Hessische Biografie
Weitere Informationen
GND-Nummer
119489694
Weitsch, Friedrich Georg [ID = 15610]
- * 8.8.1758 Braunschweig, † 30.5.1828 Berlin
Maler, Radierer, Grafiker, Miniaturmaler - Andere Namen ↑
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Weitere Namen:
- Weitsch, Friedrich Georg Matthias
- Wirken ↑
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Werdegang:
- bis 1774 Besuch der Schule in Braunschweig
- anschließend Lehre in der Werkstatt seines Vaters
- 1776 durch Veranlassung Anton Wilhelm Tischbeins nach Kassel geschickt
- 1777-1783 an der Kasseler Kunstakademie, dort Schüler in der Werkstatt von Johann Heinrich Tischbein
- 1780 als Porträtmaler tätig, Studium der Porträts der Salzdahlumer Galerie
- 1783 Studium an der Düsseldorfer Akademie, Kontakt zu unter anderem Direktor Krahe, kopierte Werke nach Paulus Potter und Roos, genannt Rosa da Tivoli
- 1784 Reise nach Amsterdam, Treffen mit seinem Vater und Bruder in Holland; Rückkehr mit seinem Bruder Johann August Anton nach Düsseldorf
- Herbst 1784 Reise mit seinem Bruder durch Italien
- 15.12.1784 Aufenthalt in Rom, dort Bekanntschaft mit dem Peter Josef Krahe und dem Bildhauer Trippel
- 1786 Aufenthalt der Brüder in Neapel
- 1787 Aufenthalt beider für neun Monate in Florenz, Anfertigung einer Kopie von Rafaels Madonna della Sedia
- Rückkehr nach Braunschweig über München, Wien, Prag und Dresden
- 1787 in Braunschweig zum Hofmaler ernannt
- 1788 Anfertigung von Kopien verschiedener Fürstenbilder von Anton Graff und Gemälden von Familienmitgliedern für Herzog Karl Wilhelm Ferdinand
- 1790 Aufenthalt in Hamburg für neun Monate
- 1794 Sendung seiner Bilder zur Berliner Kunstausstellung und anschließend Ernennung zum Mitglied der Akademie
- 24.8.1794 Heirat mit Christiane Elisabeth Schröder in Salzdahlum, aus der Ehe gingen keine Kinder hervor
- 1795 Reise nach Berlin und Entgegennahme von Aufträgen des Ministers von Heynitz und des Kronprinzen, anschließende Rückkehr nach Braunschweig
- 1798 zusammen mit seinem Bruder Bewerbung auf die Pension des verstorbenen Hofmalers Oest, die jedoch abgelehnt wurde
- 1798 als Hofmaler, Direktor und Lehrer nach Berlin an die Akademie berufen
- 11.1799 Umzug nach Berlin
- Entwarf einige musikalische Kompositionen
- 1807 Aufenthalt in Stettin (Polen) und Anfertigung mehrerer Portraits der Generale im Auftrag von Marschall Soult
- 30.5.1828 Tod durch „Entkräftung“
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Netzwerk:
- Karl Wilhelm Ferdinand, Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog <Bekannter>, GND, * Wolfenbüttel 9.10.1735, † Ottensen bei Hamburg 10.11.1806, ab März 1780 Landesherr im Teilfürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel
- Heynitz, Friedrich Anton von <Bekannter>, GND, * Rittergut Dröschkau 14.5.1725, † Berlin 15.5.1802, Minister, Oberberghauptmann
- Krahe, Lambert <Bekannter>, GND, * Düsseldorf 15.3.1712, † Düsseldorf 11.2.1790, Historienmaler und erster Direktor der Düsseldorfer Akademie
- Tischbein, Anton* Wilhelm <Lehrer>, * 1.3.1730 Haina, † 1.11.1804 Hanau Künstler, Maler
- Trippel, Alexander <Bekannter>, *1744, Bildhauer
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Werke:
- Johann Friedrich Häseler - Kupferstich, gestochen von Friedrich Grögory
- Titelvignette: Zachariäs Tayti - Kupferstich, entworfen von Weitsch, gestochen von Daniel Nikolaus Chodowiecki (1777)
- Friedrich der Große (1780)
- Prinz Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel (1781)
- Archäologe Alois Hirt (1785) (Fürstlich Fürstenbergische Gemeinde-Sammlung Donaueschingen)
- Abt Joh. Friedrich Wilhelm Jerusalem (1789) (Gleimhaus Halberstadt)
- Die Prinzessinnen Luise und Friederike bekränzen die Büste Friedrich Willi. II. (1793) (Schloss Charlottenburg; siehe Hohenzollern-Jahrbuch, 1905, geg. p. 108)
- J. G. Schadow und Frau, Gegenstücke (1795) (Nationalgalerie Berlin)
- Staatskanzler von Hardenberg (1795) (Schloß Neuhardenberg)
- Sitzender Mann mit Hund (1796) (Schloß Wolfsburg, Kreis Gardelegen)
- Bildnis des Vaters des Künstlers (1797) (Herzog-Anton-Ulrich-Museum Braunschweig; hier noch ein 2. [undatiertes.] Bildnis des Vaters)
- Unbekannter Schriftsteller (1799) (Deutsches Historisches Museum Berlin)
- Friedrich Wilhelm III. und Gemahlin im Charlottenburger Park (1799) (Schloß Charlottenburg)
- Philosoph Friedrich Heinrich Jacobi (1799) (Düsseldorf)
- Maler Carl Bach (1799) (Schlesisches Museum Breslau)
- Kupferstecher Joh. Jos. Freidhoff (um 1800) (Nationalgalerie Berlin)
- Verherrlichung des Preußischen Königshauses - Kupferstich, gezeichnet von Weitsch (1800)
- Die Kinder des Bankiers Bendemann (1802) (Stadt Berlin)
- Geh. Rat Mölter (1803) (Nationalgalerie Berlin)
- Der Tod der Borminna (1804)
- Kaufmann Lutze und Frau (1805) (ehemals Dr. Lutze, Stralsund)
- Alex. y. Humboldt (1806) (Bildnis-Sammlung der Nationalgalerie Berlin [Taf.-Abb. in Führer, 1913])
- Friedrich der Einzige und Paul Petrowitz - Kupferstich, entworfen und gezeichnet von Weitsch, gestochen von Daniel Berger (1806)
- Bildnis Alexander von Humboldt (1806)
- Marschall Soult (1808)
- Generalstabs-Chirurg Dr. Goercke (1811) (ehem. Militärärztliche Akademie Berlin)
- Frau Prof. Rudolphi (1813) (Museum Wuppertal- Elberfeld)
- Dichter Tiedge (1817) (einst Hamburger Kunsthalle)
- Stadtverordnetenvorsteher Humbert (1819) (Stadt Berlin)
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Lebensorte:
- Braunschweig; Kassel; Düsseldorf; Rom; Amsterdam; Berlin
- Familie ↑
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Vater:
Weitsch, Pascha Johann Friedrich, GND, 1723-1809, Maler
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Mutter:
Stoppen, Anna Magdalena, 1721-1783
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Partner:
- Schröder, Christiane Elisabeth, Tochter des fürstlichen Hausverwalters Schröder, Heirat am 24.8.1794 in Salzdahlum
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Verwandte:
- Weitsch, Johann Anton August (1762–1841)
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 41, Leipzig 1896, S. 629 f. (Paul Zimmermann)
- Martina Sitt (Hrsg.), „Geeignet, junge Künstler zu belehren…“. Die Anfänge der Kasseler Kunstakademie (1777–1830), 2. Aufl., Hamburg 2018, S. 98, 160, 203, 209
- Ulrich Thieme, Becker, Felix, Hg., Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 35, Leipzig 1942, S. 349
- Leben ↑
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„Die künstlerische Thätigkeit Weitsch’s, der zu seiner Zeit in hohem Ansehen stand, war ebenso fruchtbar wie vielseitig. Er malte Historien und Schlachtenstücke, Landschaften – so auch nach einer Skizze A. v. Humboldt’s den Chimborasso. Es entstanden Porträts in sehr großer Zahl, gelegentlich auch religiöse Bilder. So verehrte er, dem ‚edlen Vorbilde‘ seines Vaters Pascha Weitsch folgend, 1825 eine Verkündigung der Hirten der Andreaskirche zu Braunschweig ‚dankbar seiner theuren Aeltern und der glücklichen Jugendzeit in dieser Gemeinde gedenkend‘.“
Viele seiner Werke sind bei Füßli und Nagler a. a. O. aufgeführt, bei letzterem auch manche nach seinen Bildern angefertigte Stiche. Es gibt von W. auch Radierungen aus dem Jahre 1819, darunter ein kleines Selbstbildnis.
„Auch Buchhorn hat ein kleines Brustbild von ihm radirt“, bemerkt man in der Allgemeinen Deutschen Biographie, S. 630.
- Zitierweise ↑
- „Weitsch, Friedrich Georg“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/119489694> (Stand: 27.2.2025)