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Ernst Gall studierte nach einem abgebrochenen [[Rechtswissenschaft|Jurastudium]] Kunstgeschichte an den Universitäten [[Universität Grenoble|Grenoble]], [[Paris]] und an der [[Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin]], unter anderem bei Heinrich Wölfflin und [[Adolph Goldschmidt]]. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde Gall Soldat, schrieb aber in noch dieser Zeit seine [[Dissertation]], die er 1915 mit dem Thema ''„Studien über das Verhältnis der niederrheinischen und französischen Architektur in der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts: Teil 1. Die niederrheinischen Apsidengliederungen nach normannischem Vorbilde.“'' abschloss. Nach dem Krieg bekam Gall 1920 eine Anstellung im Denkmalamt der Stadt [[Halle an der Saale|Halle]]. |
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1930 holte ihn Paul Hübner zur ''[[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg|Preußischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten]]'', deren Direktor er in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurde. Nach deren Auflösung im Jahre 1945 wurde er ab 1946 Leiter der ''[[Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen|Bayerische Schlösserverwaltung]]''. |
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1953 wechselte Gall in den Ruhestand. 1952 bekam er einen Lehrstuhl für Architekturgeschichte an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]]. |
Version vom 11. Januar 2011, 17:48 Uhr
Ernst Gall (* 17. Februar 1888 in Danzig; † 5. August 1958 in München) war ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger. Er war ein Vertreter des Formalismus als kunstgeschichtliche Methode, die er bei Heinrich Wölfflin gelernt hatte.
Leben
Ernst Gall studierte nach einem abgebrochenen Jurastudium Kunstgeschichte an den Universitäten Grenoble, Paris und an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, unter anderem bei Heinrich Wölfflin und Adolph Goldschmidt. Im Ersten Weltkrieg wurde Gall Soldat, schrieb aber in noch dieser Zeit seine Dissertation, die er 1915 mit dem Thema „Studien über das Verhältnis der niederrheinischen und französischen Architektur in der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts: Teil 1. Die niederrheinischen Apsidengliederungen nach normannischem Vorbilde.“ abschloss. Nach dem Krieg bekam Gall 1920 eine Anstellung im Denkmalamt der Stadt Halle. 1930 holte ihn Paul Hübner zur Preußischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, deren Direktor er in der Zeit des Nationalsozialismus wurde. Nach deren Auflösung im Jahre 1945 wurde er ab 1946 Leiter der Bayerische Schlösserverwaltung. 1953 wechselte Gall in den Ruhestand. 1952 bekam er einen Lehrstuhl für Architekturgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Werk
Neben seiner Dissertation, die noch 1915 unter dem Titel Niederrheinische und normannische Architektur im Zeitalter der Frühgotik in Halle erschien, verfasste Gall insgesamt dreizehn weitere Monographien und Kataloge zur Architektur- und Kunstgeschichte. 1923 begründete er das Jahrbuch des Zentralinstituts für Kunstgeschichte. Ab 1934 wirkte Gall federführend in der Dehio-Vereinigung bei der Überarbeitung des Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler von Georg Dehio mit. Ab 1948 wurde er Herausgeber der Fachzeitschrift Kunstchronik. Nach dem Tod von Otto Schmitt führte er ab 1951 zusammen mit Ludwig Heinrich Heydenreich, Hans Martin von Erffa und Karl August Wirth das Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte fort.
Literatur
- P. Betthausen, P. H. Feist, C. Fork: Metzler Kunsthistoriker Lexikon. Zweihundert Porträts deutschsprachiger Autoren aus vier Jahrhunderten. 1998, S. 107–108.
- Margarethe Kühn, Louis Grodecki: Gedenkschrift Ernst Gall. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1965.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Gall, Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthistoriker |
GEBURTSDATUM | 17. Februar 1888 |
GEBURTSORT | Danzig |
STERBEDATUM | 5. August 1958 |
STERBEORT | München |