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Das Berner
Münster
Unmittelbar ausserhalb der ersten Stadtmauer entstand
schon 1191 an der Stelle des heutigen Münsters
eine kleine Kirche. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts
wurde an ihrer Stelle eine dreischiffige Kirche mit
einem Turm an der Nordseite gebaut. Nachdem Bern durch
bedeutende Gebietserweiterungen mächtig geworden
war, erfolgte 1421 die Grundsteinlegung des heutigen
Münsters. Als Werkmeister verpflichtete Bern Matthäus
Ensinger, der vorher am Strassburger Münster gearbeitet
hatte. Die alte Kirche wurde im Uhrzeigersinn von der
Nordwestecke ausgehend umgebaut. Erst als der Gottesdienst
im neugebauten Chor möglich war, verschwanden die
letzten Reste des Vorgängerbaus.
Unsere Kirche ist mit ihrer reichen spätmittelalterlichen
Ausstattung das bedeutendste spätgotische Gesamtkunstwerk
der Schweiz. Die Glasmalereien, der «Himmlische
Hof» im Gewölbe des Chors, das Hauptportal
mit seinem reichen Figurenschmuck und das Chorgestühl
sind von weit überregionaler Bedeutung. |
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1528 hatte sich das Reformationsjahr
mit dem Bildersturm ereignet. Die Ausstattung des Münsters
wurde grössten Teils zerstört. Wenige Skulpturen
aus dem Schutt der Reformation gelangten 1986 wieder
ans Tageslicht und sind heute im Historischen Museum
ausgestellt.
Erst in den Jahren 1889 - 1893 entstanden der obere
Teil des Turms und sein Helm. Die Höhe beträgt
nun statt 62m gut 100m.
Kleiner Rundgang
Ins Berner Münster führt das Hauptportal,
das die Reformation überstanden hat. Es wurde bis
1991 umfangreich restauriert und zeigt das Jüngste
Gericht in sehr bildlicher Darstellung der Erlösten
und Verdammten. Besucherinnen und Besucher sollten das
grosszügige Raumvolumen im Mittelschiff besonders
auf sich wirken lassen. Längeres Verweilen lohnt
sich insbesondere auch im Chor. Hier steht das erste
Chorgestühl der Schweiz aus der Renaissance. Überwölbt
werden Chor und Altarraum vom sogenannten «Himmlichen
Hof», dessen Schlusssteine die Anfangs des 16.
Jhd. in Bern verehrten Heiligen darstellen. Der Altarraum
wurde ab 1430 errichtet und beherbergt den bedeutendsten
spätmittelalterlichen Scheibenzyklus der Schweiz.
Das Passionsfenster ist das älteste. Es wurde 1441
von Ulm nach Bern transportiert und eingesetzt.
200 Jahre nach dem Bildersturm wurde eine erste Orgel
wieder errichtet. Die Orgel, wie sie sich heute präsentiert,
war 1930 gebaut und ist 1998/99 restauriert worden.
Dokumentation
Die Infostelle im Münster verkauft das Büchlein
«Das Berner Münster
und seine Sehenswürdigkeiten»
von Dr. F-J. Sladeczek. Einen kleinen Führer können
Sie hier auch elektronisch herunterladen. Download
[PDF, 250kb]
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Das
Berner Münster Ende 16. Jhd. |
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Das Chorgestühl (Renaissance) |
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