Bombarde (Geschütz)
Bombarde ist eine Bezeichnung für Pulvergeschütze im Spätmittelalter. Sie ersetzten die bis dahin bei Belagerungen verwendeten mechanischen Wurfwaffen, wie die Blide.
Beschreibung
BearbeitenAußer dass es sich um eine Steinbüchse (Geschütz zum Verschießen von Projektilen aus Stein) handelt, gibt es keine eindeutige technische Beschreibung. Vielfach wird von kurzen Geschützen mit verhältnismäßig großen Kalibern, also Mörsern, geschrieben.[1][2][3][4][5] Teilweise wird die Mündung als trichterförmig beschrieben.[6][1][3]
Andere Quellen beschreiben die Bombarde als ein Geschütz mit längerem Rohr, also Kanone, in der Bauart als Kammergeschütz (also als frühen Hinterlader).[7][6] Teilweise wird die Bauart als Stabringgeschütz beschrieben.[6]
Beispiele von Geschützen, die als „Bombarde“ bezeichnet werden:
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Eiserne Stabringkanonen auf der Stadtbefestigung von Mont-Saint-Michel
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Gegossene Bronzekanone (Dardanellengeschütz)
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Mörser auf der Ordensburg Marienburg
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Volker Schmidtchen: Bombarden, Befestigungen, Büchsenmeister: Von den ersten Mauerbrechern des Spätmittelalters zur Belagerungsartillerie der Renaissance. Droste, Düsseldorf 1977, ISBN 3-7700-0471-X.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 187. [1]
- ↑ Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1123–1124. [2]
- ↑ a b Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 5. Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 237. [3]
- ↑ Herders Conversations-Lexikon, Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 602. [4]
- ↑ Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 57. [5]
- ↑ a b c Karl von Elgger: Die Kriegsfeuerwaffen der Gegenwart, Verlag Brockhaus, Leipzig 1868, S. 46–47 [6].
- ↑ August Demmin: Die Kriegswaffen in ihrer historischen Entwickelung von der Steinzeit bis zur Erfindung des Zündnadelgewehrs. E. A. Seemann, Leipzig 1869, S. 73, 517, 519, 520 [7].