„Lampions“ – Versionsunterschied

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Lampions (russisch Бумажные фонари) ist ein Ölgemälde des russischen Impressionisten Konstantin Korowin, das 1896 entstanden sein dürfte, nach anderen Quellen 1895 oder 1898. Der Öffentlichkeit zugänglich ist es in der Tretjakow-Galerie in Moskau. Es zeigt eine junge Frauen mit Kopfbedeckung, roter Bluse und schwarzem, langen Rock, die Lampions entzündet und aufhängt.
(kein Unterschied)

Version vom 20. Januar 2024, 19:42 Uhr

Lampions (Konstantin Korowin)
Lampions
Konstantin Korowin, 1895 oder 1898
Öl auf Leinwand
79,5 × 33,2 cm
Tretjakow-Galerie, Moskau
Vorlage:Infobox Gemälde/Wartung/Museum

Lampions (russisch Бумажные фонари) ist ein Ölgemälde des russischen Impressionisten Konstantin Korowin, das 1896 entstanden sein dürfte, nach anderen Quellen 1895 oder 1898. Der Öffentlichkeit zugänglich ist es in der Tretjakow-Galerie in Moskau. Es zeigt eine junge Frauen mit Kopfbedeckung, roter Bluse und schwarzem, langen Rock, die Lampions entzündet und aufhängt.

Beschreibung und Rezeption

Das Bild wurde bei einsetzender Dämmerung gemalt. Das Gesicht und die Haltung des Mädchens strahlt eine große Friedlichkeit und Glück aus und das Bild verkörpert eine erstaunliche Leichtigkeit der Farbkomposition. Das Bild lebt von der Transluzenz der drei Laternen und ihrem Widerschein im Gesicht der jungen Frau.

Die dargestellte Frau ist wahrscheinlich Anna Jakowlewna Fidler, damals kaum 20 Jahre alt, ein „freigeistiger Vogel“ („свободолюбивой пташкой“) und Mitglied des Ensembles der Mamontow-Oper in Moskau. 1897 heiratet sie Korowin, würdigte aber seine Arbeit nicht. Die ersten beiden gemeinsamen Kinder kamen teils tragisch ums Leben. Kurz vor seinem Tod konstatierte Korowin: „Sie versteht mich nicht. Ich bin so einsam.“[1]

Das Bild wird als ikonografisches Werk des Künstlers gesehen. Schon oft zierte es Ausstellungskataloge wie beispielsweise die Künstlermappe der Tretjakow-Galerie von 1965[2] oder die Sonderausstellung mit dem Titel Konstantin Korowin. Malerei. Theater zu seinem 150. Geburtstag 2012,[3] gerade auch, weil es die beiden wichtigen Genres Theatermalerei und Freilichtmalerei zusammenbringt.

Kritiker beobachten in diesem Gemälde eine interessante Kombination von Bühnenmalerei, der er Ende der 1890er Jahre immer noch nachging, und Freilichtmalerei. „Waren die ersten Anleihen [an diese Maltechnik] noch mit der Flächigkeit der Figurendarstellung verbunden, so zeigten sie sich später in der bewussten Dekorativität.“[4] Korowin experimentiert hier mit zwei verschiedenen Lichtquellen, der des natürlichen Sonnenlichts und dem durch bemaltes Papier gebrochenen Kerzenschein. Augenfällig sind die Lampions im Vordergrund, und sie bescheinen frontal des Mädchens Gesicht.

Auch wenn die Ornamentik der Laternen nicht deutlich zu erkennen ist, geben sie dem Bild eine ostgerichtete, vielleicht auch asiatische, vielleicht exotische Ausstrahlung, während die europäische Kleidung, die Hausfassade, die Holzveranda und der angedeutete Tisch sowie das Gebüsch im Hintergrund russisch-heimatliche Gefilde wiedergeben. Die gesamte Bildkomposition sei „zweifellos [ein] beredter Beweis für den fortschrittlichen Stil des Meisters. Er verwandelt bisher ruhige Töne mit dynamischer Textur in eine kontrastreiche Dekorpalette und geht damit einen weiteren Schritt in Richtung Impressionismus.“ Das Gemälde Lampions ist ein typisches Beispiel dafür.[4]

Einzelnachweise

  1. Девушка на картине Коровина "Бумажные фонари" стала его женой. Тяжелый брак стал испытанием для обоих. Zen, 25. November 2020
  2. Aleksandr Kamensky: In Search of Joy. (The Easel Paintings of Konstantin Korovin). Reminiscences of Korovin by m. Saryan, Peoples artist of the U.S.S.R., 1965, Seite 5 (engl.).
  3. Масштабная выставка Константина Коровина открывается в Москве. RIA Novosti, 29. März 2012
  4. a b Beschreibung des Gemäldes Papierlaternen von Konstantin Korovin. Art-Goldsoch.