Sohar
Der Sohar (hebräisch הזוהר ספר Sēfer ha-sōhar, zu זֹהַר sohar, deutsch ‚Glanz‘; auch in der Schreibweise, vor allem englisch, Zohar) gilt als das bedeutendste Schriftwerk der Kabbala.[1] Der Name bedeutet „(strahlender) Glanz“ und geht zurück auf biblische Texte bei den Propheten Hesekiel (Ez 1,28 EU; Ez 8,2 EU) und Daniel (Dan 2,31 EU; Dan 12,3 EU).
Das in einem künstlich altertümlichen Aramäisch – wohl, um das Alter der Schrift zu beweisen –,[2] zu geringen Teilen in Hebräisch verfasste Werk ist Teil der jüdischen Mystik.
Es enthält vor allem Kommentare zu Texten der Tora, dem Hohelied (hebräisch שִׁיר הַשִּׁירִים Šīr ha-Šīrīm), dem Buch Rut, (hebräisch מְגִלַּת רוּת Megillath Ruth) und den Klageliedern Jeremias, (hebräisch אֵיכָה 'êkâ).[3] Literarisch handelt es sich bei den Kommentaren um Schriftexegesen, homiletischen Meditationen, Erzählungen und Dialogen, aber auch Betrachtungen zur mythischen Kosmogonie und mystischen Psychologie.
Dies schließt, zusammenfassend und explizierend formuliert, Diskussionen um das „Wesen Gottes“, „Ursprung und Struktur des Universums“, „Natur der Seele“, „Erlösung“, die Beziehung zwischen „dem menschlichen Ego und dem Dunklen“, um das „wahre Selbst“ zum „Licht Gottes“ und zwischen „universeller Energie“ und dem einzelnen Menschen ein.[4]
In seinem exegetischen Charakter kann der Sohar auch als esoterische Variante zum rabbinischen Midrasch eingeordnet werden. Er wird von einigen Fürsprechern daher auch als Midrasch des Shimon bar Jochai angesehen.[2] Die mehrheitliche literatur-wissenschaftliche Meinung aber ist, dass es sich um ein pseudoepigraphisches Werk handelt, da es in der Tradition des „jüdischen Pseudoepigraphismus“ steht. Der Begriff bezeichnet Schriften, die fälschlicherweise einem bekannten Autor oder einer historischen Figur zugeschrieben werden, um deren Autorität und Bedeutung zu verstärken.
Entstehung
BearbeitenMartin Goodman[5] sieht im Sohar eine „merkwürdige Mischung“ aus einer kaleidoskopartigen Anordnung von Materialien, wie „mythologischen Bildern“, „Dichtung“, Andeutungen zur „neoplatonischen sowie aristotelischer Philosophie“ mit des Weiteren „volkstümlichen Aberglauben“, „Theurgie“ und „mystischer Psychologie“.
Der Sohar ist eine Sammlung von Texten in zumeist fünf Bänden. Als Autor wird Schimon ben Jochai genannt, ein bedeutender Tannait des ersten bis zweiten Jahrhunderts, der auch die wichtigste handelnde Person ist und vom Propheten Elija den Auftrag bekommen haben soll, den Sohar zu schreiben. Er lebte unter römischer Besatzung.[6] Rabbi Schimon ben Jochai[7] gilt zwar historisch als „Vater der Kabbala“, seine tatsächliche Autorschaft für den Sohar ist jedoch vor allem aus sprachlichen Gründen fraglich, so dass von einem pseudepigraphischen Charakter der Schrift – ohne perjorativen Anklang – ausgegangen werden muss.[8][9][10][11] Dabei bleibt offen, inwieweit Mosche de Leon in seine „Sohar-Komposition“ bereits bestehende, ältere mystische Texte oder Traditionen integrierte.[12]
Der Sohar tauchte zuerst gegen Ende des 13. Jh. in Spanien auf (Herausgabe in Teilen zwischen 1280 und 1286). Um seine Herausgabe und Verbreitung hat sich der Kabbalist Mosche ben Schemtow de León verdient gemacht, der bis 1305 in Kastilien, zuletzt in Ávila lebte. Aufgrund literarischer, sprachlicher und quellentheoretischer Beobachtungen wurde de León historisch auch die Autorschaft des Sohar zugeschrieben. Dem Tagebuch des Kabbalisten Isaak ben Samuel aus Akko zufolge soll die Witwe von Mosche de León, Tami Musaphia Heni aus Tihama (um 1250–1305) zugegeben haben, dass der Sohar von ihrem Mann geschrieben worden sei; Isaak ben Samuel sprach jedoch nicht selbst mit der Witwe, sondern erzählt aus dritter Hand.[13]
Isaak ben Samuel bezweifelte die Echtheit des Sohars und befragte Nachmanides Schüler, jedoch ohne zufriedenstellendes Ergebnis. Als er Mosche de Leon in Valladolid persönlich traf, schwor dieser, dass er in seinem Haus in Ávila eine von Schimon bar Jochai selbst verfasste Kopie des Sohars habe. De Leon starb jedoch, bevor er nach Ávila zurückkehren konnte, und Isaac ben Samuel, der danach strebte, die Wahrheit über die Urheberschaft herauszufinden, kontaktierte eine Person, die ihm erzählte, dass eben die Ehefrau und die Tochter von Moses von Leon der Frau eines gewissen Joseph von Ávila offenbart hätten, dass Moses von Leon das Buch selbst geschrieben habe. Diese Anekdote wurde von Heinrich Graetz[14][15] verbreitet.
Mosche de Leon reiste in Kastilien umher und freundete sich mit Josef ben Abraham Gikatilla an, letzterer war ein Anhänger der praktischen Mystik des Abraham Abulafias.[16]
Im Hinblick auf die Entstehungszeit und der literarischen Kontinuität von Texten jüdischer Mystik, und hier dem Sohar[17] im engeren Sinne, bestehen unterschiedliche Ansichten und Intentionen zwischen den jüdischen bzw. kabbalistischen Traditionen und den Ergebnissen der akademischen, wissenschaftlichen Forschung. In der Literaturwissenschaft und Judaistik wird die Ansicht präferiert, der Autor des Sohars sei Mosche de Leon aus dem 13. Jahrhundert gewesen. Hingegen bleibt im orthodoxen Judentum Rabbi Schimon ben Jochai weiterhin der Autor des Sohars.[18]
Einem traditionellen Narrativ folgend, sei der Sohar im zweiten Jahrhundert von Rabbi Schimon ben Jochai geschrieben worden, als er sich mit seinem Sohn Eleasar, dreizehn Jahre in einer Höhle im Norden Israels versteckte.[19] Das Manuskript verschwand dann aus der Geschichte, um ein Jahrtausend später in den Händen von Rabbi Mosche de Leon wieder aufzutauchen.
Im Sohar finden sich Hinweise auf historische Ereignisse (wie die Kreuzzüge in Sohar II, 32a und III, 212b), hebräische Rechtschreibkonventionen (z. B. Sohar I 24b, III 65a), spanische Wörter (z. B. Esnoga für ‚Synagoge‘) und Namen von Rabbinern (z. B. Rav Hamnuna Sava, Rav Yeva Sava, Rabbi Hezekiah ben Rabbi Manoah usw.), die alle aus der Zeit nach Rabbi Schimon ben Jochai zu stammen scheinen.[20] Daniel C. Matt Übersetzer und Editor des Sohar in das Englische verwies darauf, dass die Aramäische Sprache etliche erfundene Wörter aufweist und gelegentlich ein spanischer Begriff oder Hinweise auf mittelalterliche Ereignisse oder Persönlichkeiten zeigt.[21]
Der Verfasser der zentralen Abhandlung des Sohar schuf ein Aramäisch, das nur im Sohar aufzufinden ist. So wurden neue Worte[22] und grammatische Formen erschaffen. Ferner wurden die meisten gelehrten Texte, in tannaitischer Zeit, aber nicht auf Aramäisch verfasst, umso mehr, als Aramäisch in jenen Jahren die gesprochene Umgangssprache der breiten Bevölkerungsschicht war und Hebräisch die Sprache der Gelehrsamkeit und der heiligen Schriften.[23]
Weitere Beispiele sind der Anachronismus der im Sohar gemeinsam auftretenden Personen, die geschriebenen hebräischen Vokalzeichen, die verwendete Begrifflichkeit gibt Hinweise auf die Einflüsse der mittelalterlichen jüdischen Philosophie, das Aramäisch kann als ein Kunstprodukt verstanden werden, mit etlichen eigenwilligen Neologismen.[24] Offen bleibt in der wissenschaftlichen Diskussion, inwieweit Rabbi Mosche de Leon, auf ältere im zur Verfügung stehende Texte zurückgegriffen hat.[25]
Nach Joseph Dan[26] schrieb der Autor oder Redaktor das Werk den rabbinischen Gelehrten der Antike zu, um damit eine Erzählhandlung zu erschaffen, die sich in einer anderen Zeit und einem anderen Ort zu getragen haben soll.
Der Autor oder Redaktor[27] des Sohar de Leon, zeigt in seinem Werk keinen direkten Einfluss des antiken Philosophen Plotin,[28] weder aus dessen Werken, noch aus seinen Philosophemen, auch finden sich aus dem Umfeld des Neuplatonismus keine direkten Zitate oder andere expliziten Beziehungen, dennoch enthält der Sohar viele Konzepte, die stark mit neuplatonischen Ideen übereinstimmen. Es gibt Anhaltspunkte, dass de Leon von jüdischen Philosophen und Mystikern beeinflusst wurde, die wiederum durch die spätantike Philosophie, einschließlich des Neuplatonismus geprägt waren.[29][30]
Handelnde Personen (Auswahl)
BearbeitenDer Sohar kann aus literaturwissenschaftlicher Perspektive als Erzählung betrachtet werden, er enthält aber auch viele Elemente, die poetische Qualitäten aufweisen. Eitan P. Fishbanes (2009) Kernhypothese zur Erzählform des Sohar besagt, dass der Text als eine Art dramatische Literatur fungiert, in der die Macht der Enthüllung der mystischen Geheimnisse für den Leser demonstriert und dramatisiert wird. So zeichnete sich der Sohar in seinen Hauptmerkmalen durch seine Verwendung von Narrativem, Fiktionalität und Geschichtenerzählen aus, die im breiteren Kontext kabbalistischer Kreativität höchst ungewöhnlich seien.[31][32] Obwohl der Sohar hauptsächlich in prosaischer Form verfasst ist, lassen sich in vielen Passagen rhythmische und klangliche Muster erkennen. Die Wiederholung von bestimmten Worten, Phrasen und heiligen Namen hat eine klangliche Dimension, die an poetische Formen erinnert. Diese philosophischen Dialoge und spirituellen Diskussionen sind in einer Weise formuliert, die rhythmische und bildhafte Qualitäten aufweist.[33]
Wird der Sohar als Narration betrachtet, sind folgende fiktionale Figuren, in der Gesamthandlung bedeutsam. Wobei es unklar bleibt, inwieweit faktuale Beschreibungen der in der Erzählung handelnden Personen Einfluss auf deren Auswahl nahmen.[34] Folgende handelnde Personen stehen im Vordergrund:
- Rabbi Schimon bar Jochai (R. Schimon ben Yochai), er ist die zentrale Figur des Sohar und der Hauptprotagonist in den meisten Erzähls- und Handlungssträngen. In den Dialogen des Sohars offenbart er die ‚tiefsten Geheimnisse der Kabbalistik‘ und ist die Verkörperung der mystischen Weisheit. Seine Erklärungen über die Schöpfung, die göttliche Sphäre und die geheimen Bedeutungen der Tora sind die Grundlage des gesamten Werks.
- Rabbi Eleasar, Rabbi Eleasar ist der Sohn von Rabbi Schimon und eine wichtige Figur im Sohar. In vielen Teilen des Werkes spielt er eine bedeutende Rolle, indem er mit seinem Vater über verschiedene Aspekte der Kabbala und der göttlichen Geheimnisse spricht. Er repräsentiert eine Generation der Kabbalisten und ist ebenfalls ein Schüler und Wissensvermittler. Wie Rabbi Abba trägt er dazu bei, die tiefen Lehren verständlicher zu machen.
- Rabbi Abba, wird als ein enger Schüler von Rabbi Schimon beschrieben und dient als Zuhörer und Kommentator der mystischen Lehren, die Schimon vermittelt. Er stellt häufig Fragen und hilft, die spirituellen und philosophischen Konzepte für die anderen Zuhörer zu erläutern. Seine Dialoge mit Rabbi Schimon sind ein wesentlicher Bestandteil der Auslegung und erklären viele der komplexen kabbalistischen Ideen.
- des Weiteren sind die Rabbanim Josse, Jesse, Chiyya, Chiskija, der Sohn des Rav, Jehuda, Jizchak aufzulisten.[35]
- die Schechina, sie tritt im Sohar sowohl als personifizierte Figur als auch als abstraktes Prinzip auf, je nach Kontext und der jeweiligen kabbalistischen Lehre, die gerade behandelt wird.[36]
- Elija der Prophet, er tritt in vielen Erzählungen des Sohars als ein ‚himmlischer Führer‘ und ‚mystischer Lehrer‘ auf. In einigen Passagen erscheint er in Erscheinung, um den Kabbalisten mit göttlichem Wissen zu erleuchten oder ihnen die Geheimnisse der Kabbala zu enthüllen.
- der Engel Metatron, ein Erzengel. In einigen Erzählungen des Sohars ist Metatron ein Begleiter von Rabbi Schimon oder ein Vermittler göttlicher Weisheit. Er ist der ‚Schreiber Gottes‘ und spielt eine Rolle bei der Übermittlung der göttlichen Geheimnisse.[37] Der Sohar identifiziert diesen Engel durchgehend mit Hanoch.[38][39]
Örtlichkeiten der Erzählung im Sohar
BearbeitenDie Rahmenerzählungen im Sohar beschreiben auch den „erzählten Raum“,[40] dieser weißt, im Allgemeinen der Erzähltheorie, Anknüpfungspunkte in verschiedene Richtungen auf, denn der „Raum“ ist kein „singulärer Faktor“, vielmehr bündelt er in sich „Erzählfäden, zeitliche Verläufe, Figuren, Ordnungen und Diskurse“.[41][42] Es ist die Gruppe von Weisen, die im zweiten Jahrhundert durch Israel wandern und über die Tora diskutieren, während sie auf Kinder, Eseltreiber und verschiedene Menschen, in den verschiedensten räumlichen Begebenheiten treffen und die ihnen spirituelle Lehren erteilen.[43] Im Sohar sind „Raum“ und „Erzählung“ eng miteinander verbunden und spielen eine zentrale Rolle bei der Vermittlung mystischer und kabbalistischer Weisheiten. Für den Sohar ist „Raum“ auch eine symbolische und metaphysische Entität.[44] Der Raum in der Erzählung wird oft als ein Ort verstanden, an dem göttliche Offenbarungen stattfinden und die Rabbanim tief in die Mysterien der Tora und des Universums/Schöpfung vordringen. Dieser symbolische Raum kann sowohl physische als auch metaphysische Dimensionen umfassen:
- Physische Orte: Diese beinhalten spezifische geografische Orte wie die Höhle von Rabbi Schimon bar Jochai oder die Synagoge, die als Orte des Lernens und der Offenbarung von Wissen dienen. Der Raum ist jedoch nie nur physisch; er ist stets durchdrungen von einer spirituellen Bedeutung. So wird der Raum der Höhle von Rabbi Schimon bar Jochai zum symbolischen Raum für mystische Erleuchtung und den Rückzug in die göttliche Erkenntnis.
- Natürliche Landschaften: Der Raum im Sohar umfasst auch Landschaften wie Berge, Gärten, Wüsten und Meere, die als spirituelle Metaphern fungieren. Diese Landschaften sind oft mit inneren Zuständen der Seele und mit mystischen Prüfungen verbunden. Sie reflektieren den spirituellen Weg und die Erhebung der Seele zu einer tieferen Verbindung mit dem Göttlichen.
- Kosmische Räume: Der Sohar spricht auch von höheren kosmischen Räumen, die die göttliche Ordnung und die Sephiroth (‚göttliche Emanationen‘) repräsentieren. Diese Räume sind nicht greifbar und können nur durch mystische Erfahrungen und Offenbarungen zugänglich gemacht werden. Die Rabbanim beschreiben, wie sie durch den Aufstieg in höhere Ebenen des Wissens metaphysische Räume erreichen, in denen ‚göttliche Geheimnisse‘ offenbart werden.[45][46]
- Im Sohar werden neben den physischen, auch ‚spirituelle Räume‘ beschrieben, die die Struktur des Universums und die Beziehung zwischen Gott und der Schöpfung widerspiegeln. Diese Räume sind nicht nur „geografische Orte“, sondern auch „metaphysische Zustände“, es sind wie folgt:
- Der Gan Eden (hebräisch גן עדן), der Garten Eden wird als ein Ort der spirituellen Vollkommenheit und Nähe zu Gott beschrieben. Es ist sowohl ein physischer als auch ein symbolischer Raum, der für die höchste Erhebung und Reinigung der Seele steht.
- Der Gehinom (hebräisch גיהנום), die Hölle wird als ein Ort der Reinigung, Läuterung oder Transformation der Seele dargestellt, der jedoch auch mit Bestrafung und Schmerz verbunden ist. Es ist ein notwendiger Schritt in der spirituellen Reise der Seele, bevor sie in höhere Ebenen des Universums aufsteigen kann.
- Der Midbar (hebräisch מדבר), die Wüste wird als ein symbolischer Raum der Prüfung und Reinigung beschrieben. Hier sind die Figuren der geistigen Herausforderung ausgesetzt, die mit Entbehrungen und Einsamkeit verbunden ist. In der mystischen Lesart steht die Wüste für den Ort der spirituellen Erneuerung und des Fortschritts.
- Die Stadt Yerushalayim (hebräisch ירושלים), Jerusalem wird als das spirituelle Zentrum und der Ort der göttlichen Präsenz betrachtet. Es symbolisiert die Vereinigung von Himmel und Erde sowie den messianischen Zustand des Friedens und der Erlösung.
- Der Adam Olam Katan (hebräisch אדם עולם קטן), der Mikrokosmos des Menschen, der Begriff wird verwendet, um zu betonen, dass der Mensch in gewisser Weise das gesamte Universum in sich trägt und somit ein Abbild des größeren Kosmos ist. Diese Vorstellung geht zurück auf die kabbalistische Lehre, dass der Mensch die göttliche Ordnung widerspiegelt, die im gesamten Universum manifestiert ist.
- Klal (hebräisch כלל), was „das Ganze“ oder „die Gesamtheit“ bedeutet. Es verweist darauf, dass der Mensch als Mikrokosmos das ganze Universum in sich trägt.[47][48]
Inhalt
BearbeitenNach seinen eigenen Worten hat der Sohar zum Ziel, Yisrael durch und aus dem Exil zu helfen.[49] Im Sohar ist der Begriff „Yisrael“ vielschichtig. Er kann sowohl als Bezug auf das Volk Israel im traditionellen religiösen Sinne als auch als mystische Personifikation der göttlichen Ordnung oder der göttlichen Kräfte verwendet werden. Yisrael repräsentiert oft die ‚spirituelle Essenz‘ oder den ‚kosmischen Mittelpunkt‘, durch den das ‚göttliche Licht‘ (hebräisch אור or)[50] in der Welt zirkuliert. In der kabbalistischen Literatur geht es häufig darum, dass Yisrael als Träger und Kanal für das göttliche Wissen und die göttliche Präsenz fungiert, und seine spirituelle Entwicklung trägt zur Errettung und Vervollkommnung der Welt bei.
Die Erzählstruktur des Sohars ist nicht linear,[51] sondern umfasst eine Vielzahl von Geschichten, Dialogen und allegorischen Erklärungen, die miteinander verwoben sind.
Dabei bedient sich der Sohar dem Genre der „Wanderliteratur“, welche die Erzählung mit der Vorstellung des „Gehens“, „Wanderns“, „Reisens“ oder allgemeiner des Ortswechsels, der handelnden Figuren als zentrales Thema verbindet, sei es physisch oder metaphorisch. Sie verwendet das „Gehen“ nicht nur als äußeren Akt, sondern auch als Werkzeug für die Erforschung des Selbst, des Lebens und der Welt.[52] Der Sohar versucht das Wesen Gottes zu erfassen und dieses dem Menschen mitzuteilen. Da Gott verborgen ist, kann dies nur in höchst spekulativer und kontemplativer, nicht in beschreibender oder lehrhafter Form geschehen. Dabei steht immer die Auslegung der Tora, als wesentliches religiöses Fundament, im Vordergrund. Der Sohar erkennt für die biblische Exegese vier Stufen des Verständnisses, vom unmittelbar Wörtlichen zum Mystischen:[53]
- der wortwörtliche Text (Literalsinn, hebräisch פשט pschat)
- die übertragene Bedeutung (Allegorie, hebräisch רמז remez)
- die Bedeutung im Leben (Auslegung, Auskunft, hebräisch דרוש drasch)
- die mystische Bedeutung (Geheimnis, hebräisch סוד sod)
Die Anfangsbuchstaben dieser vier hebräischen Wörter bilden den Begriff PaRDeS (‚Obstgarten‘, verwandt mit dem deutschen Wort Paradies), wodurch der Sinn des Schriftstudiums angedeutet wird als Gang durch einen blühenden Garten. Dieser Gang wird auch interpretiert als geistiger Gang durch die verschiedenen Hallen des jüdischen Tempels.
Der Sohar nimmt die kabbalistischen Vorstellungen der zehn Sephiroth auf als Sphären der Manifestation Gottes. Als letzter Ausdruck göttlichen Seins wird darüber das Unendliche (hebr. En Sof) erkannt. Aus dem En Sof hat sich das Sein wie aus einem einzigen Punkt zu den vielen Erscheinungen der Welt ausgefächert.
In der Ethik vertritt der Sohar als höchsten Wert die tätige Liebe zu Gott (hebr. דְבֵקוּת Debekut), die sich auch in der sozialen Hinwendung zum Mitmenschen äußert. Daneben vertritt der Sohar ein starkes Armutsideal. Der gerechte Mensch (hebr. Tzaddik) ist sowohl ein Tora-Gelehrter und Gottsucher, als auch der Wohltäter, der seine eigenen Bedürfnisse hinter die Sorge für den Nächsten radikal zurückstellt.
Der Sohar ist laut Johann Maier, verglichen mit dem „vergleichsweise klar formulierte[n] und geradezu didaktisch aufgebaute[n] Hauptwerk“ Josef Gikatillas Scha’are Orah, weniger durchorganisiert und sprachlich und inhaltlich weit schwieriger, gehört aber noch zu den Texten, die „vergleichsweise verständlich geschrieben sind und auch in Übersetzung noch verständlich bleiben, was für kabbalistische Literatur ansonsten durchaus nicht selbstverständlich ist“.[54] Nach Bernhard J. Bamberger ist der Sohar „das Werk eines Genies, aber er ist schwierig zu charakterisieren. Sein Inhalt reicht vom Erhabenen zum Grotesken, vom Tiefen zum Einfältigen und einfach Unverständlichen. Er enthält brilliant-originelle Interpretationen der Schrift, wunderbare Formulierungen und Gleichnisse sowie phantastische Mythen. In dieser oder jener Form behandelt er alle Probleme und Interessen der Kabbala.“[55]
Der Gesamtbestand der Vielzahl der Abhandlungen die den Sohar konstituieren wurde erstmalig 1558 und 1560 in drei Bänden in Mantua gedruckt. Es folgte eine elfbändige Ausgabe zwischenzeitlich 1559 in Cremona.[56]
Gershom Scholem[57] betrachtet den Korpus des Sohar aus drei Schichten aufgebaut bzw. entstanden. Im Wesentlichen bestimmt er diese, als:
- Midrash ha-neʿelam, hebräisch מִדְרָשׁ הַנֶעֱלָם („Dem mystischen oder verborgenen Midrasch“)
- den Hauptteil mit dem Idrot hebräisch אידרוט, Sitre Tora und zusätzlichen kleineren Schriften
- Raja Mehemna und die Tikkune Sohar.
Während der Autor der dritten Schicht die beiden darüberliegenden Schichten abgeschlossen vorfand, so werden Inhalte daraus zitiert, sind mutmaßlich die beiden ersten Schichten von einem Autor.
Inhaltliche Themen
BearbeitenNach Gershom Scholem wird der Begriff der „Sephiroth“ im Sohar nicht immer direkt verwendet oder in seiner klassischen Form explizit erklärt. Stattdessen gibt ihn der Text umschrieben und durch synonyme Begriffe oder metaphorische Darstellungen ersetzt wieder. Scholem betont, dass im Sohar die kabbalistische Symbolik häufig poetisch und indirekt auftaucht, und dass der Begriff der „Sephiroth“ häufig durch Begriffe, wie etwa ‚Bereiche‘, ‚Kräfte‘, ‚Seiten‘, ‚Lichter‘, ‚Kräfte‘, ‚Essenzen‘ oder ‚Namen Gottes‘, erscheinen.[58] Die „Autoren“ des Sohar tendierten dazu, die Sephiroth als „dynamische Kräfte“ zu verstehen, die in einem ständigen Prozess von Ausstrahlung und Rückkehr miteinander verbunden sind, und vermieden dabei eine festgelegte (namentliche) Kategorisierung.
Bedeutung, Rezensionen und Editionen
BearbeitenSchon bald nach seiner Entstehung hat der Sohar eine außergewöhnliche Bedeutung zuerst unter Kabbalisten, dann auch im Judentum allgemein gewonnen, wobei jedoch die übrigen kabbalistischen Schriften „in den Hintergrund gedrängt“ wurden und teils verloren gingen.[59] Seine Verbreitung nahm insbesondere nach der Vertreibung der Juden aus Spanien (1492) stark zu. Vor allem für die chassidische Tradition im osteuropäischen Judentum erlangte der Sohar geradezu kanonisches Ansehen.
Auch unter christlichen Gelehrten hat der Sohar einige Resonanz hervorgerufen, insbesondere in der Neuzeit durch die lateinische Übersetzung im zweiten Teil von Christian Knorr von Rosenroths Kabbala denudata.[2] Die spekulative Kraft seiner Sprache hat sogar dazu geführt, thematische Verbindungslinien zur christlichen Lehre zu ziehen bis hin zu Ähnlichkeiten im Wesen des dreifaltigen Gottes. Andererseits wird auch der Sohar Elemente eines esoterischen Christentums im Südeuropa des 12. Jhdts. integriert haben, so dass eine klare Bewertung von Ursachen und Wirkungen schwerfällt. Grundsätzlich zeigen sich in mystischen Traditionen die stärksten und fruchtbarsten Verbindungen zwischen den Religionen.
Die modernen Übersetzungen (Stand 1995) decken nicht die Gesamtheit des Sohar ab und „lassen sehr zu wünschen übrig“. Am besten steht es laut Maier mit englischen Übertragungen, „während die französische von de Pauly kaum brauchbar ist“.[2] Jean de Paulys verfälschte Sohar-Übersetzung und die darauf zurückgehenden Fehler in Arthur Edward Waites The Secret Doctrine in Israel hatte auch Gershom Scholem kritisiert.[60] Im Jahre 1995 wurde Daniel Chanan Matt von der Familie Pritzker aus Chicago angesprochen und eingeladen, das Projekt einer kommentierten englischen Übersetzung des Sohar zu übernehmen.[61] 2002 startete der Verlag Stanford University Press die ambitionierte Initiative, eine 12-bändige Übersetzung des Grundlagenwerks der jüdischen Mystik, des Sohars, zu veröffentlichen.[62][63]
Aufbau des Korpus
BearbeitenNach Joseph Dan[64] handelt es sich um eine Vielzahl von Abhandlungen die den Textkorpus konstituieren. Nach Gerschom Scholem sei der Sohar ein, im Wesentlichen, einheitliches Werk, so gäbe es innerhalb der einzelnen Teile keine Schichten oder ältere unbekannte Quellen.[65] Hier eine Übersicht des Inhaltes:
- Einem titellosen Hauptteil, er bildet das Zentrum und besteht aus einem in Aramäisch geschriebenen homiletischen Kommentar zu den fünf Büchern der Tora. Obgleich ein Midraschim im Allgemeinen nicht auf Aramäisch geschrieben wurde, wirkt der zentrale Abschnitt wie ein Midrasch.
- Weitere Abhandlungen:
- der Midrasch ha-Ne´elam in hebräischer Sprache verfasst;
- ein Abschnitt zur Erörterung der Mitzwot;
- weitere Abschnitte, so die Offenbarungen eines wundersamen alten Mannes (sava) und eines Jungen (jenuka);
- stark esoterische Abschnitte, tragen die Überschrift Idra Rabba (die große Versammlung) und Idra Suta (die kleine Versammlung)
Ein weiterer späterer Autor der in Stil und Sprache von de Leon schrieb, fügte zu Beginn des 14. Jahrhunderts zwei weitere Werke hinzu:
- Ra´ja Mehemma (der treue Hirte, hier Moses)
- Tikkune Sohar (Vollendung des Sohar)
Ein fünfter Band der zu den Abhandlungen ist der:
- Sohar Chadasch (der neue Sohar)
Die fünf Bände des Sohar bestehen also genauer aus folgenden Teilen:
- Sohar (Hauptteil, Kommentar zur Tora gemäß den Abschnitten der synagogalen Wochenlesungen)
- Sifra di-Tzeniutha (‚Buch der Verborgenheit‘, ein dunkler Kommentar zu den ersten 6 Kapiteln des 1. Buchs Mose)
- Idra Rabba (‚Große Versammlung‘, ekstatische Vorträge des Schimon ben Jochai und seiner Schüler zu Themen der Schöpfung)
- Idra Sutta (‚Kleine Versammlung‘, Erzählung vom Tode Schimon ben Jochais und seiner Vermächtnisrede)
- Hechalot (‚Hallen‘, Beschreibung der Hallen des Tempels, die von den Seelen der Frommen durchschritten werden)
- Rasa de-Rasin (‚Das Geheimnis der Geheimnisse‘, Abhandlungen über die Verbindung von Seele und Körper)
- Saba (‚Der Greis‘, Erkenntnisse eines greisen Kabbalisten über die Seele und die Seelenwanderung)
- Jenuka (‚Das Kind‘, Erkenntnisse eines Wunderkindes über die Tora)
- Rab Methibtha (‚Das Haupt der Schule‘, Visionärer Gang durch das Paradies mit Betrachtungen über das Schicksal der Seelen)
- Sitre Tora (‚Geheimnisse der Tora‘, Deutungen verschiedener Abschnitte der Tora)
- Matnitin (Auslegungen zur Tora im Stil der Mischna).
- Sohar zum Hohenlied
- Kaw ha-Midda (‚Das Maß des Maßes‘, Auslegungen zum Schma Jisrael, einem der Hauptgebete des Judentums)
- Sitre Otiot (‚Geheimnisse der Zeichen‘, Deutungen zu den Buchstaben des Gottesnamens und des Textes der Schöpfungsgeschichte)
- Midrasch ha-ne'elam zur Tora (mystischer Kommentar zur Tora)
- Midrasch ha-ne'elam zum Buch Rut
- Ra'ja Mehemna (‚Der treue Hirte‘, Deutung der Gebote und Verbote der Tora)
- Tikkune Sohar (‚Vollendung des Sohar‘, ein weiterer Kommentar zu den ersten sechs Kapiteln der Tora)[66][67]
Vom Hauptteil umschlossenes „Messianisches Epos“
BearbeitenGelehrte wie Gershom Scholem und Isaiah Tishby hatten im Sohar anders als in der lurianischen Kabbala keine messianische Thematik gefunden. Yehuda Liebes hingegen meinte, in den Idrot messianische Ereignisse erkennen zu können.[68] Gängig war es bis dahin, den erzählerischen Rahmen mit Berichten über die Treffen von zehn Mystikern und ihren Austausch über die Geheimlehren der Kabbala als Mittel für das Zusammenbinden der homiletischen Midraschim und Einzeltraditionen zu sehen.[69] Liebes legte jedoch dar, dass die in die Idra Rabba und Idra Sutta eingeflochtenen Reden nicht bedeutender waren als die Erzählung selbst.[70] Die neuere Forschung, wie jene von Ronit Meros, geht davon aus, dass die Entstehung des Gesamt-Sohar sich auf den Zeitraum von 1370 bis 1410 erstreckte und die Arbeit von literarischen Lehrer- und Schüler-Generationen sich in fünf unterscheidbaren „Schichten“[71] niederschlug. Davon die letzte, die „epische Schicht“, unterwarf die Gesamtredaktion des Sohar zum Schluss ebenso wie die anderen literarischen Gattungen der vollständigen Form eines Midrasch und entledigte sie damit ihrer Originaldynamik und Struktur insgesamt. Der Weg zum Verständnis führt daher nach Meroz über ein Separieren der Schichten und der Betrachtung im Einzelnen.[72] Eine derartige Schicht lässt sich bilden, indem alle in sich abgeschlossenen, homiletische Midraschim enthaltende Erzählungen herausgefischt werden, in denen die Helden der Zehnergruppe um Schimon ben Jochai angehören.[70] Wiederum zusammengesetzt, ergeben diese „Szenen“ ein „Messianisches Epos“, ein Drama mit folgenden drei Akten:
- Bericht über das Entstehen einer Bruderschaft, der zuerst ein Rabbi Pinchas ben Jair vorsteht. Als gleichrangig betrachtet er aber Schimon ben Jochai, den die römische Religionsverfolgung zu einem dreizehnjährigen Aufenthalt in einer Höhle zwingt, die Zeit seiner Vollendung. Ihm wird die Führerrolle zugeteilt, sie festigt sich, und eine in diesem Zusammenhang genannte Feuersäule von der Erde bis zum Himmel kann als Zeichen für das Herannahen des Messias gewertet werden.
- Zwischen dem Auszug des Schimon ben Jochai aus der Höhle und dessen Sterben in Ekstase liegt die Zeit seiner Leitung der Bruderschaft. Er vollbringt zahlreiche Wunder und kosmische Tikkunim (Strukturierungen), bleibt aber der leidende Messias, befleckt und in Niedrigkeit, damit aber auch identifizierbar mit der Schechina.
- Zuletzt setzt sich die verstört zurückgebliebene Bruderschaft mit dem Tod ihres Meisters auseinander. Dessen Mission scheint noch nicht erfüllt, und so wird Rabbi Schimon selbst als Messias zurückerwartet.[73]
Ausgaben
Bearbeiten- Erstdruck: Sēfer ha-sōhar. 3 Teile. Mantua 1558–1560.
- Aramäischer Text: Martin Dobeš (Hrsg.): Zohar: der komplette aramäische Text. Kabbalah Centre International, Los Angeles 2012, ISBN 978-1-908659-28-6.
- Deutsche Übersetzung:
- Aus dem heiligen Buche Sohar des Rabbi Shimon ben Jochai. Eine Auswahl. Zusammengestellt und übertragen von Jankew Seidmann. Welt, Berlin 1920, Digitalisat .
- Der Sohar – Das heilige Buch der Kabbala. Nach dem Urtext hrsg. von Ernst Müller. Glanz, Wien 1932 (Auswahl). Zahlreiche Nachdrucke, zuletzt: Diederichs, München 2011, ISBN 978-3-7205-2643-2.
- Die Geheimnisse der Schöpfung. Ein Kapitel aus dem kabbalistischen Buche Sohar. Übersetzt von Gershom Scholem. Insel-Bücherei 949. Insel 1971.
- Englische Ausgabe und Übersetzung: Yehuda Ashlag, Michael Berg (Hrsg.): Zohar : First ever unabridged English translation with commentary. 23 Bände. Kabbalah Publishing, New York 1993, ISBN 1-57189-239-7 (englisch und aramäisch-hebräisch). Weitere Ausgabe: Kabbalah Learning Center, 2001, ISBN 1-57189-199-4.
- Englische Übersetzung: The Zohar. Übersetzt von Daniel C. Matt. Pritzker Edition. Band 1. Stanford University Press, Stanford 2004, ISBN 0-8047-4747-4.
Literatur
Bearbeiten- Gerold Necker: Der Sohar – Das heilige Buch der Kabbala. Marix, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-86539-336-4.
- Gershom Scholem: Der Sohar I + II. In: ders.: Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen. Suhrkamp, Frankfurt 1980, ISBN 3-518-07930-1, S. 171–266.
- Karl Erich Grözinger: Jüdisches Denken. Theologie – Philosophie – Mystik. Band 2: Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-593-37513-3, S. 463–618.
- Ronit Meroz: Der Aufbau des Buches Sohar. S. 16–36 In: Nathanael Riemer (Hrsg.): PaRDeS. Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e. V., im Auftrag der Vereinigung für Jüdische Studien e. V. Universitätsverlag Potsdam (2005) Heft 11, ISSN 1614-6492, auf publishup.uni-potsdam.de [26]
- Ephraim Gottlieb: Maamare ha-Matnitin weha-Tossefta scheba-Sohar. (Übersetzung aus dem Hebräischen: ‚Die Texte ‘Mischna’ und ‘Tossefta’ im Sohar‘). In: Joseph Hacker (Hrsg.): Mechqarim be-Sifrut ha-Sohar. (‚Studien zur soharischen Literatur‘), Tel Aviv 1976, S. 163–214
- Arthur Edward Waite: The Secret Doctrine in Israel a Study of the Zohar and its Connections by with four Illustrations. William Rider & Son, London 1913, auf ia902708.us.archive.org [27]
- Hedda Lindstedt Grahn: Bodies of the Zohar. Kabbalistic Views on the Human Body. Masterarbeit Universität Stockholm, Stockholm 2023, auf su.diva-portal.org [28]
- Andrea Gondos: Decoding the Language of the Zohar: Lexicons to Kabbalah in Early Modernity. AJS Review 45:1 (April 2021), 24–47, doi:10.1017/S0364009420000409, auf wellesu.com [29]
Weblinks
Bearbeiten- Das Buch Sohar – Rose ( vom 8. Februar 2007 im Internet Archive): kommentierter Textauszug in deutscher Übersetzung
- Online-Zohar im aramäischen Original mit englischer Übersetzung ( vom 13. Juli 2011 im Internet Archive)
- Adam Afterman: Kabbalistic Neoplatonism: Divine Emanation and Mystical Integration. CSWR List Lecture in Jewish Studies, 13. Oktober 2023, auf youtube [30]
Dokumentationen
Bearbeiten- Die Kabbala: Schlüssel zur Vergangenheit. History Chanel Dokumentation, 1. März 2012 [31]
- Daniel C. Matt: Zohar and Kabbalah, Rutgers University, 3. Dezember 2012
- The Art of Mystical Narrative: A Zohar Symposium, The Jewish Theological Seminary, 2018 [32]
Einzelnachweise und Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Gershom Scholem, Melila Hellner-Eshed: Zohar. In: Michael Berenbaum, Fred Skolnik (Hrsg.): Encyclopaedia Judaica. 2. Auflage. Vol. 21, Macmillan Reference, Detroit 2007, S. 647–664. (Gale Virtual Reference Library. Gale)
- ↑ a b c d Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39659-3, S. 13 f.
- ↑ Kurt Wilhelm (Hrsg.): Jüdischer Glaube. Eine Auswahl aus zwei Jahrtausenden. (Lizenzausgabe des Originals Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin 1961) Schibli-Doppler, Birslfelden-Basel 1976, S. 207
- ↑ Zitat:
„It is a group of books including commentary on the mystical aspects of the Torah (the five books of Moses) and scriptural interpretations as well as material on mysticism, mythical cosmogony, and mystical psychology. The Zohar contains discussions of the nature of God, the origin and structure of the universe, the nature of souls, redemption, the relationship of Ego to Darkness and „true self“ to „The Light of God“, and the relationship between the „universal energy“ and man. Its scriptural exegesis can be considered an esoteric form of the Rabbinic literatur known as Midrash, which elaborates on the Torah. (…)“
– William L. Gross: Begleittext von Ha-Zohar al ha-Torah, Livorno (Leghorn), 1791. The Bezalel Narkiss. Index of Jewish Art. The Center for Jewish Art., auf cja.huji.ac.il [1] - ↑ Martin Goodman: Die Geschichte des Judentums. Glaube, Kult, Gesellschaft. Klett-Cotta, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-608-96469-1, S. 465
- ↑ Joseph Jacobs, Isaac Broydé: Zohar. In: Jewish Encyclopedia. Funk & Wagnalls Company.
- ↑ Kaufmann Kohler, Max Seligsohn: Simeon ben Yoḥai. Jewish Encyclopedia, auf jewishencyclopedia.com [2]
- ↑ Joseph Jacobs, Isaac Broydé: Zohar.(called also in the earlier literature Midrash ha-Zohar and Midrash de-Rabbi Shim'on ben Yoḥai). Jewish Encyclopedia, auf [3] Abschnitt: „Source.“
- ↑ Yehuda Liebes, Arnold Schwartz, Stephanie Nakache, Penina Peli: Studies in the Zohar. (=SUNY Series in Judaica: Hermeneutics, Mysticism, and Religion), State University of New York Press, New York 1993, S. 139–162
- ↑ Joshua Abelson: Jewish Mysticism: An Introduction to the Kabbalah. Dover Publications, Mineola, NY. 2001, ISBN 978-0-486-41996-1, S. 119
- ↑ Rabbi Philip Moskowitz: Who Wrote the Zohar? and does it even matter? Boca Raton Synagogue, S. 1–14, auf nleresources.com [4] S. 9
- ↑ Gershom Scholem: Die Geheimnisse der Schöpfung. Ein Kapitel aus dem kabbalistischen Buche Sohar. Suhrkamp Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-633-24180-4, S. 17 f.
- ↑ Gershom Scholem: Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen (= suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. Band 330). 1. Auflage. suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1980, S. 174, 204–223 (englisch: Major Trends in Jewish Mysticism. Übersetzt von Gershom Scholem und Nettie Katzenstein-Sutro).
- ↑ Heinrich Graetz: Geschichte der Juden. Von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Aus den Quellen neu bearbeitet. Band VII.: Von Maimunis Tod 1205 bis zur Verbannung der Juden aus Spanien und Portugal. Leipzig 1863, S. 186, 211, 427–428;
- ↑ Review: Mark Verman (Wright State University): Eitan P. Fishbane: The Art of Mystical Narrative: A Poetics of the Zohar. Oxford University Press, Oxford 2018, Published on H-Judaic, (November, 2020, auf h-net.org [5]
- ↑ Martin Goodman: Die Geschichte des Judentums. Glaube, Kult, Gesellschaft. Klett-Cotta, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-608-96469-1, S. 468
- ↑ Joseph Jacobs, Isaac Broydé: Zohar (called also in the earlier literature Midrash ha-Zohar and Midrash de-Rabbi Shim'on ben Yoḥai). Jewish Encyclopedia, auf jewishencyclopedia.com [6]
- ↑ Rabbi Shimon bar Yochai. Ancient Jewish History, auf jewishhistory.org [7]
- ↑ Shraga Simmons: Lag BaOmer. Zwölf Jahre in der Höhle. 12. Mai 2014, Jüdische Allgemeine, auf juedische-allgemeine.de [8]
- ↑ On the Origins and Authenticity of Zohar. Jewish Belief Reimagined, auf jewishbelief.com [9]
- ↑ David Ian Miller: Kabbalah scholar Daniel Matt takes the mysticism back to the Aramaic. Finding my Religion, Special to SF Gate (San Francisco Bay Area news), Sep 6, 2005, auf [10]
- ↑ Gershom Scholem: Die Geheimnisse der Schöpfung. Ein Kapitel aus dem kabbalistischen Buche Sohar. Suhrkamp Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-633-24180-4, S. 22.
- ↑ Eitan Fishbane: The Zohar. Jewish Theological Seminary, New York, Apr 16, 2024, auf jtsa.edu [11]
- ↑ Karl Erich Grözinger: Jüdisches Denken. Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus. Band 2, WTB, Darmstadt 2005, ISBN 3-593-37513-3, S. 468
- ↑ Ronit Meroz: Der Aufbau des Buches Sohar. Journal PaRDeS; Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien, 2005, S. 3–13, Textauszug auf publishup.uni-potsdam.de [12]
- ↑ Joseph Dan: Die Kabbala. Eine kleine Einführung. (RUB 18451), Philipp Reclam, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-018451-6, S. 55
- ↑ Gershom Scholem: Die Geheimnisse der Schöpfung. Ein Kapitel aus dem kabbalistischen Buche Sohar. Jüdischer Verlag, Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-633-24180-4, S. 13–22
- ↑ Michael Erler: Plotin. Eine Einführung in den „Neuplatonismus“. SS 2015, auf philosophie.uni-wuppertal.de [13]
- ↑ Lenn E. Goodman: Neoplatonism and Jewish thought.(= Band 7 Studies in Neoplatonism), State University of New York Press, New York 1992, ISBN 0-7914-1339-X, S. 305; 361
- ↑ Joshua Abelson: Jewish Mysticism: An Introduction to the Kabbalah. Dover Publications, Mineola (New York) 2001, ISBN 978-0-486-41996-1, S. 156
- ↑ Eitan P. Fishbane: The Scent of the Rose: Drama, Fiction, and Narrative Form in the Zohar. Special Issue: The Jewish Mystical Text as Literature, Vol. 29, No. 3, (Fall 2009), S. 324–361
- ↑ Eitan P. Fishbane: The Art of Mystical Narrative: A Poetics of the Zohar. Oxford University Press, Oxford (UK) 2019, ISBN 978-0-1900-7317-6
- ↑ Melila Hellner-Eshed: A River Flows from Eden. The Language of Mystical Experience in the Zohar. Stanford University Press, Redwood City, CA. 2009, ISBN 978-0-804-75939-7
- ↑ Eitan P. Fishbane: The Scent of the Rose: Drama, Fiction, and Narrative Form in the Zohar. Vol. 29, No. 3, Special Issue: The Jewish Mystical Text as Literature (Fall 2009), S. 324–361
- ↑ Gerold Necker (Hrsg.): Der Sohar. Das heilige Buch der Kabbala. Ausgewählte Texte aus dem Sohar. Übersetzung von Ernst Müller im Original Löwit, Berlin 1920; 6. Aufl. S. Matrix, Wiesbaden 2024, ISBN 978-3-86539-336-4, S. 39
- ↑ Luke Devine: Active/Passive, ‘Diminished’/‘Beautiful’, ‘Light’ from Above and Below: Rereading Shekhinah’s. Sexual Desire in Zohar al Shir ha-Shirim (Song of Songs). Feminist Theology (2020), Vol. 28(3) 297–315, https://doi.org/10.1177/0966735020906946, auf wellesu.com [14]
- ↑ Zion Nefesh: Daily Zohar – Tikunim – # 896 – Who is Metatron? Daily Zohar, 26. April 2012, auf dailyzohar.com [15]
- ↑ Vyacheslav Dobrovych: Talmudisches. Metatron. Was unsere Weisen über den »Minister der Welt«, den Engel des Universums, lehrten. Jüdische Allgemeine, 20. September 2024, auf juedische-allgemeine.de [16]
- ↑ Gershom and Melila Hellner-Eshed: The Zohar and Kabbalah. Encyclopaedia Judaica, auf jewishvirtuallibrary.org [17]
- ↑ vergleiche hierzu Gérard Genettes „problematischer Raumbegriff“ und Juri Michailowitsch Lotmans „Semiotisches Raummodell“
- ↑ Anna Stemmann: Räume der Adoleszenz. Deutschsprachige Jugendliteratur der Gegenwart in topographischer Perspektive. Volume 4, Springer, Heidelberg 2019, ISBN 978-3-476-05113-4, S. 20 f.
- ↑ Birgit Neumann: Raum und Erzählung. Kapitel 7, In: Jörg Dünne, Andreas Mahler (Hrsg.): Handbuch Literatur & Raum (= Band 3, Reihe Handbücher zur kulturwissenschaftlichen Philologie), De Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-1103-0120-5, auf wellesu.com [18]
- ↑ Nathan Wolski: A Journey into the Zohar. An Introduction to the Book of Radiance. Excelsior Editions, 2010, ISBN 978-1-4384-3054-6.
- ↑ David Greenstein: 'The Spatial Orientation of the Zohar', Roads to Utopia: The Walking Stories of the Zohar. Stanford Scholarship, Redwood City, CA. 2014, ISBN 978-0-804-78833-5, S. 56–105.
- ↑ Eitan P. Fishbane: Zeroing in on the Narrative Dimension of the Zohar. Tikkun, 8 Februar 8, 2019, The Prophetic Jewish, Interfaith & Secular Voice to Heal and Transform the World, auf tikkun.org [19]
- ↑ Eitan P. Fishbane: Kabbalah as Literature Theology, Narrative, and Lyric. In: Ken Seigneurie (Hrsg.): A Companion to World Literature. John Wiley & Sons, Hoboken, NJ 2019, DOI:10.1002/9781118635193.ctwl0065, auf eitanfishbane.com [20]
- ↑ Eitan P. Fishbane: The Art of Mystical Narrative: A Poetics of the Zohar. Oxford University Press, Oxford 2018, ISBN 978-0-19-994863-5.
- ↑ Review: Mark Verman (Wright State University): Eitan P. Fishbane: The Art of Mystical Narrative: A Poetics of the Zohar. Oxford University Press, Oxford 2018, Published on H-Judaic, (November, 2020, auf h-net.org [21]
- ↑ „And because Yisrael will in the future taste from the Tree of Life, which is this book of the Zohar, they will go out, with it, from Exile, in a merciful manner.“ – Zohar, Vol. 3, 124b, Ra`aya Meheimna. u. a.
- ↑ hebräisch אור or, deutsch ‚Licht‘. Der Begriff „Licht“, wie er im Hebräischen Kontext als אור steht, bedeutet aber nicht nur das physikalische Licht, sondern steht auch symbolisch für (spirituelle) „Erkenntnis“, „Klarheit“, siehe Rav P. S. Berg: Licht der Kabbala. Die Essenz des Sohar. Kreuz, Freiburg 2006, ISBN 978-3-7831-2818-5, S. 14 f; 23–26
- ↑ siehe hierzu auch „Erzählschema“ nach Franz Karl Stanzel. Das „Erzählschema“ beschreibt die Struktur der linearen Abfolge (oder sequenzielle Struktur) der Elemente einer Erzählung auf der Ebene der Ereignisse und Handlungen (histoire).
- ↑ David Greenstein: Roads to Utopia: The Walking Stories of the Zohar. Stanford University Press, : Redwood City, (Ca.) 2014, ISBN 978-0-8047-8833-5
- ↑ Joseph Jacobs, Isaac Broydé: Zohar. In: Jewish Encyclopedia. Funk & Wagnalls Company.
- ↑ Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39659-3, S. 12 f.
- ↑ Bernhard J. Bamberger: Von Maimonides bis zur Kabbala; in Frederick R. Lachmann: Die jüdische Religion, Aloys Henn Verlag, Kastellaun, 1977, ISBN 3-450-11907-9, S. 140
- ↑ Joseph Dan: Die Kabbala. Eine kleine Einführung. (RUB 18451), Philipp Reclam, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-018451-6, S. 53
- ↑ Gershom Scholem: Die Geheimnisse der Schöpfung. Ein Kapitel aus dem kabbalistischen Buche Sohar. Jüdischer Verlag, Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-633-24180-4
- ↑ Gershom Scholem: Die Geheimnisse der Schöpfung. Ein Kapitel aus dem kabbalistischen Buche Sohar. Jüdischer Verlag, Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-633-24180-4, S. 32
- ↑ Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39659-3, S. 15.
- ↑ Gershom Scholem: Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen (= suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. Band 330). 1. Auflage. suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1980, S. 232, 419 (englisch: Major Trends in Jewish Mysticism. Übersetzt von Gershom Scholem und Nettie Katzenstein-Sutro).
- ↑ Alan Brill: Interview with Daniel C. Matt – translator of the Pritzker edition of the Zohar. March 17, 2016, The Book of Doctrines and Opinions: notes on Jewish theology and spirituality, auf kavvanah.blog [22]
- ↑ Daniel C. Matt: A New-Ancient Zohar. On translating the Zohar’s poetic and unruly Aramaic, while staying true to the text’s original ambiguity. 22. Mai 2018 in Jewish Studies, auf stanfordpress.typepad.com [23]
- ↑ Daniel Matt. Biography, auf counterbalance.org [24]
- ↑ Joseph Dan: Die Kabbala. Eine kleine Einführung. (RUB 18451), Philipp Reclam, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-018451-6, S. 53–54
- ↑ Gershom Scholem: Die Geheimnisse der Schöpfung. Ein Kapitel aus dem kabbalistischen Buche Sohar. Suhrkamp Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-633-24180-4, S. 14.
- ↑ Gershom Scholem, Melilla Hellner-Eshed: The Zohar and Kabbalah. , In: Michael Berenbaum, Fred Skolnik (Hrsg.): Encyclopaedia Judaica. Vol. 21. 2nd ed., Macmillan Reference USA, Detroit 2007, S. 647–664, auf jewishvirtuallibrary.org [25]
- ↑ Karl Erich Grözinger: Jüdisches Denken. Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus. Band 2, WTB, Darmstadt 2005, ISBN 3-593-37513-3, S. 469–472
- ↑ Karl Erich Grözinger: Jüdisches Denken. Band 2, 2005, S. 520.
- ↑ K. E. Grözinger: Jüdisches Denken. Band 2, 2005, S. 509.
- ↑ a b K. E. Grözinger: Jüdisches Denken. Band 2, 2005, S. 510.
- ↑ Ronit Meroz: Mivnehu schel Sefer ha-Sohar. Vortrag auf dem 12. Weltkongress für Jüdische Studien, 1997. Zitiert nach K. E. Grözinger: Jüdisches Denken. Band 2, 2005, S. 474.
- ↑ K. E. Grözinger: Jüdisches Denken. Band 2, 2005, S. 475.
- ↑ K. E. Grözinger: Jüdisches Denken. Band 2, 2005, S. 511 f.