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{{Begriffsklärungshinweis|Zum gleichnamigen Landkreis siehe [[Kreis Stormarn]].}}
'''Stormarn''' (vermutlich ursprüngliche Bedeutung ''Sturmland'') bezeichnet:
[[Datei:Joh_Mejer_Stormarn_1650.jpg|mini|Stormarn auf einer Karte von 1650]]
'''Stormarn''' ist eine [[historische Landschaft]] im Süden des Bundeslandes [[Schleswig-Holstein]]. Als einstige Grenzen gelten die Flüsse [[Stör (Elbe)|Stör]]<ref>Angabe nach ''[[Meyers Konversations-Lexikon]]'', 15. Band, Leipzig 1890, S. 352. Nach anderen Quellen wird auch die [[Krückau]] als nordwestliche Grenze angesehen, vgl. ''Hamburg-Lexikon'' S. 677 f. </ref> bzw. [[Krückau]] im Nordwesten, [[Trave]] und [[Bille]] im Osten sowie die [[Elbe]] im Süden. Neben dem heutigen [[Kreis Stormarn]] umfasste sie also auch Teile der [[Kreis Pinneberg|Kreise Pinneberg]], [[Kreis Segeberg|Segeberg]] und [[Kreis Steinburg|Steinburg]] sowie die nördlich der Elbe gelegenen Gebietsteile [[Hamburg]]s.
 
Erstmals erwähnt wird Stormarn im 11. Jahrhundert bei [[Adam von Bremen]] als östlichster der drei [[Nordalbingien|nordelbischen]] [[Gau]]e des mittelalterlichen [[Stammesherzogtum Sachsen|Stammesherzogtums Sachsen]] (neben [[Dithmarschen]] und [[Holstein]]). Damals grenzte Stormarn im Osten unmittelbar an das Siedlungsgebiet der [[Slawen]] ([[Wagrien]], siehe auch [[Limes Saxoniae]]). Ab 1111 gehörte Stormarn zusammen mit Holstein zum Herrschaftsgebiet der [[Grafen von Schauenburg und Holstein|Schauenburger Grafen]], das jedoch durch Erbteilung später in verschiedene Territorien zerfiel ([[Holstein-Pinneberg]], [[Holstein-Plön]], später [[Schleswig-Holstein-Gottorf|Holstein-Gottorf]]) und bis ins 18. Jahrhundert sukzessive unter [[Dänischer Gesamtstaat|dänische Herrschaft]] geriet.<ref name=":0">''Hamburg-Lexikon'', S. 677 f.</ref>
* eine historische Landschaft, siehe [[Stormarn (Gau)]]
* den heutigen [[Kreis Stormarn]] in Schleswig-Holstein, der den östlichen Teil des historischen Stormarn darstellt
* den [[Kirchenkreis Stormarn]] in der [[Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche|Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche]]
 
Nach der Angliederung Schleswig-Holsteins an [[Preußen]] 1867 wurde aus den vormaligen Ämtern [[Trittau]], [[Tremsbüttel]], [[Reinbek]], [[Reinfeld (Holstein)|Reinfeld]] und [[Rethwisch (Stormarn)|Rethwisch]] der heutige Kreis Stormarn gebildet. Kreissitz war zunächst Reinbek, 1873 bis 1943 [[Hamburg-Wandsbek|Wandsbek]], seit 1949 schließlich [[Bad Oldesloe]]. Durch das [[Groß-Hamburg-Gesetz]] 1937 und die Gründung [[Norderstedt|Norderstedts]] 1970 verlor der Kreis weitere Gebiete an Hamburg bzw. den Kreis Segeberg.<ref name=":0" />
{{Begriffsklärung}}
 
== Herkunft und Bedeutung des Namens ==
Die erste schriftliche Erwähnung findet sich bei [[Adam von Bremen]] 1076:
 
: ''Transalbianorum Saxonum populi sunt tres. Primi ad occeanum sunt Tedmarsgoi, et eorum ecclesia mater in Melindorp. Secundi Holcetae, dicti a silvis, quas accolunt; eos Sturia flumen interluit, ecclesia Scanafeld. Tercii et nobiliores Sturmarii dicuntur, eo quod seditionibus ea gens frequens agitur. Inter quos metropolis [[Hammaburg]] caput extollit, olim viris et armis potens, agro et frugibus felix;''
 
übersetzt:
 
: „Es gibt drei nordelbische [[Sachsen (Volk)|Sachsenstämme]]: erstens die [[Dithmarschen|Dithmarscher]]; sie wohnen am Ozean, und ihre Mutterkirche steht in [[Meldorf]]. Zweitens die Holsten: Sie heißen nach den Holzungen, in deren Nähe sie sitzen; durch ihren Gau fließt die [[Stör (Elbe)|Stör]]; ihre Kirche ist [[Schenefeld (Kreis Steinburg)|Schenefeld]]. Der dritte und edelste Stamm heißt [[Stormarn (Gau)|Stormarn]], weil dieser Gau häufig von Stürmen der Unruhe ergriffen wird. In seiner Mitte erhebt die Mutterkirche [[Hammaburg]] ihr Haupt, die früher reich war an Männern und Waffen, ergiebig an Land und Früchten.“<ref>Adam von Bremen, II, 17, S. 247. (Übersetzung nach der Ed. von Werner Trillmich, FSGA 11, 7. gegenüber der 6. um einen Nachtrag erweiterte Auflage, Darmstadt 2002, S. 137–499 (mit einem Nachtrag S. 758–764.))</ref>
Gelegentlich werden die Stormarn auch mit den ''sturmarii'' („Sturmleute“) in der [[Kudrun|Gudrunsage]] in Verbindung gebracht.<ref name=":0" />
 
== Einzelnachweise ==
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