen Listenpreis von 600 Euro an, es trägt die Produktbezeichnung GT-N5100(öffnet im neuen Fenster) . Das Modell ohne UMTS-Modem heißt GT-N5110(öffnet im neuen Fenster) und der Listenpreis dafür liegt bei 500 Euro.

Alle großen Onlinehändler unterbieten beide Preise für das Galaxy Note 8.0 bereits vor der Markteinführung. Das Tablet ohne UMTS-Modem kann bei vielen Händlern für 400 Euro bestellt werden, bei einigen schon ab rund 375 Euro. Auch das UMTS-Modell ist pauschal für 100 Euro unter dem Listenpreis erhältlich. Bei den meisten großen Onlineshops kann es für 500 Euro vorbestellt werden; vereinzelt schon ab 460 Euro.

Fazit

Mit 8 Zoll hat Samsung eine fast perfekte Größe für ein Tablet mit Stifteingabe geschaffen. Es ist so leicht, dass es in einer Hand gehalten werden kann, während die andere mit dem Stift hantiert. Das ist mit dem 10.1-Zoll-Gerät bei einem fast doppelt so hohen Gewicht nicht ohne weiteres möglich. Die Bildschirmgröße gibt auch mehr Platz für filigrane Zeichnungen, und die Eingabe mit dem Stift ist weniger fummelig als auf den 5-Zoll-Geräten. Gelungen ist auch die mit dem Stift nutzbare Gestensteuerung.

In den meisten Anwendungen ist der Digitizer weiterhin aber nur ein Ersatz für den Finger und es wird kein Gebrauch von dem speziellen Stift und seinen Tasten gemacht. Immerhin wurden die stifttauglichen Anwendungen deutlich erweitert. Der beigelegte Stift ist auch präziser als ein kapazitiv arbeitender.

Auch der fehlende Blitz und das manchmal leicht knarzende Gehäuse sind zu bemängeln. Wir hätten uns außerdem eine etwas höhere Auflösung und eine flüssigere Darstellung mit mehr Bildern pro Sekunde gewünscht.

Samsungs Galaxy Note 8.0 ist alles in allem aber gut verarbeitet, leicht und kompakt. Es gab keine Ruckler, alle von uns getesteten Apps starteten schnell und liefen flüssig. Die Nutzung mit dem Stift wirkt insgesamt ausgereifter als auf den bisherigen Geräten der Note-Reihe, Samsung verbessert sie offensichtlich laufend. Das Tablet mit dem Stift wird immer ausgereifter.


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