„Linsengericht (Hessen)“ – Versionsunterschied
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|Zusatz = Das Wappen wurde der Gemeinde Linsengericht am 6. November 1974 durch das [[Hessisches Ministerium des Innern und für Sport|Hessische Innenministerium]] genehmigt. |
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Das Wappen wurde von der ehemaligen Gemeinde Altenhaßlau übernommen. Es zeigt den Anfangsbuchstaben des Ortes in den Farben der [[Grafschaft Hanau]].<ref>[http://www.linsengericht.de/suche/die-gemeinde-geschichte-wappen.html Wappenbeschreibung bei www.linsengericht.de]</ref> |
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Version vom 6. Oktober 2020, 11:52 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 10′ N, 9° 12′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Main-Kinzig-Kreis | |
Höhe: | 195 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,8 km2 | |
Einwohner: | 9976 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 335 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63589 | |
Vorwahl: | 06051 | |
Kfz-Kennzeichen: | MKK, GN, HU, SLÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 35 018 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Amtshofstraße 1 63589 Linsengericht | |
Website: | www.linsengericht.de | |
Bürgermeister: | Jonas Triebler (SPD) | |
Lage der Gemeinde Linsengericht im Main-Kinzig-Kreis | ||
Linsengericht ist eine hessische Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis zwischen Schöllkrippen und Gelnhausen.
Geografie
Lage
Der topographisch höchste Punkt des Gemeindegebiets befindet sich mit 481 m ü. NN am Gipfel des Franzosenkopfes.
Nachbargemeinden
Linsengericht grenzt im Norden an die Stadt Gelnhausen, im Osten an die Gemeinde Biebergemünd, im Süden an die Gemeinden Geiselbach und Westerngrund im Landkreis Aschaffenburg (Bayern) und im Westen an die Gemeinden Freigericht und Hasselroth.
Gemeindegliederung
Linsengericht besteht aus den Ortsteilen Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz (mit Hof Eich und Eichermühle), Großenhausen (mit Waldrode) und Lützelhausen. Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Altenhaßlau.
Geschichte und Herkunft des Ortsnamens
Die Gemeinde Linsengericht wurde am 1. September 1970 im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der vier bis dahin selbständigen Gemeinden Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz und Großenhausen gegründet.[2] Am 31. Dezember 1971 schloss sich auch Lützelhausen der neuen Gemeinde an.[3]
Als möglicher Name der Großgemeinde war zunächst auch Birkenhain im Gespräch. Die hessischen Landesbehörden befanden, dass der Name Linsengericht historisch treffender sei. Der Gemeindeort bezieht sich hierbei nicht auf eine Mahlzeit mit Linsen, sondern auf den Standort eines Gerichtes.
Die genannten fünf Gemeinden des Gerichtes Altenhaßlau sind durch ihre Lage und Geschichte eng miteinander verbunden. Das Gericht, das auch unter dem Namen Linsengericht bekannt ist, wird erstmals in einer Urkunde vom 20. September 1240 erwähnt. Für die Entstehung des Namens Linsengericht sind verschiedene Erklärungen bekannt: So könnte der Name eine Abänderung von „Lindengericht“ (Gerichtsort unter einer Linde) darstellen. In Bezug auf dieses so genannte „freie Gericht“ gibt es auch eine andere Auslegung: Es wird berichtet, dass bei der Rechtsprechung dieses freien Gerichtes um keiner Linse Wert vom Recht abgewichen wurde. Nach einer anderen Deutung soll der Name dadurch entstanden sein, dass in früheren Zeiten in den Gemarkungen der Gerichtsgemeinde sehr viel Linsen angebaut wurden. Heute noch vorhandene Flurbezeichnungen (Linsenacker, Linsenrain, Linsengraben) deuten auf die Richtigkeit dieser Vermutung hin.
Ursprünglich war das Gericht „Hasela“ freies Reichsgut und unterstand nur dem Kaiser. Im 13. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Herrschaftsbereich des Bistums Würzburg. Vom damaligen Bischof erhielten die Ritter von Trimberg das Gericht zu Lehen. So gingen allmählich die Rechte und Freiheiten der Gerichtsbewohner, abgesehen vom Gerichtswald, an die Herren von Trimberg, dann an die von Eppstein und von Hanau verloren. Die niedere Gerichtsbarkeit übte der frei gewählte Zehntgraf auf der Gerichtsstätte in Altenhaßlau aus.
Großes Elend brachte der Dreißigjährige Krieg für die Dörfer des Gerichtes Altenhaßlau. Nach einem Verzeichnis des Jahres 1632, also vor den schlimmsten Kriegsjahren, standen in Eidengesäß 43, in Geislitz mit Hof Eich und Eichermühle 32, in Altenhaßlau 30, in Großenhausen 22 und in Lützelhausen 14 Häuser. Die Einwohnerschaft wird mit insgesamt 141 Ehepaaren angegeben. Die größten Verluste mussten die Dörfer in den Jahren 1634/35 hinnehmen, so dass nach Kriegsende im Jahre 1648 nur noch 14 Familien hier wohnten.
Die Gemarkung der einzelnen Dörfer hat sich im Laufe der Jahrhunderte allmählich aus dem alten Gerichtsbezirk „Zent-Hasela“ herausgeschält. Anfangs waren die Dorfmarken durch Hegzäune von Feld, Flur, Wiesen, Weide und Wald abgegrenzt. Der Bereich außerhalb der Dorfmarken war Allmende, wie es bis heute beim Gerichtswald der Fall ist. Der Umfang des Kirchspiels Altenhaßlau stimmt noch jetzt mit dem des alten Gerichtsbezirks und der Märkergenossenschaft „Haselau“ überein.
Einwohnerentwicklung
Die Angaben beziehen sich auf das heutige Gemeindegebiet.[4]
Jahr | Einwohner |
---|---|
1939 | 3393 |
1950 | 5090 |
1961 | 5983 |
1970 | 7078 |
1975 | 7801 |
1980 | 8098 |
1985 | 8273 |
1990 | 8702 |
1995 | 9208 |
2000 | 9646 |
2005 | 9763 |
2010 | 9847 |
2014 | 9914 |
2015 | 9897 |
Die bisher höchste Einwohnerzahl wurde im Jahr 2009 mit 9945 Einwohnern erreicht.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 ergab folgendes Ergebnis,[5] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[6][7]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 44,5 | 12 | 42,3 | 12 | 34,0 | 9 | 31,5 | 10 | |
BGL-FWG | Bürgerliste/FWG Linsengericht | 27,2 | 7 | 26,9 | 7 | 35,4 | 10 | 34,2 | 10 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 20,6 | 6 | 17,8 | 5 | 19,9 | 5 | 20,0 | 6 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 7,7 | 2 | 12,6 | 3 | 6,9 | 2 | 5,9 | 2 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | — | — | 0,3 | 0 | 0,3 | 0 | — | — | |
WIESO | WIESO! -Liste Zukunft- | — | — | — | — | 3,5 | 1 | 8,4 | 3 | |
gesamt | 100,0 | 27 | 100,0 | 27 | 100,0 | 27 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 57,0 | 51,2 | 49,1 | 54,6 |
Bürgermeister
Als Bürgermeister der Gemeinde Linsengericht folgten aufeinander im Amt:
- Hubert Breidenbach, von 1970 bis 1987
- Theodor Ratzka (BGL), von 1987 bis 2002
- Albert Ungermann (SPD), seit 2002[8]
Der Amtsinhaber wurde am 8. März 2020 mit 79,6 % der Stimmen für eine vierte sechsjährige Amtszeit wiedergewählt. Die erste Bürgermeister-Direktwahl fand 1993 statt.[9]
Wappen und Flagge
Wappen
Blasonierung: „In goldenem Schild ein gotisches Rotes A.“[10] | |
Das Wappen wurde der Gemeinde Linsengericht am 6. November 1974 durch das Hessische Innenministerium genehmigt. Das Wappen wurde von der ehemaligen Gemeinde Altenhaßlau übernommen. Es zeigt den Anfangsbuchstaben des Ortes in den Farben der Grafschaft Hanau.[11] |
Flagge
Die Flagge der Gemeinde wurde am 27. August 1976 durch das Hessische Innenministerium genehmigt und wird wie folgt beschrieben:
„Zwischen schmalen gelben Seitenstreifen eine breite rote Mittelbahn, im oberen Drittel belegt mit dem Gemeindewappen.“ [12]
Partnergemeinden
- Altenhasslau: Saint-Étienne-du-Bois (Ain), Frankreich (seit 1965)
- Lützelhausen: Geboltskirchen, Oberösterreich (seit 1986)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Weblinks
- Internetauftritt der Gemeinde Linsengericht
- Linsengericht auf der Seite des Geschichtsvereins Linsengericht
- „Linsengericht, Main-Kinzig-Kreis“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Linsengericht In: Hessische Bibliographie[13]
- Literatur zu Linsengericht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Linkkatalog zum Thema Linsengericht bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Zusammenschluss der Gemeinden Altenhaßlau, Eidengesäß, Geislitz und Großenhausen im Landkreis Gelnhausen zur neuen Gemeinde „Linsengericht“ vom 28. August 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 37, S. 1785, Punkt 1673 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,9 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 362 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Bevölkerungsstatistik der Gemeinde Linsengericht
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, ehemals im (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006
- ↑ Gemeinde Linsengericht: Bürgermeister
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Linsengericht
- ↑ Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Linsengericht, Main-Kinzig-Kreis vom 6. November 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1974 Nr. 47, S. 2130, Punkt 1549 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,1 MB]).
- ↑ Wappenbeschreibung bei www.linsengericht.de
- ↑ Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Linsengericht, Main-Kinzig-Kreis vom 27. August 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1976 Nr. 37, S. 1602, Punkt 1173 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,1 MB]).
- ↑ Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren! Info: Bitte auf