Im US-Wahlkampf unterstützt Elon Musk Donald Trumpov, bei der Premiere des selbstfahrenden Autos namens Cybercab seines Unternehmens Tesla dagegen gab Musk sich als Vorkämpfer der Verkehrswende. Er ließ sich in der Nacht auf Freitag in einem Filmset in Hollywood selbst im Cybercab vorfahren. Dann argumentierte er für Carsharing, indem er darauf hinwies, dass ein normales Auto nur zehn der 168 Stunden einer Woche gefahren wird.
Die Botschaft: Ein gemeinsam genutztes autonomes Fahrzeug könnte viele Parkplätze sparen. Um das zu verdeutlichen, läuft bei der Präsentation des Cybercabs ein Film hinter Elon Musk ab, in dem das üppige Grün von Bäumen den grauen Asphalt der US-amerikanischen Monsterparkplätze ersetzt.
Die Serienfertigung des Cybercabs startet angeblich 2026. Skeptiker werden an dieser Stelle sofort von "Elon Time" sprechen. Schon 2019 hatte Musk gesagt: "Nächstes Jahr werden wir ganz sicher mehr als eine Million Robotaxis auf der Straße haben." Der Tesla-Chef steht unter immensem Druck, weil er der Weltöffentlichkeit und den Aktionären beweisen muss, dass Tesla endlich liefert, statt nur anzukündigen. "Ich bin manchmal etwas optimistisch in meinen Prognosen", räumt er bei der Cybercab-Präsentation ein.
Seine eigene Demonstrationsfahrt jedenfalls liefert keinen Grund für Optimismus: Auf abgesteckten Strecken ohne Verkehr zu fahren, ist für die Industrie schon lange kein Kunststück mehr.
Cybercab soll ohne Kabel geladen werden
Die Versprechungen immerhin sind klar und konkret: "Ihr könnt es kaufen", sagt Elon Musk. Besitzen ist also erwünscht, Sharing hin oder her. Der Preis soll unter 30.000 US-Dollar liegen, was in Euro umgerechnet und inklusive Mehrwertsteuer weniger als 33.000 Euro sind.
Die Ankündigung ist für Tesla auch deshalb so wichtig, weil das Unternehmen dieses Jahr deutlich weniger Autos verkauft als geplant. Es könnte sogar einen Absatzrückgang geben. Abgesehen vom Cybertruck, der kein Auto für die Massen ist, hat Tesla schon zu lange kein neues Modell mehr auf den Markt gebracht. Zuletzt gab es Spekulationen, dass Musk auch Pläne für ein Einsteigermodell präsentieren könnte. Doch das blieb aus. Stattdessen nun also ein Robotaxi zum Kampfpreis. Falls es denn so kommt.
Das Cybercab hat weder Lenkrad noch Pedale. Das Design aus dem Team um Franz von Holzhausen erinnert frappierend an den Volkswagen XL1, einem 200-mal gebauten, extrem sparsamen Versuchsauto: zwei Sitze, kein Fenster im fließend abfallenden Heck, Flügeltüren und durchgehende Leuchtbänder vorne und hinten.
Eine Besonderheit des elektrischen Cybercabs ist, dass es keine Ladebuchse haben wird. Es kann ausschließlich kabellos, also induktiv, geladen werden. So etwas wird seit Jahren von unterschiedlichen Zulieferern gezeigt, aber noch nicht in Großserie produziert. Bislang ist die Technik schlicht zu teuer.