Chemie
Chemie
Stoffe
Reinstoffe Stoffgemische
Verbindungen Elemente
Stoffklasse
Molekulare
MolekulareStoffe Salze Metalle Nichtmetalle
Verbindungen Legierung Haufwerk /
Gemenge
Feststoffgemisch
Haufwerk
- - -
+
Gasgemisch Emulsion
+ - +-
-- + - - Nebel / Schaum
Teilchenart und Teilchenaggregat
Verbindungs- Element-
• Alle Stoffe bestehen aus kleinen Teilchen (Teilchen = Sammelbegriff für Atome, Moleküle,
Ionen).
• Diese Teilchen haben eine Masse, aber man kann sie selbst durch das beste Mikroskop nicht
direkt mit den Augen sehen. Allerdings kann man sie mit Hilfe der Rastertunnelmikroskopie
abbilden.
• Zwischen den kleinen Teilchen ist nichts.
• Gleiche Reinstoffe bestehen aus gleichen kleinen Teilchen. Die kleinen Teilchen verschiedener
Stoffe unterscheiden sich in Masse, Form und Größe.
• Die kleinen Teilchen sind ständig in Bewegung. Mit steigender Temperatur nimmt diese
Bewegung zu, mit fallender ab. Bei gleichbleibender Temperatur bleibt die Bewegung aller
kleinen Teilchen zusammen genommen erhalten.
• Zusammenstöße zwischen zwei kleinen Teilchen verlaufen so, dass beide
zusammengenommen ihre Bewegungsenergie behalten.
• Zwischen den kleinen Teilchen herrschen Anziehungskräfte (Kohäsionskräfte) und
Abstoßungskräfte, die stark vom Abstand abhängig sind. Je kleiner die Abstände zwischen den
Teilchen sind, desto größer sind die Anziehungskräfte.
• Das Teilchenmodell ist nur eine vereinfachte Vorstellung vom Aufbau der Stoffe, die aber viele
Erscheinungen anschaulich deuten kann. Wie jedes Modell ist es nicht perfekt, sondern hat
Grenzen. Mit dem einfachen Teilchenmodell können und dürfen noch keine Aussagen über die
Gestalt oder das Aussehen der kleinen Teilchen gemacht werden. Hierzu benötigen wir
Informationen über die Bausteine und den Aufbau der kleinen Teilchen.
M Charakteristisch für die Denkweise der Wissenschaft Chemie sind zwei Betrachtungsebenen
Stoffebene:
Beobachtungen an Stoffportionen und Reaktionen (Fakten)
Stoffebene
Ich beobachte..., ich
stelle mir vor ...
Teilchenebene:
Deutung der Fakten durch die Vorstellung von der Existenz H2O
kleinster Teilchen und Teilchenverbände Teilchenebene
Eine beobachtbare Stoffportion kann man sich als eine Ansammlung einer riesigen Anzahl
an Teilchen, ein Teilchenaggregat vorstellen. Die Eigenschaften der Stoffportion sind
abhängig
• von der Art und den Eigenschaften der Teilchen und
• den Anziehungs- und Abstoßungskräften die zwischen diesen Teilchen herrschen.
Merke: Ein einzelnes Teilchen hat nicht die gleichen Eigenschaften wie die zugehörige
Stoffportion!
Bsp.: Schwefel-Atome sind nicht gelb, Wasser-Moleküle sind nicht nass, Teilchen sind nicht
warm, sondern „schnell“!
Verbindungen, die durch Reaktion von zwei verschiedenen Elementen miteinander gebildet wurden,
können prinzipiell auf drei verschiedene Weisen benannt werden.
Bei Verbindungen, die durch Reaktion von zwei Nichtmetallen entstanden sind, verwenden Chemiker
bevorzugt, die Zahlwort-Nomenklatur (=Benennung).
Bei Verbindungen, die durch Reaktion von Metallen und Nichtmetallen miteinander entstanden sind, also
zur Stoffklasse der Salze gehören, verwenden Chemiker die Wertigkeits- oder die Kurzform-Benennung.
Di stickstoff tetra ox id
Die chemische Formel der Verbindung kann direkt aus dem Namen abgeleitet werden und
umgekehrt, wenn man die Atomartensymbole (lernen!) und die griechischen Zahlwörter
(1 mono, 2 di, 3 tri, 4 tetra, 5 penta, 6 hexa, 7 hepta, 8 octa, 9 nona, 10 deca) kennt.
Beispiele:
Schwefeltrioxid SO3 Distickstoffmonooxid N2O
Tetraphosphordecaoxid P4O10 Schwefelhexafluorid SF6
Zur Ableitung der chemischen Formel von binären* Salzen aus der Kurzform-Benennung
muss die Ionenladungszahl von Kation und Anion bekannt sein. Diese lässt sich bei
Hauptgruppenelementen normalerweise aus dem Periodensystem ableiten.
1. Ermittle die Ionenladungszahl des Kations und des Anions Al3+ O2-
2. Ermittle das kgV (kleinste gemeinsame Vielfache) der
Ionenladungszahlen 6:3=2
III . II = 6 6 : 2 = 3
3. Berechne die Anzahl der Kationen und Anionen in einer
Formeleinheit, indem du das kgV durch die Ionenladungszahl 2 Al3+ 3 O2-
teilst.
4. Bilde die Verhältnisformel, indem du das Ionenanzahlverhältnis
als Index jeweils rechts neben dem Atomartensymbol angibst. In
die Verhältnisformel dürfen keine Ladungszahlen geschrieben Al2O3
werden.
Beispiele:
Kupfer (I) - ox id
Beispiele:
zusammengestellt von StRin W. Habelitz-Tkotz unter Mitarbeit von StD H. Deißenberger, StD K. Full, StR W. Kraus
Salze aus Molekül-Ionen
2+
Salze können sowohl aus Atom-Ionen wie z. B. Magnesiumiodid aus Magnesium-Ionen Mg oder
–
Iodid-Ionen I im Ionenanzahlverhältnis 1:2, als auch aus Molekül-Ionen aufgebaut sein.
geladene Phosphat-Ion
Hydr + oxid
Molekül-Ionen 2–
Sulfit-Ion SO3 H+ + O2-
„onium“
Nitrit-Ion NO2¯ OH-
Achtung Reihenfolge OH
– aus historischen
Hydroxid-Ion OH Gründen umgedreht!
Für die Ableitung der Verhältnisformel eines Salzes mit Molekül-Ionen gilt genauso, dass in einer
Formeleinheit die Summe der positiven Ladungen, gleich der Summe der negativen Ladungen
sein muss. Werden für eine Formeleinheit mehrere Molekül-Ionen benötigt, so schreibt man in der
Verhältnisformel des Salzes die Formel des Molekül-Ions ohne Ladungsangabe in runde Klammern
und gibt dahinter die Anzahl der benötigten Molekül-Ionen als tiefgestellte Indexzahl an.
Beispiele:
Name des Salzes Anzahl und Art der Ionen pro Verhältnisformel des Salzes
Formeleinheit:
Magnesiumphosphat 3 Mg2+ / 2 PO43– Mg3(PO4)2
GW Salze_aus_Molekülionen
BLK - SINUS Chemie, bayerisches Schulset 4; Pilotschule: EvB–Gymnasium, Buckenhofer Str. 5, 91080 Spardorf
zusammengestellt von StRin Waltraud Habelitz-Tkotz unter Mitarbeit von OStR K. Boegler, StD R. Brembs, StD H. Deißenberger, StD K. Full, StR W. Kraus, StD Dr. W. Meißner
Grundwissen: Quantitätsgrößen und Umrechnungsgrößen
Beziehung zwischen einzelnem Teilchen und Stoffportion:
Volumen
V(Kohlenstoff)
N(X ) 1
Avogadro-Konstante NA: NA = = 6,022 ⋅10 23
n( X ) mol
m( X )
Molare Masse M(X): M (X ) = [M ] =1 g
n( X ) mol
GW Quantitäts_Umrechnungsgrößen
3) Volumen(X) ∼ Stoffmenge n(X) V (X )
=> = konst.
n( X )
Volumen V und die Stoffkonstante Molares Volumen Vm hängen vom Druck und der Temperatur ab
und müssen normiert werden:
Man unterscheidet:
Normzustand: Normdruck pn = 1013 hPa; Normtemperatur ϑn = 0°C oder Tn = 273 K
Standardzustand: Normdruck pn = 1013 hPa; Standardtemperatur ϑ0 = 25°C oder T0 = 298 K
Atommasse ma(X): ma ( X ) =
m( X )
[ma ]=1u
N(X )
Normdichte ρn(X): ρn (X ) =
m(X )
[ρ n ] =1 g ; pn; Tn
Vn ( X ) L
Vn n
Molares Normvolumen Vmn
Normvolumen Stoffmenge
GW Quantitäts_Umrechnungsgrößen
Grundwissen: Wichtige Gehaltsgrößen im Überblick
Der Gehalt einer Lösung ist der Oberbegriff für Anteile, Konzentrationen oder Verhältnisse zwischen den 3 möglichen Variablen
Gelöstem Stoff: gel. S bzw. Teilchen des gelösten Stoffes: X
Lösemittel: Lsm Teilchen des Lösemittels: Y
Lösung: Lsg
-anteil -konzentration -verhältnis
sprich: rho Stern
Wird bei einer Gehaltsangabe nur [w]= 1g/g = 1 Statt ρ* wird manchmal [ρ*]= 1g/l z. B. Löslichkeit
das Zeichen % gesetzt, so ist damit auch das Symbol β m( gel.S )
stets der Massenanteil gemeint verwendet! L( gel.S ) =
m( Lsm)
sprich: phi In der Praxis selten sprich: sigma
verwendet!
V ( gel.S ) V ( gel.S ) V ( gel.S )
Volumen- ϕ ( gel.S ) = σ ( gel.S .) = In der Praxis
V ( gel.S ) + V ( Lsm) V ( Lsg ) V ( Lsm) bedeutungslos!
Zeichen: Vol.%
[ϕ]= 1l/l = 1 VOLUMENKONTRAKTION: Das
Volumen der Lösung ist häufig
kleiner als die Summe der [σ]= 1l/l = 1
Volumina von Lösungsmittel und
gelöstem Stoff.
sprich: chi
n( X ) n( X ) n(X )
Stoffmengen- χ(X ) = [χ]= 1mol/mol = 1 c( X ) = [c]= 1mol/l In der Praxis
n( X ) + n(Y ) V ( Lsg ) n (Y ) bedeutungslos!
2. Leite aus der Valenzelektronenzahl der einzelnen Atome ihre übliche Bindigkeit ab.
Bindigkeit = 8 – Valenzelektronenzahl
3. Überlege Dir, wie die Atome angeordnet sein könnten.
o die Bindigkeit der Atome bestimmt normalerweise die Zahl der Bindungspartner
o Atome mit kleiner Bindigkeit stehen häufig am Rand, Atome mit großer Bindigkeit in der Mitte
o oft sind die Atome in einem Molekül symmetrisch angeordnet
o kleine ringförmige Moleküle sind eher selten
5. Verteile nun weitere bindende Elektronenpaare so, dass die Atome ihre übliche
Bindigkeit erreichen.
Falls du dir unsicher bist, wie viele bindende Elektronenpaare du verteilen darfst, kannst du mit
folgender Rechenformel die Zahl der bindenden Elektronenpaare ausrechnen:
6. Verteile die restlichen Elektronenpaare (nicht mehr und nicht weniger als du anfangs
ausgerechnet hast!) als freie Elektronenpaare. Beachte die Edelgasregel!
8. Falls dies nicht der Fall ist, könnte es sein, dass im Molekül ein ungepaartes Elektron
(ungerade Elektronenzahl => Radikal) oder formale Ladungen vorliegen, weil ein Atom
beide Bindungselektronen für eine Bindung zur Verfügung stellt und damit von seiner
üblichen Bindigkeit abweicht. Damit beide Bindungspartner Edelgaskonfiguration
erreichen, musst du ein freies Elektronenpaar „umschreiben“.
Beispiele:
Jetzt sollten alle Atome Edelgaskonfiguration haben, sonst hast du evtl. bei den
Schritten vorher einen Fehler gemacht.
Erstellt von W. Habelitz-Tkotz
BLK - SINUS Chemie, bayerisches Schulset 4; Pilotschule: EvB–Gymnasium, Buckenhofer Str. 5, 91080 Spardorf
zusammengestellt von StRin W. Habelitz-Tkotz unter Mitarbeit von OStR K. Boegler, StD. R. Brembs, StD H. Deißenberger, StD K. Full, StR W. Kraus, StD. Dr. W. Meißner nach Kiechle, Gallenberger Chemie 10, bsv 1993
Natürlich solltest du
Diese Formeln auch die zugehörigen
solltest du jetzt Valenzstrichformeln
kennen! Lernen!!! schreiben können!
Vokabelliste
„Häufige molekulare Stoffe und die chem. Formeln ihrer
Teilchen“
Stoff Molekülformel Wahrscheinliche Valenzstrichformel(n)
Wasserstoff
H2 H H
Wasser
H2O O
H H
Wasserstoffperoxid
H2O2 H O O H
Sauerstoff
O2 O O
Ozon + +
O3 - O O - Mesomerie!
O O O O
Kohlenstoffmon(o)oxid - +
CO C O Formalladung!
Kohlenstoffdioxid
CO2 O C O
Kohlensäure
H2CO3 O
C
O O
H H
Methan
CH4 H
H C H
H
Methanol
CH3OH H
H C O H
H
Stickstoff
N2 N N
Stickstoffmonooxid - +•
NO •
N O N O
Schwefeldioxid
+ +
SO2 - S S - S
O O O O O O
Schwefeltrioxid
O - O - O O
SO3 + +
S + + + +
S - S - S
- O O O O - O O O O
Schweflige Säure -
H2SO3 O O
H O S O H H O S O H
+
Schwefelsäure -
O O H O O H
H2SO4 + +
S S
H O O H O O
-
(Di-)Wasserstoffsulfid
S
Hydrogensulfid = H2S H H Veraltete
Schwefelwasserstoff Valenzstrichformel:
Chlor Oktettaufweitung beim S-
Atom tritt nach neueren
Cl2 Cl Cl Erkenntnissen nicht auf. In der
Literatur teilweise noch zu
finden!
Wasserstoffchlorid =
Hydrogenchlorid = HCl H Cl
Chlorwasserstoff
Brom
Br2 Br Br
Wasserstoffbromid =
Hydrogenbromid =
Bromwasserstoff
HBr H Br
Iod
I2 I I
Wasserstoffiodid =
Hydrogeniodid = HI H I
Iodwasserstoff