System/390

historische Mainframe-Rechnerarchitektur von IBM

System/390 (auch S/390) ist die Bezeichnung für eine nach der IBM ESA/390 (Enterprise Systems Architecture/390) gebaute Großrechner-Familie von IBM. Die ersten ESA/390-Computer waren die 1990[1] eingeführten ES/9000-Modelle.

IBM S/390 Parallel Enterprise Server Generation 5

Systembeschreibung

Bearbeiten

Es handelt sich um die Nachfolgeserie zum System/370. Sie ist in ihrer heutigen 64-Bit-Variante bekannt als System z.

IBM machte im Laufe der 1990er Jahre Server in insgesamt sechs Generationen (G1 bis G6) der S/390-Architektur verfügbar. Die ersten Generationen verwendeten noch Bipolartransistoren in den CPUs, während die CPUs der späteren Generationen auf CMOS-Technologie basierten. Auch der Funktionsumfang (Instruktionssatz) der CPUs wurde im Laufe dieser Generationen erweitert, z. B. wurde eine IEEE-kompatible Gleitkommaeinheit erst mit den G5-CPUs eingeführt.

CMOS-basierte CPUs wurden in den von IBM hergestellten Servern in so genannten Multi-Chipmodulen (MCM) auf einer Keramikplatte mit Cache-, Speicher- und I/O-Interfaces zu einem Prozessormodul verbunden. Die kleinsten dieser MCMs befinden sich in den Multiprise-3000-Modellen (G5) mit drei CPUs, während die MCMs der großen Modelle 14 CPUs beherbergen.

S/390-CPUs werden in verschiedene Gruppen unterteilt:

  • PU (Physical Unit): eine physisch vorhandene CPU, PUs werden verschiedenen Zwecken dediziert zugeordnet:
    • CP (Central Processor): für die Ausführung von Kundenprogrammen zur Verfügung stehende PU. Wenn die Maschine beim POR (Power-On Reset) im LPAR-Modus gestartet wurde, können bei der Konfiguration von Logischen Partitionen der Maschine zwei Arten von CPs verwendet werden:
      • Dedicated: dedizierter CP – steht zu 100 % nur dieser logischen Partition zur Verfügung
      • Shared: gemeinsam genutzter CP – kann mit anderen logischen Partitionen gemeinsam benutzt werden
    • SAP (System Assist Processor): dedizierte PU für die Ausführung von I/O
    • Spare CPU: keiner Aufgabe zugeordnete PU, kann im Fall eines Defekts eines CPs oder SAPs automatisch dessen Funktion übernehmen
  • CPU: auf einem CP (dedicated oder shared) unter VM/ESA (aktuelles Produkt: z/VM) verwaltete virtuelle CPU. CPUs sind keinem CP zugewiesen. Den einzelnen virtuellen Servern unter VM/ESA können mehr virtuelle CPUs zur Verfügung gestellt werden, als PUs vorhanden sind, und einem solchen VM-Guest können weitere (bis zu 32) CPUs zugeordnet werden, die das Gastsystem direkt ohne Neustart des Gastsystems verwenden kann.

S/390-basierte bzw. S/390-kompatible Systeme wurden auch von den IBM-Konkurrenten Hitachi und Fujitsu Siemens Computers[2] beziehungsweise heute Fujitsu[3] hergestellt, wobei sich diese Maschinen selbst in Hardware-Details, die auch Gerätetreiber betreffen, von den IBM-S/390-Servern unterscheiden.

Emulatoren

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: IBM System/390 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. http://publib.boulder.ibm.com/cgi-bin/bookmgr/BOOKS/DZ9AR006/1.1?DT=19990630131355 Enterprise Systems Architecture/390 Principles of Operation. IBM Publication No. SA22-7201. Abgerufen am 17. September 2007.
  2. Fujitsu Siemens Raises B2000 Ceiling with /390 Copper. Tech Monitor, 15. Dezember 1999, abgerufen am 19. Dezember 2022.
  3. Thomas Clover: Fujitsu kombiniert in der BS2000-SE-Serie /390 und x86-Technologie. In: Computerwoche. 3. Juni 2014, abgerufen am 19. Dezember 2022.
pFad - Phonifier reborn

Pfad - The Proxy pFad of © 2024 Garber Painting. All rights reserved.

Note: This service is not intended for secure transactions such as banking, social media, email, or purchasing. Use at your own risk. We assume no liability whatsoever for broken pages.


Alternative Proxies:

Alternative Proxy

pFad Proxy

pFad v3 Proxy

pFad v4 Proxy