Bento Lab: Biohacking am Küchentisch

Auf der Berliner Maker Faire ist ein DNA-Labor im Miniformat gezeigt worden. Es richtet sich auch an Hobbybiologen. Aber auch nur mit einem iPhone kann der Nutzer zum Forscher werden.

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Bento Lab
Bento Lab (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Auf der Maker Faire in Berlin hat Bento Bioworks sein Bento Lab gezeigt. Das Londoner Startup wurde von Biologen gegründet. Sie entwickeln das Bento Lab, um die notwendigen Werkzeuge für die Extraktion und Analyse von DNA in einem handlichen, kofferartigen Gehäuse (30 cm x 21 cm x 5 cm) zu kombinieren. Es richtet sich an Hobbybiologen und Bildungseinrichtungen, aber auch Forscher mit wenig Budget, die nur eingeschränkt Labore nutzen können.

Das Set enthält eine kleine Zentrifuge, die zum Extrahieren der DNA dient. Ein Thermocycler sorgt für die richtigen Temperaturverhältnisse beim Kopieren von DNA-Strängen, und mit der Gel-Elektrophorese werden die DNA-Sequenzen optisch sichtbar. Derzeit befindet sich das Minilabor noch im Entwicklungsstadium und ist nur für ausgewählte Betatester nutzbar. In naher Zukunft wollen die Hersteller eine Kickstarter-Kampagne starten, mit der die Serienproduktion finanziert werden soll. Sie streben einen Preis um die 700 Euro an.

Mit dem Smartphone der Wissenschaft helfen

Mit deutlich weniger Aufwand können iPhone-Besitzer Wissenschaftlern bei einem aktuellen Projekt helfen. Beim europäischen Ispex-Projekt wird seit dem 1. September und bis zum 15. Oktober die Feinstaubkonzentration in elf Städten Europas gemessen. Im Gegensatz zur Messung mit stationären Messgeräten soll dabei in jeder Stadt ein möglichst breites Bild über die Verteilung von Feinstaub entstehen.

Die Messung erfolgt mit Hilfe eines Aufsatzes für die Kamera des Smartphones. Nachdem die zugehörige App gestartet wurde, muss der Benutzer für die eigentliche Messung das Smartphone in einer kreisförmigen Armbewegung zum Himmel führen. Der Aufsatz enthält keine aufwendige Technik, es handelt sich um einen Polarisationsfilter, die Messung selbst erfolgt über die Analyse des Kamerabildes. Deshalb können aktuell auch nur iPhone-Nutzer (4, 4S, 5 und 5S) mitmachen: Sowohl der Aufsatz als auch die Aufbereitung des Kamerabildes waren bei diesen baulich relativ ähnlichen Geräten mit den vorhandenen Mitteln am einfachsten umzusetzen.

Das Bento Lab ist ein transportables Minilabor. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)

Das Projekt wurde von der niederländischen Universität Leiden initiiert, die Aufsätze gingen zunächst vor allem an Bildungseinrichtungen. Sie werden aber kostenlos an jeden ausgegeben - wie auf der Maker Faire, wo fast jeder, der an den Stand kam, einen mitnahm.

Obwohl die Messphase fast zu Ende ist, soll der Aufsatz danach nicht in den Müll gehören. Es handelt sich um ein Pilotprojekt. Sollte die Finanzierung sichergestellt sein, soll es ausgeweitet und weitere Smartphones unterstützt werden.

Erste Maker Faire in Berlin

Nachdem in den vergangenen Jahren die Maker Faire in Hannover auf Begeisterung gestoßen war und ein wachsendes Publikum angezogen hatte, fand dieses Jahr am 3. und 4. Oktober eine Maker Faire in Berlin statt. An den Ständen zeigten Bastler aus ganz Deutschland und Europa ihre Hobbyprojekte. Für wen Arduino & Co. noch Neuland waren, der konnte in Vorträgen und Workshops die ersten Schritte erlernen.

Auch einige Firmen nutzten die Gelegenheit, neue Produkte zu zeigen. Seeedstudio präsentierte zum ersten Mal in der Öffentlichkeit sein Bastelsmartphone Rephone, Tinkerbots stellte programmierbare Bausets vor, die bald erhältlich sind. Allnet zeigte neue Bausteine für sein Lehr- und Experimentiersystem Brick-R-Knowledge.

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