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Richtlinien f�r die Erstellung von Beitr�gen f�r die NDB

Die Neue Deutsche Biographie (NDB) informiert in pr�gnanten Artikeln �ber bedeutende verstorbene Pers�nlichkeiten des deutschen Sprach- und Kulturraums vom fr�hen Mittelalter bis zur Gegenwart. Aufgenommen sind Personen, die durch ihre Leistungen politische, soziale, wissenschaftliche, religi�se, k�nstlerische, wirtschaftliche oder technische Entwicklungen wesentlich beeinflu�t haben. Alle Artikel sind wissenschaftlich fundierte Originalbeitr�ge auf dem aktuellen Forschungsstand.

Allgemeines: Um den Publikationsrhythmus von zwei Jahren und die angestrebte Zahl von 850 Artikeln je Band einhalten zu k�nnen, bittet die Redaktion die Autoren, das Zusage-Formular bei Annahme des Angebots umgehend und vollst�ndig ausgef�llt zur�ckzusenden. Mit Unterzeichnung des Zusage-Formulars akzeptiert der Autor die Richtlinien. Wenn keine z�gige Antwort auf die Anfrage erfolgt oder wenn bei �berschreiten des Abgabetermins Erinnerungen ohne Erfolg bleiben, kann die Redaktion einen anderen Autor beauftragen. Es wird gebeten, die jeweiligen Vereinbarungen zu Abgabetermin und Textumfang, der strikten Begrenzungen unterworfen ist, genau einzuhalten. Falls in Sonderf�llen eine Termin- oder Umfangs�berschreitung unumg�nglich erscheint, kann eine �nderung nur im rechtzeitigen Einvernehmen mit der Redaktion erfolgen.

Technisches: Die Redaktion bittet, die Artikeltexte m�glichst per e-mail zu �bermitteln. Auch DVD, CD und Disketten k�nnen bearbeitet werden. In jedem Fall sollten der Dateiname und das verwendete Schreibprogramm vermerkt werden; am besten geeignet sind derzeit Texte unter MS-Word 7.0. Trennungen, Seitenzahlen, Kopfzeilen und besondere Formatierungen bitten wir zu vermeiden. W�nschenswert sind weiterhin Typoskripte bzw. Ausdrucke, wenn Sonderzeichen zu beachten sind. Typoskripte sollen einseitig beschrieben mit zweizeiligem Zeilenabstand eingereicht werden. Bei den im Text erw�hnten Familiennamen wie auch bei den Verfassern, Herausgebern und K�nstlern im Werk-, Literatur- und Portr�tverzeichnis soll der Vorname nicht abgek�rzt werden. Die Abk�rzungen und die formale Gestaltung werden in der Redaktion nach einheitlichen Kriterien vorgenommen. Die Redaktion beh�lt sich eine K�rzung des Textes bei �berschreiten des vereinbarten Umfangs vor. Wesentliche �nderungen bzw. Erg�nzungen werden im Einvernehmen mit dem Verfasser vorgenommen. Kommt es zu keiner Einigung, besteht keine Verpflichtung, den Artikel zu drucken.  Die Texte sollten sich formal an dem beigef�gten Musterartikel orientieren.

Der Verfasser erh�lt vor der Drucklegung einen Ausdruck seines Artikels, den er pr�fen und sp�testens innerhalb von drei Wochen an die Redaktion zur�cksenden soll. Erfolgen innerhalb dieser Frist keine Einw�nde, gilt die redigierte Fassung als genehmigt. Ein Versand von Druckfahnen erfolgt nicht mehr. Nach der Drucklegung ist auch eine elektronische Publikation vorgesehen. Das Honorar betr�gt € 0,50 je Textzeile, das Mindesthonorar f�r einen Artikel € 50,-. Mit der Honorierung erwirbt die Historische Kommission alle Rechte am Artikel, einschlie�lich einer elektronischen Speicherung und Publikation. Herausgeber und Redaktion zeichnen f�r das Gesamtwerk verantwortlich, der jeweilige Verfasser f�r den Artikel. 

Zum Aufbau des Artikels:

1.Vollst�ndiger Name mit Hervorhebung des RufnamensBerufGeburtsdatum
und -ortTodesdatum und -ortGrabst�tteKonfession.

2. Angaben zur Familie.

3. Lebenslauf, Leistung und kritische W�rdigung.

4. Mitgliedschaften, Ehrungen und Auszeichnungen.

5. Werkverzeichnis.

6. Quellen- und Literaturverzeichnis; Nachla�.

7. Portr�tnachweis.

8. Vollst�ndiger Name des Verfassers.

Zu 1.: Beim Familiennamen wird gebeten, s�mtliche Schreibweisen, ggf. auch Pseudonyme, Geburts-, K�nstler- und Klosternamen, anzugeben. Die Berufsbezeichnung sollte den T�tigkeitsbereich zum Ausdruck bringen, der f�r die Aufnahme in die NDB ma�geblich ist (z. B. "Zoologe" statt "Vorstand des Naturalienkabinetts").

Zu 2.: Bei den Angaben zur Familie sollen Namen, Lebensdaten und Berufe der Eltern, Gro�eltern, Ehepartner, Schwiegereltern und Kinder genannt werden. W�nschenswert sind auch Hinweise auf Verwandte von �ffentlichem Interesse sowie entsprechende weitere Literaturangaben. K�nnen entsprechende Daten nicht ermittelt werden, bitten wir, die Redaktion fr�hzeitig zu informieren, damit diese mit eigenen Recherchen beginnen kann. Hinweise auf lebende Verwandte sind - zumal wegen der restriktiven Regelungen des Datenschutzes - willkommen.

Zu 3.: Bei der Darstellung des Lebenslaufs sind diejenigen Personen zu erw�hnen, die einen nachhaltigen Einflu� auf die behandelte Pers�nlichkeit ausge�bt haben. Es steht dem Verfasser frei, die W�rdigung von Leben und Werk mit der Darstellung des Lebensganges  zu verbinden oder - was die Regel ist - an das Ende zu setzen. Der Text soll in jedem Fall zum Ausdruck bringen, welche Bedeutung die behandelte Pers�nlichkeit innerhalb ihres Wirkungsbereichs und f�r dessen weitere Entwicklung  hat und wie sie von ihren Zeitgenossen bzw. von der Nachwelt beurteilt worden ist. Au�erberufliche Leistungen, soweit sie erheblich oder charakteristisch sind, sowie Mitgliedschaften, Ehrungen und Auszeichnungen sind anzuf�hren.

Die Redaktion bittet um eine knappe, klare und m�glichst allgemeinverst�ndliche Formulierung in grammatikalisch vollst�ndigen S�tzen.

Zu 5.: Es steht dem Verfasser  frei, die Hauptwerke ganz oder teilweise im Text kritisch zu behandeln. Weitere wichtige Titel sollen im Werkverzeichnis angef�hrt werden, ggf. auch die erste und letzte Auflage sowie �bersetzungen in andere Sprachen. Da die NDB-Artikel keine vollst�ndigen Verzeichnisse der Werke, sondern nur eine kritische Auswahl bieten, bitten wir, auf bereits publizierte Werkverzeichnisse (auch unvollst�ndige) hinzuweisen.

Zu 6.: Die wissenschaftliche Literatur sowie l�ngere Nachrufe sind ebenfalls in kritischer Auswahl aufzunehmen. Auf vorhandene Bibliographien ist in jedem Fall hinzuweisen. Im Literaturverzeichnis steht ggf. die ADB mit Bandangabe am Anfang. Es folgen chronologisch die �brigen Publikationen. Am Ende stehen die biographischen und bibliographischen Lexika und Enzyklop�dien. Arbeiten desselben Autors werden nacheinander genannt. Bei Aufs�tzen in Zeitschriften und Sammelb�nden sind der Verfasser, der genaue Titel der Abhandlung, Bandzahl, Jahrgang sowie Anfangs- und Endseite  anzugeben. Auf gedruckte Quellen sowie Nachl�sse und  deren Aufbewahrungsorte sollte grunds�tzlich hingewiesen werden. Bei  eigenen Archivstudien sollten die benutzten Archive genannt werden.

Zu 7.: Nach M�glichkeit sind Portr�ts (Gem�lde, Zeichnungen, Stiche, Plastiken, [Grab�]Denkm�ler, Medaillen, Photographien usw.) mit Angabe des K�nstlers, des Entstehungsjahres und des gegenw�rtigen Aufbewahrungsortes nachzuweisen. Sind Portr�ts in den im Werk- und Literaturverzeichnis genannten Schriften abgebildet, sollte dies dort mit (P) kenntlich gemacht werden.
 

Stand:  Mai 2009                                                                                                                                                                              Die Redaktion



 

Musterartikel aus NDB 20:

Poestion, Joseph  Calasanz Karl (Ps. Svend Christensen, J. Calion), Bibliothekar, Skandinavist* 7. 6. 1853 (Bad) Aussee (Steiermark)† 4. 5. 1922 Wien# ebenda, Zentralfriedhof, Ehrengrab(kath.)

V Anton (1824-1908), 1853-64 Salzbergb�chlschreiber bei der Saline Hallstatt, 1865 k. k. Magazinschreiber in Aussee, 1867 Salzverschlei�-Oberamtskontrollor, S d. Josef (1781-1866), t�tig bei der Salinenkasse in Aussee, u. d. Franziska Winkler (1789-1858); M Rosalia (1830-96), T d. Maria Pfeiffenberger, Magd; Ur-Gvv Josef P�stion (Poestian) (1741-1808), aus der Bretagne, Maler u. Zeichenlehrer in Linz (s. ThB; �BL); B Theodor (1854-1910), Direktor des Beamtenvereins in Wien; - oo Wien 1878 Maria (* 1847), aus Yverdon (Kanton Waadt), T d. Samuel Franz Henchoz, Dr. med., u. d. Franziska Margaretha Prahin; 1 T Marguerite (1885-1964, oo Hans Otto Norden, 1885-1957, Schausp., Hoftheaterdirektor in Karlsruhe), 1 uneheliche T.

Nach einem Studium der Klassischen Philologie und Germanistik in Graz (1873-75) und Wien (1875-77) versuchte Poestion sich als Privatgelehrter, Schriftsteller und Journalist, bis er 1886 als Bibliothekar in den k. k. Staatsdienst eintrat. Von 1888 bis zu seiner Pensionierung um 1920 leitete er die Bibliothek des Ministeriums des Inneren (1891 Vorstand, 1896 Direktor, 1921 Sektionschef). 
Poestions literarische T�tigkeit begann mit Beitr�gen zu antiker Frauenliteratur (Griechische Dichterinnen, 1876, 21882; Griechische Philosophinnen, 1882, 21885), doch sein Interesse richtete sich bald auf Skandinavien. Er ver�ffentlichte Werke �ber die zuvor wenig beachtete Kultur und Literatur Islands, �bersetzungen skandinavische Autoren (z. B. H. Ibsen, H. Drachman, J. Th. Thoroddsen) und altnordische Texte sowie Sprachlehrb�cher zum D�nischen, Schwedischen, Norwegischen und Altnordischen. Besonders sein Norwegischlehrbuch (1890), obwohl eine Kompilation vorhandener Lehrwerke, wurde aufgrund seiner Brauchbarkeit v. a. in Norwegen im Unterricht an Hochschulen gesch�tzt und viel benutzt. Mit „Island, das Land und seine Bewohner nach den neuesten Literarischen Quellen“ (1885) ver�ffentlichte P. ein umfassendes kulturhistorisches Handbuch.
Seine profunden Quellenkenntnisse (Aufenthalt in Island 1906) bieten Informationen, die zuvor in deutscher Sprache nicht zug�nglich waren und die er bis zu seinem Tod aufgrund seiner umfangreichen Korrespondenz mit skandinavischen Geistesgr��en erg�nzte. Poestions wichtigstes Werk, „Isl�ndische Dichter der Neuzeit in Charakteristiken und �bersetzten Proben ihrer Dichtung“ (1897), verzeichnet alle bedeutenden Autoren der isl�ndischen Literaturgeschichte von der Reformation bis zur Neuzeit und schuf so erstmals solide Grundlagenwerke zum Studium der Texte. Poestions T�tigkeit f�llt in eine Zeit, in der das Interesse an den Literaturen Skandinaviens im deutschsprachigen Raum langsam erwachte und Wissenschaftler (K. Maurer, E. Mogk, A. Heusler, A. Baumgartner) begannen, sich mit der klassischen Sagaperiode zu befassen. Poestion trug wesentlich zur Verbreitung der nordischen Literaturen bei und kann als ein Wegbereiter f�r deren wissenschaftliche Erforschung gelten. Seine Leistungen fanden v. a. in Island gro�e Anerkennung, welche ihm im deutschsprachigen Raum weitgehend versagt blieb.

Orden d. Eisernen Krone III. Kl. (1908); Ritter Islands (1909); Hofrat (1913); Dr. phil. h. c. (Graz 1917); Ehrenmitglied der Isl�ndischen Literaturgesellschaften., Reykjav�k u. Kopenhagen, und des Griechischen Lehrervereins, Athen; ausw�rtiges Mitgl. der D�nischen geographischen Gesellschaft, des Genealogischen Instituts in Kopenhagen und der Gesellschaft der Wissenschaften und der Sch�nen K�nste, G�teborg; Gedenktafel am Geburtshaus in Bad Aussee.

Weitere W Aus Hellas, Rom und Thule, Cultur- und Litteraturbilder, 1882, 21884; Einleitung in das Studium des Altnordischen, I: Grammatik, 1882, II: Lesebuch mit Glossar, 1887; Isl�ndische M�rchen, Aus den Originalquellen �bertragen, 1883; Lehrbuch der Norwegischen Sprache f�r den Selbstunterrricht, 1890, 41931; Zur Geschichte des isl�ndischen Dramas und Theaterwesens, 1903; Eislandbl�ten, Ein Sammelbuch neuisl�ndischer Lyrik, 1904; Steingr�mur Thorsteinsson, Ein isl�ndischer Dichter und Kulturbringer, Festschrift zum 80. Geburtstag des Meisters, 1912; - Nachla�: unver�ffentlichte Manuskripte, wahrscheinlich auch Korrespondenz in: Landesbibliothek Reykjav�k; Bad Aussee, Kammerhofmuseum

L A. Schlossar, in: Grazer Schreibkalender f�r das Schaltjahr 1908, Jg. 124, 1908, S. 66-69; M. Morold, in: Heimgarten, Beilage zu: Der Wahrheitsfreund 34, 1910, S. 266-79;St. Thorsteinsson, Til J. C. P.s hir�r��, in: Skirnir, 1913, S. 231 (P); ��zkir fr��imenn er sinnt hafa �slenzkum efnum, in: Almanak hins �slenzka �j��vinaf�lags, 1929, S. 25-43; H. Feddern-Reifegerste, J. C. P., Zwischen Thuleromantik und Nordistik, Magisterarbeit K�ln 1989 (W-Verz.); DBJ IV, Tl.; Kosch, Kath. Dtld.; K�rschner, Lit.-Kal., Nekr. 1901-1935; Giebisch-Gugitz; �BL.
 

Heike Feddern-Reifegerste


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Online-Version in der Deutschen Biographie:
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Stichtag: 1. 7. 2000
Seite erstellt: 28. 6. 2001
Letzte �nderung: 5. 4. 2016


 
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