Fréchet-Aure

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fréchet-Aure
Fréchet-Aure (Frankreich)
Fréchet-Aure (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Hautes-Pyrénées (65)
Arrondissement Bagnères-de-Bigorre
Kanton Neste, Aure et Louron
Gemeindeverband Aure Louron
Koordinaten 42° 56′ N, 0° 22′ OKoordinaten: 42° 56′ N, 0° 22′ O
Höhe 655–1450 m
Fläche 3,40 km²
Einwohner 15 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 4 Einw./km²
Postleitzahl 65240
INSEE-Code

Blick auf das Zentrum von Fréchet-Aure

Fréchet-Aure ist eine französische Gemeinde mit 15 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Hautes-Pyrénées in der Region Okzitanien (vor 2016: Midi-Pyrénées). Sie gehört zum Arrondissement Bagnères-de-Bigorre und zum Kanton Neste, Aure et Louron.

Die Einwohner werden Fréchetais und Fréchetaises genannt.[1]

Fréchet-Aure liegt circa 24 Kilometer südöstlich von Bagnères-de-Bigorre in der historischen Provinz Quatre-Vallées.

Umgeben wird Fréchet-Aure von den fünf Nachbargemeinden:

Beyrède-Jumet-Camous
Arreau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ardengost
Pailhac Jézeau

Fréchet-Aure liegt im Einzugsgebiet des Flusses Garonne oberhalb des rechten Ufers der Neste, einem seiner Nebenflüsse.

Zwei Nebenflüsse der Neste durchqueren das Gebiet der Gemeinde. Der Ruisseau de la Garrade bewässert den südlichen Teil während der Ruisseau d’Ardengost an der nordöstlichen Grenze zu den Nachbargemeinden Beyrède-Jumet-Camous und Ardengost entlangfließt. Der Coume d’Hontadet entspringt in der südlichen Nachbargemeinde Jézeau und mündet in Fréchet-Aure in den Ruisseau d’Ardengost.[2]

Waschhaus
Bürgermeisteramt (Mairie)

Wie an Funden in der Grotte Le Noisetier ersichtlich, wurde das Gebiet der Gemeinde bereits im Mittelpaläolithikum von Neandertalern besiedelt.[3]

Die Grundherrschaft der Gemeinde gehörte im 18. Jahrhundert der Familie d’Aspe. Gegen 1770 war der Seigneur der Graf Joseph d’Aspe, Grundherr von Aspin, Fréchet und anderen Dörfern. Er residierte in Auch. Das Gebäude des Bürgermeisteramts und der Schule wurde Opfer eines Brandes in der Nacht vom 16. zum 15. Januar 1907.[4]

Der okzitanische Name der Gemeinde heißt Hereishet. Er hat seinen Ursprung im lateinischen fraxinus, der zusammen mit einem Suffix -etum „mit Eschen bepflanzter Ort“ bedeutet.

Ein Spitzname der Bewohner der Gemeinde lautet Eths sarnalhèrs (deutsch die, die sich gerne in der Sonne wie Eidechsen sonnen), ein Hinweis auf die sonnige Lage. Auf dem Wappen sind gleichfalls zwei Eidechsen abgebildet.

Toponyme und Erwähnungen von Fréchet-Aure waren:

  • de Fraxineto (1387, Kirchenregister des Comminges),
  • Frechet (1750, 1790, 1793 und 1801, Karte von Cassini, Département 1 und 2, Notice Communale bzw. Bulletin des lois),
  • Fréchet d’Arreau (1806, Laboulinière).[5][6][4]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 80. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1970er Jahren auf 7 Einwohner, bevor sich anschließend die Einwohnerzahl zwischen 10 und 15 stabilisierte.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2021
Einwohner 11 15 7 10 15 10 13 13 15
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[4] INSEE ab 2011[7]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Pfarrkirche Saint-Saturnin. Ihren Ursprung hat die Kirche in der Romanik im 12. Jahrhundert. Sie besteht aus einem einschiffigen Langhaus, einer halbrunden Apsis mit Kesselgewölbe und einem kleinen Glockengiebel mit zwei Aussparungen für die Glocken. Im Jahre 1779 wurde an der Nordseite ein großes Eingangsportal geschaffen. Der Eingang ist mit einem grauen marmorierten Kalkstein umrahmt. Die Türflügel sind mit Stabornamentik verziert. Die Sakristei datiert wahrscheinlich ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurden die Fenster auf der Südseite vergrößert.
  • Grotte Le Noisetier

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fréchet-Aure liegt in den Zonen AOC der Schweinerasse Porc noir de Bigorre und des Schinkens Jambon noir de Bigorre.[8]

Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[9]
Gesamt = 4
Logo des Jakobswegs

Sport und Freizeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fernwanderweg GR 105 von Lortet zum Port d’Ourdissétou führt auch durch das Zentrum von Fréchet-Aure. Er ist ein alternativer Weg zu einem Parallelweg der Via Tolosana, einem der vier Jakobswege in Frankreich.[10][11]

Das Zentrum von Fréchet-Aure ist erreichbar über die Route départementale 109, die von der Route départementale 929, der ehemaligen Route nationale 129 abzweigt, die auf der anderen Seite der Neste verläuft. Außerdem durchquert die Route départementale 19 das Gebiet der Gemeinde.

Die Gemeinde über eine Linie des Busnetzes Lignes intermodales d’Occitanie von Lannemezan nach Saint-Lary-Soulan mit anderen Gemeinden des Départements verbunden.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joseph Campo, geboren am 15. Juli 1919, war von 1977 bis zu seinem Tod im Januar 2013 Bürgermeister der Gemeinde. Für seine Verdienste wurde er zum Ritter der Ehrenlegion und des Ordre national du Mérite ernannt. Während des Zweiten Weltkriegs kämpfte er mit dem französischen Expeditionskorps in Marokko und Italien, wo er verwundet wurde.[12]

Commons: Fréchet-Aure – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hautes-Pyrénées. habitants.fr, abgerufen am 15. November 2019 (französisch).
  2. Ma commune : Fréchet-Aure. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 15. November 2019 (französisch).
  3. la Grotte du Noisetier à Fréchet-Aure,Hautes-Pyrénées. Vincent Mourre, 12. Juli 2011, abgerufen am 15. November 2019 (französisch).
  4. a b c Notice Communale Fréchet-Aure. EHESS, abgerufen am 15. November 2019 (französisch).
  5. Fréchet-Aure. Département Hautes-Pyrénées, abgerufen am 15. November 2019 (französisch).
  6. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 15. November 2019 (englisch).
  7. Populations légales 2016 Commune de Fréchet-Aure (65180). INSEE, abgerufen am 15. November 2019 (französisch).
  8. Institut national de l’origene et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origene et de la qualité, abgerufen am 15. November 2019 (französisch).
  9. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Fréchet-Aure (65180). INSEE, abgerufen am 15. November 2019 (französisch).
  10. La voie des Piémonts. Agence de Coopération Interrégionale et Réseau „Chemins de Saint-Jacques de Compostelle“, abgerufen am 15. November 2019 (französisch).
  11. De Lortet au port d’Ourdissetou. Association des Amis de Saint Jacques des Hautes Pyrénées, archiviert vom Original am 27. Oktober 2019; abgerufen am 15. November 2019 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.st-jacques-65.com
  12. Arreau. Joseph Campo s’en est allé. La Dépêche du Midi, 22. Januar 2013, abgerufen am 15. November 2019 (französisch).