Österreichische Evangelische Allianz

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Die Österreichische Evangelische Allianz (ÖEA) ist eine evangelikale Sammlungsbewegung aus verschiedenen christlichen Kirchen und religiösen Bekenntnisgemeinschaften. Die ÖEA ist Mitglied der Europäischen Evangelischen Allianz[1]. Diese repräsentiert die Region Europa im Dachverband der Weltweiten Evangelischen Allianz. Sitz des österreichischen Vereins ist Bürmoos.[2]

Österreichische Evangelische Allianz
ÖEA

Nation Österreich
 
Gründung 1863
Organisationsebene National
Sitz OsterreichÖsterreich Bürmoos
Vorstand des Rates Hans Widmann
Oberorganisation Europäische Evangelische Allianz
Tochterorganisationen

8 Regionale Allianzen:

  • EA Enns- / Paltental
  • EA Graz
  • EA Klagenfurt
  • EA Linz und Umgebung
  • EA Mostviertel
  • EA Nordburgenland
  • EA Salzburg
  • EA Wien
evangelischeallianz.at
Nationale Allianz der WEA

Die Evangelische Allianz wurde 1846 in London gegründet. In Österreich fand die Internationale Allianzgebetswoche[3] erstmals 1863 in Wien sowie in Oberschützen (im heutigen Burgenland, organisiert durch die evangelische Pfarrgemeinde)[4] statt. In den ersten Jahrzehnten bemühten sich vor allem Pastoren von Freikirchen sowie Mitarbeiter missionarischer und diakonischer Werke um ein solches Miteinander.

Die Jahrzehnte von 1920 bis 1960 sind durch eine dichte Quellenlage gut dokumentiert. In den 1920er Jahren engagierten sich u. a. die Reformierten Hans Jaquemar und Hans Haberl[5]. In den Nachkriegsjahrzehnten (also von 1945 bis in die 1960er Jahre) beteiligten sich auch leitende Vertreter der Evangelischen Kirche, etwa Georg Traar und Gustav Entz. Die bis dahin vor allem in der Hauptstadt Wien vertretene Allianz breitete sich nun auch auf die Bundesländer aus. 1975 wurde daher eine Österreichische Evangelische Allianz (ÖEA) gegründet, 1988 als Verein konstituiert (die behördliche Genehmigung, d. h. „Nichtuntersagung“, erfolgte 1989). Seit 1986 erscheint vierteljährlich der ALLIANZ SPIEGEL als übergemeindliches Informationsorgan.

Die Glaubensbasis der weltweiten Evangelischen hebt acht Lehrsätze als grundlegend hervor:

Gott (dreieinig), Bibel (inspiriert und zuverlässig), Mensch (gefallen und sündhaft), Jesus (wurde Mensch und starb für die Menschen), Gerechtigkeit (zu empfangen durch den Glauben an Jesus), Heiliger Geist (bewirkt Wiedergeburt und heiligt), Gemeinde (gebildet aus den Glaubenden, zuständig fürs Weitersagen), Wiederkommen Jesu (und ewiges Leben der Glaubenden).

Diese Basis wurde von der ÖEA erläutert, so dass ihr Selbstverständnis erkennbar wird – als eine Orientierungshilfe z. B. für Gemeinschaften, die eine Zusammenarbeit mit der ÖEA überlegen. Die Präambel zu Beginn betont die im Alten und Neuen Testament gegebene Offenbarung. Die Erläuterung befasst sich mit dem Vorgang der Bibelauslegung:

„Um diese Offenbarung verstehen zu können, benötigen die meisten von uns eine Übersetzung in die eigene Sprache. Aber auch bei der Lektüre einer Bibelübersetzung verwenden wir unseren Verstand und unsere Erfahrung, wir benutzen Bibelkommentare und nehmen die Auslegungen christlicher Lehrer ernst. Und wir bitten den Heiligen Geist darum, dass er uns diese Offenbarung aufschließt. Das Verständnis dieser abgeschlossenen Offenbarung ergibt sich in einem Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Der Inhalt der Offenbarung wird jedoch nicht ergänzt; wir erwarten nicht, dass spätere oder heutige Visionen eine solche Bedeutung haben sollten, dass sie auf derselben Ebene wie die genannte Offenbarung stehen.“[6]

Die Allianz ist rechtlich als eingetragener Verein organisiert, der seinen Sitz in Bürmoos im Land Salzburg hat.

Bis 2022 war Christoph Grötzinger der Generalsekretär, seither übt Oliver Stozek diese Funktion aus. Seit der Wahl 2023 gehören zum Vorstand:[7]

  • Vorsitzender: Hans Widmann
  • Vorsitzender-Stellvertreter: David Heusser
  • Kassier: Rainer Saga
  • Kassier-Stellvertreterin: Margit Eichhorn
  • Schriftführer: Rudolf Borchert
  • Schriftführer-Stellvertreterin: Andrea Sturm-Lauter
  • Frank Hinkelmann: Geschichte der Evangelischen Allianz in Österreich. Von ihren Anfängen im 19. Jahrhundert bis zum Ausgang des 20. Jahrhunderts (= Studien zur Geschichte christlicher Bewegungen reformatorischer Tradition in Österreich, 1). Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 2006, ISBN 3-938116-18-8; 2. erweiterte Auflage 2012.
  • Frank Hinkelmann: Freikirchen und Evangelische Allianz und ihr Einsatz für Religionsfreiheit in Österreich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Eine Dokumentation anhand von Quellen, in: Wege zum Heil, hg. von Johann Hirnsperger und Christian Wessely (= Theologie im kulturellen Dialog 7e). Innsbruck 2022, S. 139–172.
  • Franz Graf-Stuhlhofer (Hrsg.): Evangelische Allianz in Wien von der Ersten Republik bis zur NS-Zeit (1920–45). Edition der Sitzungsprotokolle und Programme (= Studien zur Geschichte christlicher Bewegungen reformatorischer Tradition in Österreich, 2). Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 2010, ISBN 978-3-938116-86-9.
  • Franz Graf-Stuhlhofer: Die Evangelische Allianz Wiens in dunklen Zeiten. Über CVJM, Juden- und Volksmission sowie Volks- und Freikirchen bis 1945. Verlag für Theologie und Religionswissenschaft, Nürnberg 2015 (allgemeinverständlich, gestützt auf die Edition).

Einzelnachweise

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  1. Wer wir sind. Österreichische Evangelische Allianz, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. August 2011; abgerufen am 7. März 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.evangelischeallianz.at
  2. Statuten (PDF; 148 kB)
  3. ÖEA: Allianzgebetswoche (Memento des Originals vom 2. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.evangelischeallianz.at.
  4. ÖEA: Die Allianz in Österreich (Memento des Originals vom 2. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.evangelischeallianz.at
  5. Franz Graf-Stuhlhofer (Hrsg.): Hans Haberl (1868–1928), Nachdruck einer Gedenkschrift von 1968. In: Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich 130 (2014) S. 119–134.
  6. Das Selbstverständnis der ÖEA in Kurzfassung (PDF; 28 kB)
  7. Ratsmitglieder der ÖEA.