dadurch, daß ein Korn platzte u. 6-7 Kö[r-] ner sich bildeten u. fortvegetirten. Wären a[uf] diese Art die ersten organ. Stoffe in der Atmosph[äre] selbst; so wäre dies allerdings merkwü[r-] dig. Jch selbst habe dergl. Beobachtungen nic[ht] Volta's Ansicht über den Hagel gemacht. Der größte Physiker Volta gla[ub-] te, daß gehemmte, geringere Ausdünstung de[n] Hagel veranlaßte; u. dann, welches wahr- scheinlicher ist, daß die Hagelkörner von zwei Wolkenschichten mit entgegengesetzte Electricität angezogen, u. abgestoßen würden, welches das Rasseln in den Wo[lken] veranlaßte. Uebrigens scheint sich der Hagel in den höhern Regionen zu bilden, u. ist ein Phänomen der temperirten Zonen
Luftwärme Wir kommen zur Luftwärme selbst [u.] zur Vertheilung der Klimate, wovon d[er] größte Theil der Erscheinungen abhängig i[st.] Es kommt hier auf die geographische Lag[e,] Beschaffenheit des Bodens, Nähe des Meer[es,] nachtheilige Ausstrahlung der Wärme etc. an. Die Hauptbedingung ist aber der ve[r-] Standpunkt der Sonne schiedene Standpunkt der Sonne zum Horizo[nt.] Von der senkrechten Jncidenz der Sonnen[-] strahlen bis zur Neigung von 20° ist d[ie] Wärme stets gleich, oder die mittlere Te[m-] peratur. Eben so ist auch die photometrisch[e] Wirkung des Lichts von 12 Uhr - 3 Uhr im Mo[nat] Quantität der Wärme Aug. ganz gleich. Die Quantität der W[ärme] hängt daher von der Quant. des zurückg[e-] worfenen Lichts ab, u. diese ist verschiede[n] nach dem Einfallswinkel des Lichtstrahls. D[ie] Sonne kann hiebei ihre Höhe, oder die Fläc[he] ihre Stellung verändern. Hieraus entsteh[en] die größten Unterschiede in der Witteru[ng] Zb. kommt der Oelbaum in der Ebene der Lo[m-] bardei nicht fort, wohl aber an den Abhäng[en] der Berge, die Polygonalflächen bilden u. die Wärme verstärken.
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Luftwärme Wir kom̃en zur Luftwärme ſelbſt [u.] zur Vertheilung der Klimate, wovon d[er] größte Theil der Erſcheinungen abhängig i[ſt.] Es kom̃t hier auf die geographiſche Lag[e,] Beſchaffenheit des Bodens, Nähe des Meer[es,] nachtheilige Ausſtrahlung der Wärme etc. an. Die Hauptbedingung iſt aber der ve[r-] Standpunkt der Soñe ſchiedene Standpunkt der Soñe zum Horizo[nt.] Von der ſenkrechten Jncidenz der Soñen[-] ſtrahlen bis zur Neigung von 20° iſt d[ie] Wärme ſtets gleich, oder die mittlere Te[m-] peratur. Eben ſo iſt auch die photometriſch[e] Wirkung des Lichts von 12 Uhr – 3 Uhr im Mo[nat] Quantität der Wärme Aug. ganz gleich. Die Quantität der W[ärme] hängt daher von der Quant. des zurückg[e-] worfenen Lichts ab, u. dieſe iſt verſchiede[n] nach dem Einfallswinkel des Lichtſtrahls. D[ie] Soñe kañ hiebei ihre Höhe, oder die Fläc[he] ihre Stellung verändern. Hieraus entſteh[en] die größten Unterſchiede in der Witteru[ng] Zb. kom̃t der Oelbaum in der Ebene der Lo[m-] bardei nicht fort, wohl aber an den Abhäng[en] der Berge, die Polygonalflächen bilden u. die Wärme verſtärken.
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[290./0307]
dadurch, daß ein Korn platzte u. 6–7 Kör-
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dieſe Art die erſten organ. Stoffe in der Atmoſphäre
ſelbſt; ſo wäre dies allerdings merkwür-
dig. Jch ſelbſt habe dergl. Beobachtungen nicht
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Hagel veranlaßte; u. dañ, welches wahr-
ſcheinlicher iſt, daß die Hagelkörner von
zwei Wolkenſchichten mit entgegengeſetzte
Electricität angezogen, u. abgeſtoßen
würden, welches das Raſſeln in den Wolken
veranlaßte. Uebrigens ſcheint ſich der
Hagel in den höhern Region zu bilden, u.
iſt ein Phänomen der temperirten Zonen
Volta’s
Anſicht über den
Hagel
Wir kom̃en zur Luftwärme ſelbſt u.
zur Vertheilung der Klimate, wovon der
größte Theil der Erſcheinungen abhängig iſt.
Es kom̃t hier auf die geographiſche Lage,
Beſchaffenheit des Bodens, Nähe des Meeres,
nachtheilige Ausſtrahlung der Wärme p
an. Die Hauptbedingung iſt aber der ver-
ſchiedene Standpunkt der Soñe zum Horizont.
Von der ſenkrechten Jncidenz der Soñen-
ſtrahlen bis zur Neigung von 20° iſt die
Wärme ſtets gleich, oder die mittlere Tem-
peratur. Eben ſo iſt auch die photometriſche
Wirkung des Lichts von 12 Uhr – 3 Uhr im Monat
Aug. ganz gleich. Die Quantität der Wärme
hängt daher von der Quant. des zurückge-
worfenen Lichts ab, u. dieſe iſt verſchieden
nach dem Einfallswinkel des Lichtſtrahls. Die
Soñe kañ hiebei ihre Höhe, oder die Fläche
ihre Stellung verändern. Hieraus entſtehen
die größten Unterſchiede in der Witterung
Zb. kom̃t der Oelbaum in der Ebene der Lom-
bardei nicht fort, wohl aber an den Abhängen
der Berge, die Polygonalflächen bilden u.
die Wärme verſtärken.
Luftwärme
Standpunkt
der Soñe
Quantität
der Wärme
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 290.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/307>, abgerufen am 20.05.2025.
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