Vincenzo Delle Donne

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Vincenzo Delle Donne bei Fernsehaufnahmen im Palazzo Grassi von Venedig.

Vincenzo Delle Donne (* 1. September 1957 in Mondragone) ist ein deutsch-italienischer Journalist, Autor, Dozent und Übersetzer, der auf Deutsch und Italienisch publiziert.

Leben

Vincenzo Delle Donne verbrachte seine Kindheit in der kleinen Küstenstadt Mondragone nördlich von Neapel, in dem seine Eltern als einfache Bauern auf dem Land der Familie arbeiteten. Im November 1968 siedelte er zusammen mit seiner Familie von Mondragone ins westfälische Lippstadt über, wo er 1978 als erster italienischer Gastarbeiter-Sohn sein Abitur machte. 1986 erhielt er den vom WDR ausgeschrieben Journalistenpreis für junge Journalisten mit dem Titel Leben zwischen zwei Kulturen. Nach seinem Universitätsabschluss in Romanistik, Germanistik und katholischen Theologie an der Universität Münster berichtete er aus Italien für die Süddeutsche Zeitung (1989-1997), die Frankfurter Allgemeine Zeitung (1998 - 2003), die ARD (1997 - 2008) und den Tagesspiegel (2003 - 2008). In verschiedenen Tageszeitung veröffentlichte Delle Donne Kurzgeschichten, die das Leben der Gastarbeiter in Deutschland zum Thema haben. Delle Donne ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt als freier Autor und Schriftsteller in Lippstadt, Udine und Mondragone.

Wirken

1992 veröffentlichte Vincenzo Delle Donne als Herausgeber den APA-Guide Der Golf von Neapel, in dem er interessante Aspekte und die Sehenswürdigkeiten der schillernden Metropole am Vesuv in Wort und Bild einfing. 1993 folgte dann beim Ullstein-Verlag eine Biografie über den Anti-Mafia-Richter Giovanni Falcone: Falcone. Die Biografie. Leben und Tod im Kampf gegen die Mafia, die von der Kritik einhellig gelobt wurde. „Delle Donnes Buch ist die sorgfältig recherchierte Chronik eines angekündigten Todes“, schrieb beispielsweise Giovanni di Lorenzo in der Süddeutschen Zeitung. Carsten Herz in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung meinte: „Das Resultat ist eine Biographie, die sich in weiten Teilen wie ein Kriminalroman liest und ein spannendes und facettenreiches Bild der italienischen Mafia-Ermittlungen zeichnet.” Die Welt urteilte gar: „“So hintergründig und klar hat uns noch keiner Geschichte und Wesen der Mafia erklärt.” Der Historiker Franco Foraci lobte in der Berliner Tageszeitung schließlich: “Der Klappentext untertreibt, wenn er formuliert, Vincenzo Delle Donnes Biographie sei die “eindringliche und kenntnisreiche Würdigung eines mutigen Mannes”. Sie ist mehr. Sie ist ein tadellos recherchiertes Zeitdokument auch der Ungereimtheiten italienischer Geschichte.” Trotz der lobenden Kritik gab es keine zweite Auflage. Eine aktualisierte Fassung dieser Biographie veröffentlichte Delle Donne 2016 bei Epubli.

1995 veröffentlichte Delle Donne ebenfalls beim Ullstein-Verlag die Biographie über den damaligen FIAT-Präsidenten Gianni Agnelli, in der er mit großem Sachverstand die wechselvolle Geschichte Italiens mit der Familienchronik der Agnellis verknüpfte. Ab dieser Zeit lenkte Delle Donne sein Augenmerk hauptsächlich auf kunsthistorische Themen. So veröffentlichte er 2016 das Buch Mein Neapel - intime Biographie einer verschmähten Stadt. Anlässlich des 500. Todestages des Universalgenies Leonardo da Vinci folgte dann 2019 die Leonardo da Vinci-Biographie unter dem Titel Avanti, avanti, Leonardo! Aus dem unheiligen Leben des Universalgenies aus Vinci, die 2021 auch ins Englische übersetzt wurde. 2019 publizierte Delle Donne das Venedig-Buch zur 1.600jährigen Stadtgeschichte Venedig: Liebe, Leid und Laster: Ein Buch des Lebens von großen Venezianern wie Marco Polo, Antonio Vivaldi und Giacomo Casanova, aber auch von berühmten Venedig-Reisenden wie Lord Byron, Richard Wagner und Peggy Guggenheim, die in der Lagunenstadt ihr Glück oder ihren Tod fanden.

Mit viel Liebe zum biographischen Detail zeichnet er darin so das intime Wesen der Stadt durch die die Geschichte nach, in der geniale Kurtisanen zu Dichterinnen und selbstbewusste Frauen zu Musen für grandiose Maler und unheilvolle Diktatoren wurden. 2024 gab Delle Donne auf Italienisch sein literarisches Debüt mit der Romanbiographie L’ultimo amore di Caruso über den neapolitanischen Startenor Enrico Caruso. Literarisch zeichnet er darin die unglaubliche Lebensgeschichte der Jahrhundertstimme nach. Auf YouTube betreibt Delle Donne seinen eigenen Kanal Dolce-italia[1], in dem er aus Italien hauptsächlich über kulturelle Themen berichtet.

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    Vincenzo Delle Donne in Sorrent bei seiner Recherche zu seiner Romanbiographie über Enrico Caruso.