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Raumstation: Russland beteiligt sich bis 2030 an der ISS - Golem.de

Raumstation: Russland beteiligt sich bis 2030 an der ISS

Ursprünglich wollte Roskosmos die ISS im Jahr 2028 verlassen. Zu diesem Zeitpunkt soll die russische Raumstation Ros ins All gebracht werden.
/ Patrick Klapetz
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Eine Illustration der ISS im Weltraum (Bild: Pixabay)
Eine Illustration der ISS im Weltraum Pixabay

In einem Fernsehinterview(öffnet im neuen Fenster) des russischen Wirtschaftsnachrichtensenders RBC TV hat der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, am 9. Dezember 2024 über die Zukunft des nationalen Raumfahrtprogramms gesprochen. Darin ging es auch um die Weiterführung der ISS-Kooperation.

"In Abstimmung mit unseren amerikanischen Kollegen planen wir, die Station irgendwann um Anfang 2030 zu verlassen" , sagte Borissow. "Das endgültige Szenario wird wahrscheinlich nach dem Übergang zu einer neuen Nasa-Administration präzisiert."

Ursprünglich wollte Roskosmos das Gemeinschaftsprojekt der Internationalen Raumstation ISS bereits im Jahr 2028 verlassen.

Die Ungewissheit um die ISS

Lange Zeit war unklar, wie es mit der ISS nach dem Ausstieg Russlands ab jenem Jahr weitergehen soll - dem Zeitpunkt, ab dem Roskosmos die Raumstation Ros (ursprünglich Ross, abgekürzt für Russian Orbital Service Station) in einer erdnahen Umlaufbahn aufbauen möchte.

Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa will die ISS bis zum Jahr 2030 weiter betreiben und Anfang 2031 mit einem von SpaceX gebauten Raumschiff langsam in Richtung Erdatmosphäre steuern. Dort soll die Raumstation verglühen.

Ob sich Russland vorher komplett aus dem Programm herauszieht und damit auch seine Module entfernt - ohne diese wäre die ISS aber nicht funktionsfähig -, war bislang unklar. Entsprechend erarbeitete die Nasa Notfallpläne für die Jahre 2028 bis 2030 .

Mehr Wartungsarbeiten, politische Spannungen und freundliche Zusammenarbeit

Laut Borissow ist die alternde Station, die sich zu Teilen seit mehr als einem Vierteljahrhundert im Weltraum befindet, immer schwieriger zu warten: "Heute müssen unsere Kosmonauten mehr Zeit mit der Reparatur von Geräten verbringen und immer weniger Zeit mit der Durchführung von Experimenten."

Trotz der politischen Spannungen, die sich im Laufe der Jahre entwickelt haben, arbeiten die Raumfahrer aus den USA, Europa und Russland laut Borissow weiter sehr freundschaftlich zusammen. Für sie existierten diese Probleme nicht, erklärte der Roskosmos-Chef. Er betonte aber auch, dass alles ein Ende habe: "Die ISS hat ihren Nutzen bewiesen, sie ist seit 26 Jahren in Betrieb."

Während die Amerikaner auf kommerzielle Nachfolger setzen, arbeitet Russland an seiner eigenen nationalen Raumstation Ros. Diese soll das bemannte Raumfahrtprogramm des Landes fortführen und dafür sorgen, dass keine Lücke in der kosmonautischen russischen Präsenz im All entsteht.

Im Jahr 2027 soll das erste Modul, ein Docking-Gateway, starten. 2030 sollen die ersten Kosmonauten bereits die ersten Experimente auf der Raumstation durchführen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2032 geplant.

Roskosmos lernt dabei aus den schmerzhaften Erfahrungen der Amerikaner nach dem Ende des Spaceshuttle-Programms. Bevor SpaceX seine ersten Raumschiffe zur ISS schickte, hatten die USA zwischenzeitlich keinen eigenen Weltraumzugang. Eine solche Unterbrechung will Roskosmos vermeiden.

Ros: Ein neues Gemeinschaftsprojekt

"Obwohl es sich um die russische Orbitalstation handelt, ist es ein offenes Projekt, zu dem wir alle befreundeten Länder einladen" , erklärte Borissow. "Experimente sind ziemlich teuer und man muss immer auf die Wirksamkeit der investierten Mittel achten, wozu uns das Finanzministerium ständig auffordert."

Die Partner sollen auf Ros einzelne wissenschaftliche Experimente durchführen, wissenschaftliche Geräte oder eigene nationale Module beisteuern oder an der Kosmonautenausbildung teilnehmen - wie es zuletzt auch indische Astronauten taten.

Laut Borissow besteht seitens der Brics-Länder (zu denen Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören) "ein echtes Interesse" daran, sich an Experimenten zu beteiligen.


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