Grumbach (Ministeriale)
Die Herren von Grumbach (ursprünglich „Wolfskeel von Grumbach“) gehörten dem fränkischen Uradel an und galten zeitweise als reichstes Adelsgeschlecht Frankens. Sie stellten eine Linie des fränkischen Uradelsgeschlechts Wolfskeel dar, werden heute aber weit überwiegend als eigene Familie dargestellt. Sie sind von den Edelfreien von Grumbach zu unterscheiden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1282 kaufte Wolflin von Wolfskeel 1/3 des Schlosses Burggrumbach. Im Jahr 1328 erwarb Eberhard von Wolfskeel von den Grafen von Rieneck zahlreiche Besitzungen, darunter auch die restlichen 2/3 des Schlosses Burggrumbach. Die sich hiernach in Burggrumbach (heute ein Ortsteil der Gemeinde Unterpleichfeld) niederlassenden Wolfskeels nannten sich „Wolfskeel von Grumbach“. Ab nicht mehr genau feststellbarer Zeit nannten sich diese Linie der Familie jedoch nur noch „von Grumbach“. Nach Biedermann soll der Grund hierfür eine familieninterne Streitigkeit über die Wappengestaltung gewesen sein.
Die von Grumbach waren eng mit dem Bistum Würzburg verbunden, wo sie das Erbschenkenamt innehatten, zahlreiche Mitglieder des Domkapitels und zwei Fürstbischöfe stellten. Das Geschlecht gehörte dem Ritterkanton Rhön-Werra an.
Im 14./15. Jahrhundert waren die Reichsritter von Grumbach in Burggrumbach, Rimpar, Estenfeld und ca. 15 weiteren Ortschaften ansässig. In Rimpar ließen sie im 14. Jahrhundert das Schloss Grumbach erbauen. Die Grumbachs galten zu dieser Zeit als das reichste Adelsgeschlecht im Hochstift Würzburg, wie folgendes Sprichwort aus damaliger Zeit zeigt: „Seinsheimer die Ältesten, Einheimer die Stölzesten, Seckendorfer die Meisten, Grumbacher die Reichsten“.[1]
Im 17. Jahrhundert existierten noch nur die Linien der Familie in Rimpar, Burggrumbach und Estenfeld. Diese Linien starben im Mannesstamme 1603 in Rimpar, 1612 in Burggrumbach und 1682 in Estenfeld aus.[2] Die Enkel des 1567 hingerichteten Wilhelm von Grumbach, Wolff und Wilhelm, haben ihren letzten Besitz (in Püssensheim) 1603 an den Würzburger Fürstbischof verloren.[3] Die Familie der Grafen Wolffskeel von Reichenberg existiert noch heute.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfram Wolfskeel von Grumbach, Fürstbischof von Würzburg (1322–1333)
- Johann III. von Grumbach, Fürstbischof von Würzburg (1455–1466)
- Wilhelm von Grumbach (1503–1567), Reichsritter, bekannt geworden durch die Grumbachschen Händel
- Argula von Grumbach, geborene Reichsfreiin von Stauff (1492–1568), protestantische Publizistin und Reformatorin
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wappen der Familie von Grumbach seit 1492 nach dem Siebmachers Wappenbuch | |
Blasonierung: „Ein nach links schreitender Mohr mit drei roten Rosen.“ | |
Wappenbegründung: Das wolffskeel´sche Familienwappen, was die von Grumbachs als Linie der Wolfskeels ebenfalls führten, zeigt einen nach rechts schreitenden Mohren mit drei roten Rosen. Im Jahre 1492 beantragten die übrigen Linien der Wolfskeels beim römisch-deutschen König Maximilian I. eine Wappentrennung von den Grumbachs, die ihnen gewährt wurde. |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Redaktion: Grumbach, von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 212 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Informationen über das Schloss Grumbach in Rimpar und den Verein Freundeskreis Schloss Grumbach e. V.
- Grober Überblick über die Geschichte der Burg Grumbach
- Zeremonienschwert und Münzen zur Zeit Johanns III. von Grumbach
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wappenbücher Herzog Albrechts VI. von Österreich: Ingeram-Codex d. ehem. Bibliothek Cotta; hrsg. v. Charlotte Becher u. Ortwin Gamber; Wien; Köln; Graz; 1986. Jahrbuch der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft Adler; Folge 3, Bd. 12 Jg. 1984/85; ISBN 3-205-05002-9
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Grumbach. Der Ritter und sein Recht. Bd. 1. Abgerufen am 27. Juni 2014.
- ↑ Schloss-Grumbach: Ein Ritter und sein Richtschwert. mainpost.de, 9. Juli 2008, archiviert vom am 28. Mai 2014; abgerufen am 27. Juni 2014.
- ↑ Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 137.