„Anti-Gender-Bewegung“ – Versionsunterschied

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== Akteure und Finanzierung ==
Der Antigenderismus wird hauptsächlich aus drei Strömungen heraus betrieben: Dem [[Christlicher Fundamentalismus|christlichen Fundamentalismus]], der [[Männerrechtsbewegung]] (bzw. der sich virtuell organisierten [[Manosphere]]) und von rechtspopulistischen bzw. rechtsextremen Strömungen.<ref name=":11">{{Literatur |Autor=Anna-Katharina Höpflinger, Ann Jeffers, Daria Pezzoli-Olgiati |Titel=Handbuch Gender und Religion |Verlag=UTB |Datum=2021 |ISBN=978-3-8252-5714-9 |Seiten=68-70 |Online=https://books.google.de/books?id=wsBFEAAAQBAJ&newbks=0&printsec=frontcover&pg=PA68 |Abruf=2022-02-18}}</ref> Daneben werden auch manche Konservative aus dem Mainstream, orthodoxe Juden, fundamentale Muslime, und in einigen Ländern [[Hooligan]]s zu den Akteuren gezählt.<ref name=":0" /> Die Akteure haben jeweils unterschiedliche weltanschauliche Verhaftungen, vereinen sich aber in ihrer Ablehnung der „Gender-Ideologie“. Der Term „Gender“ wird dementsprechend als „symbolischer Klebstoff“ (englisch ''symbolic glue'') der Anti-Gender-Bewegung gesehen, der sie mit anderen konservativen Bewegungen vereint.<ref name=":11" /><ref name=":2" /><ref name=":0" /> In ideologischer Nähe befindet sich zudem der [[TERF|Trans-ausschließende radikale Feminismus]] („TERF“), der ähnliche transphobe Einstellungen verbreitet, aber in der Regel keine Verbindungen zu den rechtsgerichteten Anti-Gender-Akteuren hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gwi-boell.de/en/node/10395 |titel=How Opposition to Gender and Feminism Emerged in Spain {{!}} Gunda-Werner-Institut |sprache=en |abruf=2022-07-01}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Abbie E. Goldberg, Genny Beemyn |Titel=The SAGE encyclopedia of trans studies |Ort=Los Angeles |Datum=2021 |ISBN=978-1-5443-9382-7 |Seiten=123}}</ref>
 
Einem Bericht des ''Europäischen Parlamentarischen Forums für sexuelle & reproduktive Rechte'' zufolge flossen im Zeitraum von 2009 bis 2018 mehr als 700 Millionen US-Dollar in insgesamt 54 Organisationen für Anti-Gender-Kampagnen in Europa. Die Gelder dafür stammen neben privaten Stiftungen aus Europa auch aus Russland und den USA. Aus Russland, von wo etwa 188 Mio. USD stammen, konnten Organisationen, die mit den [[Oligarch]]en Vladimir Yakunin und Konstantin Malofeev in Verbindung stehen, als Geldgeber identifiziert werden. Aus den USA flossen etwa 81 Mio. USD von konservativen bzw. [[Christliche Rechte|rechts-religiösen]] Organisationen, darunter dem [[Cato Institute]], der [[Heritage Foundation]] und der ADF International, in dessen europäischen Büros [[Sophia Kuby]] eine führende Rolle einnimmt. Unterstützt werden diese teils von [[Milliardär]]en mit Verbindungen zur [[Republikanische Partei|Republikanischen Partei]] und den [[Alt-Right]]s und anderen extremen Rechten, wie etwa von [[Charles G. Koch|Charles Koch]], dessen Ziel es ist, ein „[[Libertarismus#Rechter Libertarismus|libertäres]] Paradies [zu schaffen], ohne [[Steuer]]n und Vorschriften, in dem die reichsten Oligarchen, darunter er selbst, die Umwelt zerstören, Arbeiter*innen [[Ausbeutung#Ausbeutung von Arbeitskraft|ausbeuten]] und exorbitante Gewinne erzielen können“.<ref>{{Internetquelle |url=https://neuezeit.at/finanzierung-anti-gender-bewegung/ |titel=So finanzieren Oligarchen & Rechtsextreme frauenfeindliche Propaganda in Europa |werk=NeueZeit.at |datum=2022-03-14 |sprache=de-DE |abruf=2022-04-05}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.epfweb.org/node/837 |titel=Tip of the Iceberg: Religious extremist – Funders against Human Rights for Sexuality & Reproductive Health in Europe |sprache=nl |abruf=2022-04-05}}</ref> Generell haben [[Wirtschaftsliberalismus|wirtschaftsliberale]] bzw. [[Neokonservatismus|neokonservative]] Kräfte aus den USA häufig das Ziel, die traditionelle Kernfamilie als Alternative zum [[Wohlfahrtsstaat]] zu stärken, um damit Kürzungen der Budgets für Gesundheit, Bildung und Soziales zu legitimiert. Trotz dieser Verbindungen in die USA sehen Graff und Elżbieta im internationalen Anti-Genderismus jedoch nicht bloß eine „Verlängerung der [amerikanischen] neokonservativen Agenda“, sondern verweisen darauf, dass von Ultrakonservativen in Europa oftmals auch eine Art „[[Chauvinismus|chauvinistischer]] Wohlfahrtsstaat“ gefordert werde, der gezielt traditionelle Familien im eigenen Land mit staatlichen Leistungen fördern solle.<ref name=":12" />
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