Patscherkofel: Gondelbahn mit Sicherheitslücken
Die Steuerungsanlage der neuen Gondelbahn am Innsbrucker Patscherkofel ist ohne Sicherheitsmaßnahmen im Netz zu finden gewesen. Ein Angreifer hätte die Bahn aus der Ferne übernehmen können – trotzdem beschwichtigt der Hersteller.
Über der Stadt Innsbruck können Besucher für ein besonderes Naturerlebnis den Zirbenweg begehen und sich im Kofer-Restaurant stärken. Der beschwerliche Anstieg wird durch die Patscherkofel-Gondelbahn erleichtert. Leider machte es die Bahn Angreifern relativ leicht, die Steuerungsanlagen dafür über das Internet ausfindig zu machen. Das haben die beiden White-Hat-Hacker Sebastian Neef und Tim Philipp Schäfers im März dieses Jahres im Rahmen des Projekts Internetwache.org entdeckt. Der Betreiber erkennt die Ergebnisse der Untersuchung an, versucht aber, zu beschwichtigen.
Die Bahn wurde im Jahr 2017 eröffnet, bei der Gondelfahrt zum Gipfel können Fahrgäste sogar einen WLAN-Access-Point in der Kabine benutzen – alles sieht modern aus. Pro Stunde können rund 2.000 Besucher zum Gipfel transportiert werden. Derzeit fährt die Bahn allerdings nicht, die Anlage wird für die Sommersaison vorbereitet. Auf Anfrage des österreichischen Emergency Response Teams (Cert) muss vor der Wiederinbetriebnahme der Fernwartungsschnittstellen auch ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet werden.