
110! Schmuckdieben auf der Spur
Ferienprogramm in der Ausstellung
Ins Museum wurde eingebrochen! Geht auf Verbrecherjagd und versucht, den Schatz ausfindig zu machen, der gestohlen wurde. Aber ihr müsst schnell und klug vorgehen, um die Diebe mit ihrer Beute noch zu schnappen!
- Alter: Kinder von 8 bis 11 Jahren
- Dauer: 1,5 h
- Kosten: 3 € pro Person inkl. Museumeintritt
- Anmeldung online oder beim Besucherservice der Museen der Stadt Dresden unter +49 351 488 7272 (Mo – Fr)

800 Jahre Dresden. Geschichte(n) von den Anfängen bis zur Gegenwart
Führung durch die ständige Ausstellung
- Dauer: 1,5 h
- Führung kostenfrei

Ein verlorenes Denkmal
Die »Germania« vom Altmarkt
Kurzführung mit Dr. Sönke Friedreich, ISGV
Denkmale haben den Anspruch, ein dauerndes Andenken zu bewahren, und sind doch oft kurzlebig. Der Kopf des früheren Siegesdenkmals vom Altmarkt spiegelt die widerstreitenden Kräfte von Bewahrung und Zerstörung und verweist auf den Wandel der Erinnerungskultur in Dresden und die dahinterliegenden Konflikte.

Verschwinden der Innenstadt – Erschließung neuer Zentren
Ein Abend im Kulturrathaus. Dr. Stefan Dornheim, Prof. Thomas Kübler, Dr. Matthias Lerm und Elisabeth Telle im Gespräch mit Lars Fiebig
Die Luftangriffe auf Dresden vom 13. bis 15. Februar 1945 hinterließen vor allem in der Innenstadt verheerende Zerstörungen. Wohnhäuser, Schulen, Versorgungseinrichtungen oder Kirchen wurden beschädigt oder völlig zerstört. Schnell entstanden neue Orte des Lebens, des sozialen Miteinanders, der Industrie und des Handels, zunehmend auch an den Rändern der Stadt. Die Kultureinrichtungen, die ihre historischen Spielstätten im Zentrum verloren hatten, fanden bereits im Sommer 1945 neue Ausweichquartiere: Staatstheater, Staatsoper oder Staatskapelle in der umgebauten Tonhalle in Dresden-Neustadt oder im Kurhaus Bühlau, der Dresdner Kreuzchor in der Weixdorfer Dorfkirche.
Dr. Stefan Dornheim, Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Stadtarchiv Dresden, gibt einführend einen Überblick über die Schadenskartierung, erste Schritte des Wiederaufbaus und die Entwicklung in einzelnen Stadtteilen.
Auf dem Podium diskutieren Prof. Thomas Kübler, Direktor des Stadtarchivs, Dr. Matthias Lerm, Leiter des Stadtplanungsamtes, und Elisabeth Telle, Mitarbeiterin des Historischen Archivs der Sächsischen Staatstheater, über den Wiederaufbau der kriegszerstörten Stadt Dresden und die Entwicklung neuer Zentren.
Moderation: Lars Fiebig, Stadtbezirksamtsleiter Cotta und Plauen.

Vom Einzelstück zur Serie
Möbel der Deutschen Werkstätten Hellerau (um 1932)
Kurzführung mit Klára Němečková, SKD - Kunstgewerbemuseum, Clara von Engelhardt, SKD - Kunstgewerbemuseum und Anette Hellmuth, Deutsche Werkstätten Hellerau
Die Deutschen Werkstätten schufen Möbel, die qualitativ hochwertig und in vielerlei Hinsicht »Avantgarde« waren. In Hellerau wurde sowohl handwerklich als auch mit Maschinen nach künstlerischen Entwürfen gearbeitet. Anhand von zwei Exponaten werden die Ideen und die rasante Entwicklung des 1898 gegründeten Unternehmens dargelegt.

Lutz Rathenow: Früher ist morgen. Einhundertelf Gedichte
Dresdner Buchpremiere
Dies dürfte der erste Gedichtband sein, der eine Triggerwarnung enthält. Auch wenn diese selbst zum Prosagedicht wird und den Verfasser und die bei jungen Frauen erfolgreichen »New-Adult-Romane« ironisiert. Lutz Rathenow schrieb diese Gedichte vorwiegend in Dresden, ferner im tschechischen Speisewagen zwischen Dresden/Berlin und nach seiner Zeit als Landesbeauftragter Sachsens. Jemand bewegt sich als Dichter durch Innen- und Außenwelten. Er baut ein Labyrinth aus lauter Ausgängen. Das in einem Gesamtkunstwerk eines handwerklich versierten Verlegers mit prägnanten Holzschnitten der Leipziger Buchkünstlerin Katja Zwirnmann.
Nach seinem erfolgreichen Prosaband »Trotzig lächeln und das Weltall streicheln. Mein Leben in Geschichten« (2022) ein neuer Versuch in zielgerichteteter Verzettelungslust. Wie erhält sich einer die Neugier auf Gegenwart, wie trainiert sich literarische Wahrnehmung zwischen lyrischer Prosa und prosaischer Lyrik. Der Autor, Literaturexperte und Rathenow-Kenner Axel Helbig wird dem als Moderator des Abends nachspüren.
»Die Dresden-Gedichte leben von einer großen Gelassenheit, einer, die man sich wohl nur selbst schaffen kann, indem man lernt, die Störung als Teil des Lebens zu verstehen, sogar als begrüßenswerten.«, schrieb der Redakteur der Leipziger Internet-Zeitung schon 2022. Und die FAZ staunte zum Jahreswechsel 23/24 in einer größeren Besprechung über LR: »Auch so einer, der neugierig ist, flexibel. Und zur Not springen kann.« Und auch als Verfasser von Kindergedichten oder Parodist politischer Lyrik den Boden wieder berührt. Eines der fünf Kapitel gibt den Kontrast Anfang der 70er Jahre entstandener Texte preis, die durch die Gleichzeitigkeit linker antiimperialistisch inspirierter Versuche und schon deutlichem Ekel an der DDR verblüffen.
Wie schrieb im Januar ein Rezensent: »Die Gedichte sind voller Widerstand gegen Phrasen und Leerstellen – manchmal sarkastisch, manchmal zart. Sie reichen vom rauen Humor früher Jahre bis hin zu poetischen Miniaturen des Alltags, wie dem Suchen nach einem Flipperautomaten oder dem Staunen über Sonne und Neuschnee.«
- Moderation: Axel Helbig
- Eintritt 6 € | ermäßigt 4 €
Veranstalter: Museen der Stadt Dresden, Evangelische Akademie Sachsen und die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Tiere im Krieg
Ein Abend im Stadtmuseum. Marcel Beyer und Jan Mohnhaupt im Gespräch mit Dr. Christina Ludwig
Tiere spielten im Zweiten Weltkrieg eine vielfältige und oft tragische Rolle: Sie wurden in militärischen Operationen als Transportmittel, Kommunikationsmedium oder sogar als Waffe eingesetzt. Gleichzeitig wurden Tiere instrumentalisiert und symbolisch aufgeladen. Der Dresdner Autor Marcel Beyer nähert sich den Themen Krieg und Gewalt in Vergangenheit und Gegenwart über die literarische Auseinandersetzung mit Tieren. In seinen Romanen »Flughunde« (1995) und »Kaltenburg« (2008) wird das Leid der Tiere im Zweiten Weltkrieg, insbesondere im zerbombten Dresden, immer wieder thematisiert. In »Die tonlosen Stimmen beim Anblick der Toten auf den Straßen von Butscha« führt Marcel Beyer den Leser an die stummen Zeugen des Krieges in der Ukraine heran.
Der Journalist und Sachbuchautor Jan Mohnhaupt analysiert in seinen Büchern »Von Spinnen und Menschen. Eine verwobene Beziehung« (2024), »Tiere im Nationalsozialismus« (2020) und »Der Zoo der Anderen« (2017) die Mensch-Tier-Beziehung. Mit Blick auf Diktaturen geht es darin um die ideologische Instrumentalisierung von Tieren und zugleich um die Widersprüchlichkeit von Politik und Privatheit.
Beide Autoren nähern sich dem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven – Beyer literarisch-symbolisch, Mohnhaupt historisch-analytisch – und beleuchten so die komplexe Mensch-Tier-Beziehung im Zweiten Weltkrieg.
Moderation: Dr. Christina Ludwig, Direktorin des Stadtmuseums
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Dresden 1945 – Menschen der Stadt zwischen Untergang und Neubeginn« statt. Sie ist eingebettet in das Gedenkjahr Dresden 2025 – Zukunft durch Erinnerung. Mit unterschiedlichen Formaten und Veranstaltungen soll dabei die Perspektive auf das Gesamtjahr 1945 erweitert werden.

»Ein Mann von seltener Herzensgüte» – Aus dem Leben des Malers Gerhard von Kügelgen
Kaffeeklatsch im Stadtmuseum
Gerhard von Kügelgen – als »Mann von seltener Herzensgüte beschrieb der Sohn Wilhelm von Kügelgen in seinen »Jugenderinnerungen eines alten Mannes« den geliebten Vater. Die Niederschrift Wilhelms stand in engem Zusammenhang mit einem einschneidenden Familienereignis: An der Bautzner Straße, unweit der heutigen Waldschlösschenbrücke, fiel Gerhard von Kügelgen im März 1820 48-jährig einem Raubmord zum Opfer. Wir blicken auf die bewegte Lebensgeschichte des Malers zurück
- Mit Lutz Reike, Bildung und Vermittlung
- Eintritt: 15 € (inkl. ein Stück Kuchen und Kaffee)
- Karten reservieren Sie bitte verbindlich online oder beim Besucherservice der Museen der Stadt Dresden unter 0351 488 72 72 (MO – FR).
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»Ein Mann von seltener Herzensgüte» – Aus dem Leben des Malers Gerhard von Kügelgen
Kaffeeklatsch im Stadtmuseum
Gerhard von Kügelgen – als »Mann von seltener Herzensgüte beschrieb der Sohn Wilhelm von Kügelgen in seinen »Jugenderinnerungen eines alten Mannes« den geliebten Vater. Die Niederschrift Wilhelms stand in engem Zusammenhang mit einem einschneidenden Familienereignis: An der Bautzner Straße, unweit der heutigen Waldschlösschenbrücke, fiel Gerhard von Kügelgen im März 1820 48-jährig einem Raubmord zum Opfer. Wir blicken auf die bewegte Lebensgeschichte des Malers zurück
- Mit Lutz Reike, Bildung und Vermittlung
- Eintritt: 15 € (inkl. ein Stück Kuchen und Kaffee)
- Karten reservieren Sie bitte verbindlich online oder beim Besucherservice der Museen der Stadt Dresden unter 0351 488 72 72 (MO – FR).

»Wahre Worte werden nicht gesprochen«: Daoistische Klassiker übersetzen
Ein Abend mit dem Dichter, Übersetzer und Verleger Viktor Kalinke
Viktor Kalinke ist ein literarischer Tausendsassa. Nach seinem Studium der Mathematik und Psychologie in Dresden, Leipzig und Peking, lernte er früh die chinesische Sprache und schrieb erste Gedichte. 2001 erschien sein erster Roman, Gedichtbände, Prosa sowie wissenschaftliche Sachbücher folgten. 1998 gründete er zusammen mit Marion Quitz den Verlag Edition Erata, heute bekannt als Leipziger Literaturverlag. Bücher herausragender Autoren wie Anna Achmatowa, Gennadij Aigi oder Miloš Crnjanski sind dort genauso erschienen wie Neuerscheinungen zahlreicher deutschsprachiger Schriftsteller.
Vom Feuilleton hochgelobt sind auch Kalinkes Übersetzungen daoistischer Klassiker wie z. B. des »Daodejing« des Laozi, des »Buch der daoistischen Weisheit« von Zhuangzi oder jüngst des »Fangnei – Spielregeln der Liebeskunst«, der fernöstlichen »Bibel des Sex«.
Laozi und Zhuangzi werden meist als philosophische Texte gelesen, mal mehr aus politischer, mal mehr aus lebenspraktischer Perspektive. Tatsächlich wurzeln beide Texte im Poetischen. Wie kein zweites Buch aus dem alten China hat das Zhuangzi die Volkssprache (baihua) inspiriert und geprägt. Zhuangzis Idiome ermöglichen es bis in die Gegenwart, dass Chinesen mit poetischen Codes kommunizieren – meist in Form viersilbiger Zeichenketten, die für sich genommen hermetisch erscheinen, da sie die Zusammenfassung oder Überschrift einer Legende oder Anekdote darstellen. Für Uneingeweihte ergibt sich ein lyrisches Rätselspiel, doch ist es auf diese Weise möglich, ohne konkret werden zu müssen, präzise und diplomatisch Intentionen auszudrücken. Laozi wiederum besticht durch seine in der altchinesischen Literatur einmalige Kürze und Prägnanz. Es wurde viel dazu geforscht und diskutiert, ob seine Textvignetten nicht eigentlich Gedichte oder Lieder seien. Sie haben nicht unerheblich dazu beigetragen, die dreihundertjährige Kriegszeit der Streitenden Reiche (6.-3. Jahrhundert v. u. Z.) zu beenden, den Weg zur Einigung Chinas vorzubereiten und schließlich in den dialektischen Humanismus der frühen Han-Dynastie zu münden, an den die bis heute dominanten konfuzianischen Schulen anknüpften. Doch ohne ihre Verwurzelung im Poetischen hätten die beiden Best- und Longseller Laozi und Zhuangzi kaum eine 2500jährige Rezeptionsgeschichte hingelegt, für die auch weiterhin kein Ende absehbar ist.
Im Gespräch mit Volker Sielaff zitiert Viktor Kalinke poetische Passagen aus beiden Büchern in seiner aktuellen Übersetzung und zieht Querverbindungen zum späteren praktischen Daoismus am Beispiel des altchinesischen Konzepts der körperlichen Liebe. Last not least offenbart er »Betriebsgeheimnisse« des Leipziger Literaturverlags, den es ohne diese beiden Klassiker vermutlich nicht mehr geben würde.
Literaturforum Dresden e. V. in Kooperation mit den Museen der Stadt Dresden
Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Gefördert von der Landeshauptstadt Dresden.

Wurzelwesen und Stimmen aus der Unterbühne
Róža Domašcyna in Lesung und Gespräch
Róza Domascyna, geboren 1951 in Sernjany / Zerna bei Kamenz, lebt in Bautzen. Nach einer Lehre als Wirtschaftskauffrau studierte sie Bergbau und später Literatur. Seit 1990 veröffentlicht sie Lyrik, Theaterstücke und Essays in deutscher und sorbischer Sprache. 2018 wurde sie mit dem Sächsischen Literaturpreis ausgezeichnet.
In ihrem aktuellen Gedichtband lässt Róža Domašcyna Stimmen aus der Unterbühne auftreten. Es geht darin um die Zeit der deutschen Teilung und die Veränderungen durch den Mauerfall, um Ausflüge und Begräbnisse, Flüchtlinge, Gier und Wahn im Kapitalismus. In einem Gedicht erinnert sich das lyrische Ich an den Weg, den es als Kind im Schulbus durch den Wald fuhr.
»Róža Domašcyna zeigt dem Leser Wege auf und regt an, eigene Wege zu finden. Sie äußert deutliche Systemkritik. Nur als Kind könne man unbekümmert mit Weltereignissen umgehen. Stimmen aus der Unterbühne ist ein bemerkenswerter Gedichtband, der verdeutlicht, wie Kraft sogar aus negativen Erinnerungen gesogen werden kann und wie wichtig es ist, agil und kritisch zu bleiben, immer neue Ideen zu entwickeln und Pläne zu schmieden.« Thorsten Schulte auf literaturkritik.de
Im Landhaus wird Róza Domascyna nicht nur ihr neues Buch »Stimmen aus der Unterbühne« vorstellen, sondern im Gespräch mit Diana Hellwig auch ihr gemeinsam mit Angela Hampel gestaltetes Künstlerbuch »Wurzelwesen« (9 Gedichte / 9 Zeichnungen) sowie das ihrem Werk gewidmete »Poesiealbum 354« präsentieren.
Literaturforum Dresden e. V. in Kooperation mit den Museen der Stadt Dresden
Gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Gefördert von der Landeshauptstadt Dresden.

»Der Zauber des Kleinen« – Geschichten aus der Welt der Miniaturen
Kaffeeklatsch im Stadtmuseum
Ist es allein die Faszination eines Gullivers, der im Land der Zwerge schalten und walten kann, oder welche Gründe bewegen Menschen, mit viel Geduld und Geschick die Dinge ihrer Welt besonders winzig zu gestalten?
Ein kleiner Streifzug durch die Jahrhunderte beleuchtet die Vielfalt der filigranen Kunstwerke. In der ganzen Welt sind ihre Schöpfer zuhause – erstaunlich viele auch in Dresden.
- Mit Lutz Reike, Bildung und Vermittlung
- Eintritt: 15 € (inkl. ein Stück Kuchen und Kaffee)
- Karten reservieren Sie bitte verbindlich online oder beim Besucherservice der Museen der Stadt Dresden unter 0351 488 72 72 (MO – FR).