Paul Scheffer (Soziologe)
Paul Scheffer (geboren 3. September 1954 in Nijmegen) ist ein niederländischer Professor, Soziologe und Journalist und prominentes Mitglied der Partij van de Arbeid.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Paul Scheffer arbeitete lange Zeit für die Wiardi-Beckman-Stiftung, dem wissenschaftlichen Büro der Partij van de Arbeid.
Am 29. Januar 2000 schrieb er im NRC Handelsblad einen Artikel mit dem Titel Het multiculturele drama (deutscher Titel: Das multikulturelle Drama),[1] mit dem er in den Niederlanden eine heftige Debatte über Immigration auslöste, die noch bis heute andauert.[2]
Von 2003 bis 2011 war Scheffer Inhaber des Wibaut-Lehrstuhls für Probleme der Großstadt an der Universität von Amsterdam.[1] Gegenwärtig ist er Professor an der Universität Tilburg.
Im Februar 2005 dachte Scheffer darüber nach, sich als Spitzenkandidat für die Partij van de Arbeid (PvdA) für die folgenden Wahlen zur Zweiten Kammer aufstellen zu lassen. Er führte hierzu ein Orientierungsgespräch mit dem Parteivorsitzenden Ruud Koole und ließ gleichzeitig wissen, dass er in PvdA-Parteiführer Wouter Bos wenig sehen würde. Kurz danach erklärte das Kabinett Balkenende II, dass sich Scheffer doch nicht zur Verfügung stellen wolle.
Im Oktober 2007 erschien Scheffers Het land van aankomst (deutscher Titel: „Die Eingewanderten“). Mit dem Buch will er mehr Sachlichkeit in die Kontroverse bringen. Scheffer zeichnet darin die Geschichte der Zuwanderung, warnt vor einer Falschinterpretation der Toleranz und fordert ein Ende der Gleichgültigkeit gegenüber Zuwanderern.[3] Das Buch wurde umgehend zum öffentlichen Gesprächsthema. Momentan liegt in den Niederlanden die zehnte Auflage in den Geschäften.
Scheffer ist verheiratet, Vater eines Kindes und lebt in Amsterdam. Er ist Enkel des niederländischen Philosophen Herman Wolf.
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Een tevreden natie: Nederland en het wederkerend geloof in de Europese status quo. Amsterdam: Bert Bakker, 1988. ISBN 978-90-351-0616-1
- Het verleden vergt onderhoud (Ketelaar-lezing). Den Haag: Nationaal Archief, 2005. ISBN 978-90-74920-19-3
- Het land van aankomst. Amsterdam: De Bezige Bij, 2007. ISBN 978-90-234-7070-0
- Die Eingewanderten. Toleranz in einer grenzenlosen Welt., Carl Hanser Verlag, München 2008, ISBN 3-446-23080-7[4][5]; Neuausgabe, mit einer Einleitung, übersetzt von Gregor Seferens, Andreas Ecke, Heike Baryga, Gerd Busse, Carl Hanser, München 2016, ISBN 978-3-446-25182-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Paul Scheffer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Paul Scheffer, Tilburg University
- Literatur von Paul Scheffer im Katalog der Königlichen Bibliothek der Niederlande
- Es geht auch um Verlust, Interview in: TAZ, 2. Januar 2009
- Interview: "Wilders ist Teil der Demokratie", Die Welt, 8. Juni 2010
- Grenzen zu, Augen auf, 31. Januar 2016
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Tazkongress 2009 - ¿Tu was! – Freiheit & Utopie
- ↑ Deutschlandfunk Kultur, Integration als langwieriger Prozess, 8. Dezember 2008
- ↑ Deutschlandfunk Kultur, Integration als langwieriger Prozess, 8. Dezember 2008
- ↑ Paul Scheffer - Die Eingewanderten - Toleranz in einer grenzenlosen Welt ( vom 12. Oktober 2008 im Internet Archive)
- ↑ Buchvorstellung bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin am 11. November 2008 in Berlin (PDF; 65 kB)
Personendaten | |
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NAME | Scheffer, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Soziologe |
GEBURTSDATUM | 3. September 1954 |
GEBURTSORT | Nijmegen |