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Materialiensammlung

31,4 % beträgt der weltweite Gender-Gap in der Gleichstellung der Geschlechter laut Berechnung des Weltwirtschaftsforums im Dezember 2019 (zum Jahr 2019); in den kommenden Wochen wird diese Geschlechterlücke im Rahmen des jährlichen Davos-Treffens zur Sprache kommen als Global Gender Gap Index (GGGI: 0,686). Der Index wird berechnet aus 14 einzelnen sozialen Indikatoren aus den vier Bereichen Wirtschaft, Bildung, Gesundheit und politische Teilhabe (empowerment). In der bisherigen Entwicklungsgeschwindigkeit werde es noch genau 99,5 Jahre dauern bis zur Gleichstellung.

43,9 % beträgt der Gap laut Berechnungen des UN-Entwicklungsprogramms zu seinem Gender Inequality Index (GDI: 0,439), der auch im Dezember 2019 veröffentlich wurde (zum Jahr 2018), zusammen mit dem Gender Development Index (GII: 0,941 = 5,86 % Gap). Beide Indexe berechnen statistische Angaben getrennt nach Frauen und Männern: der GDI Lebenserwartung, Schulbesuchsdauer und Pro-Kopf-Einkommen, der GII Müttersterblichkeit, Mutterschaft Minderjähriger, Sitze im Landesparlament und Erwerbsbeteiligung. Eine Voraussage wird dazu nicht gemacht, aber eine stetige Verbesserung seit 1995 festgestellt. Mehrere der Indikatoren stehen in Zusammenhang mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung für das Jahr 2030 (SDGs).

Hier ein vergleichender Überblick zu den drei D-A-CH-Ländern und Island mit dem höchsten GGGI – der Wert des anfolgenden GDI berechnet sich aus dem Verhältnis der „menschlichen Entwicklung“ (HDI) von Frauen (👩) zu der von Männern (👨), wobei der Wert auch 1,000 übersteigen kann (Katar mit 1,043 auf #1: Benachteiligung von Männern), während der GII ein Optimum von 0,000 hat:

Land Weltwirtschaftsforum 2019 Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) zum Jahr 2018
GGGI Gap Rang HDI 👩 HDI 👨 = GDI Gap # GII Gap Rang
Island0 0,877 12,3 % 1 (+0) 0,8009 0,8295 0,966 3,40 % 77 (−1) 0,057 5,7 % 9 (+2)
Deutschland Deutschland 0,787 21,3 % 10 (+4) 0,9228 0,9532 0,968 3,20 % 72 (−1) 0,084 8,4 % 19 (−2)
Schweiz Schweiz 0,779 22,1 % 18 (+2) 0,9243 0,9594 0,963 3,66 % 82 (+1) 0,037 3,7 % 1 (0)
Osterreich Österreich 0,744 25,6 % 34 (+19) 0,8949 0,9293 0,963 3,70 % 84 (−3) 0,073 7,3 % 14 (+1)
Global ø 0,686 31,4 % 95 (−5) 0,7070 0,7510 0,941 5,86 % 101 (+1) 0,439 43,9 % 100 (−2)

81,0 % beträgt der Gender-Gap momentan bei den Biografien in der deutschsprachigen Wikipedia: 172.142 Frauen zu 784.698 Männern; der Frauenanteil liegt exakt bei 17,98 % (ein Plus von 0,6 Prozentpunkten seit 2018: 15,38 %). In der englischsprachigen Wikipedia lag der Frauenanteil an über 1,5 Mio. Biografien 2018 bei 17,67 %. Ein gelehriger Schüler Yodas bereitet gerade eine gegenderte Auswertung vor zum Anlass der 750.000. deutschsprachigen Biografie (Entwurf), es fehlen noch -207145, fast 100 werden täglich neu angelegt.

90,0 % betrug der Gender-Gap in der Autorenschaft aller Wikimedia-Projekte weltweit im Jahr 2018, unverändert zu 2017, so der Community Engagement Insights 2018 Report: Support & Safety: 90 % der Beitragenden waren männlich, nur 9 % weiblich (Materialsammlung).

49,9 % betrug die Zustimmung der 112 Abstimmenden bei der Wikipedia-Wahl des „Unwortes“ des Jahres 2019 bei der Kürung von „geschlechtergerechte Sprache“ zum nervendem Meme im WP-Metabereich – ganz vergessend, dass geschlechtergerechte Sprache natürlich Basis jeder enzyklopädischen Biografie ist: Auch die maskulinistischsten (alten, weißen) Biografen würden eine Frau nicht mit männlichen Pronomen beschreiben. Das gilt ebenfalls für die vermehrt in Erscheinung tretenden nichtbinären Personen, die sich nicht mit ihrem Geburtsgeschlecht identifizieren und teils geschlechtsneutrale Pronomen beanspruchen (Workshop). Im Sinne von „sensibler Sprache“ täte manchem ihrer Gegner ein Update gut: In Zeiten zunehmenden IP-Befalls (Unwort #4) sollten Kollegen und Kolleginnen kollaborativer miteinander umgehen, schließlich werden unsere Artikel immer mehr und immer älter, und wir müssen das alles gemeinsam pflegen.

Land Global Gender Gap 2020 Wirtschaft Bildung Gesundheit Politisches
Index Gap Rang +/− R. 2018 2006 Index # Index # Index # Index #
Western Europe 0,767 23,3 % 21   4   1   +0,009 +0,067 0,693 65 0,993 70 0,972 95 0,409 19
North America 0,729 27,1 % 48   5   2   +0,004 +0,020 0,756 26 1,000 36 0,975 75 0,184 78
Latin Am., Carib. 0,721 27,9 % 59   6   3   +0,013 +0,085 0,642 94 0,996 60 0,979 44 0,269 43
E.Europe, C.Asia 0,715 28,5 % 66     4   +0,008 +0,042 0,732 43 0,998 45 0,979 44 0,150 97
East Asia, Pacific 0,685 31,5 % 97   4   5   +0,002 +0,025 0,663 83 0,976 99 0,943 151 0,159 92
Sub-Saharan Afr. 0,680 32,0 % 101   2   6   +0,017 +0,050 0,666 82 0,872 139 0,972 93 0,211 65
South Asia 0,661 33,9 % 118   3   7   +0,003 +0,060 0,365 149 0,943 122 0,947 149 0,387 22
Mid.East, N.Africa 0,611 38,9 % 142   4   8   +0,005 +0,036 0,425 144 0,950 121 0,969 117 0,102 120
Global 0,686 31,4 % 95   5   ⚫   +0,006 +0,041 0,578 124 0,961 113 0,957 146 0,247 53

D-A-CH-Gap 2020

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Land 2020 Gap Wirtschaftiches Bildungszugang Gesundheit, Alter Politische Beteiligung
Gap 2006 Gap 2006 Gap 2006 Gap 2006
Island Island 0,877 1 0,839 2 +0,128 0,999 36 +0,008 0,968 123 +0,000 0,701 1 +0,245
Deutschland Deutschland 0,787 10 0,723 48 +0,054 0,972 103 −0,023 0,973 86 −0,006 0,477 12 +0,111
Schweiz Schweiz 0,779 18 0,746 34 +0,037 0,992 77 +0,035 0,970 110 −0,009 0,407 19 +0,353
Western Europe 0,767 21 0,693 65 0,993 70 0,972 95 0,409 19
Osterreich Österreich 0,744 34 0,659 86 +0,106 1,000 1 +0,020 0,974 82 −0,006 0,344 30 +0,062
Global 0,686 95 0,578 124 0,961 113 0,957 146 0,247 53

Global Gender Gap, Gender Development & Inequality Index

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Als Index zur Gleichstellung der Frau wird der Gender-Gap vom Weltwirtschaftsforum in 153 Ländern berechnet (seit 2006), optimaler Wert: 1 zu 1 = 1,000 = 100 %:

Globaler Gender Gap:

Deutschland Deutschland:
Schweiz Schweiz:
Osterreich Österreich:

0,686 – entspricht 68,6 % Gleichstellung (31,4 % Lücke zwischen 👩 und 👨)

0,787 – entspricht 78,7 % Gleichstellung (21,3 % Lücke, Rang 10 weltweit)
0,779 – entspricht 77,9 % Gleichstellung (22,1 % Lücke, Rang 18)
0,744 – entspricht 74,4 % Gleichstellung (25,6 % Lücke, Rang 34)

Als soziale Indikatoren werden Unterschiede in der Geschlechterverteilung in vier Lebensbereichen erfasst:

  1. Wirtschaftliche Teilnahme und Teilhabe (economic participation and opportunity)
  2. Bildungszugang (educational attainment)
  3. Gesundheit und Lebenserwartung (health and survival)
  4. Politische Beteiligung (political empowerment), vor allem Parlamentsitze

Die folgende kompakte Liste zeigt die D-A-CH-Entwicklungen seit 2006, weltweit führt Island:

[1] Land 2020 Gap # ab 2006 # Wirtschaft # 2006 Bildung # 2006 Leben # 2006 Politik # 2006
Island Island 0,877 1 +0,095 4 0,839 2 17 0,999 36 50 0,968 123 92 0,701 1 4
Deutschland Deutschland 0,787 10 +0,034 5 0,723 48 32 0,972 103 31 0,973 86 36 0,477 12 6
Schweiz Schweiz 0,779 18 +0,079 26 0,746 34 18 0,992 77 79 0,970 110 35 0,407 19 34
Western Europe 0,767 21 +0,067 25 0,693 65 0,993 70 0,972 95 0,409 19
Osterreich Österreich 0,744 34 +0,046 27 0,659 86 81 1,000 1 68 0,974 82 1 0,344 30 14
Global 0,686 95 +0,041 78 0,578 124 0,961 113 0,957 146 0,247 53
  1. World Economic Forum: The Global Gender Gap Report 2020. Cologny/Genf, 17. Dezember 2019, ISBN 978-2-940631-03-2, S. 9: Table 1: The Global Gender Gap Index 2020 rankings, S. 22: Figure 8 Regional performance 2020, by subindex, S. 75: Austria, S. 169: Germany, S. 183: Iceland und S. 325: Switzerland (englisch; Zusammenfassung; interaktiver Data-Explorer; PDF: 25 MB, 371 Seiten auf weforum.org).

Ähnliche Indikatoren zur Gleichstellung berechnet auch das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) seit 1990 in mittlerweile 195 Ländern:

Gender Development Index (GDI):

Deutschland Deutschland:
Schweiz Schweiz:
Osterreich Österreich:

0,941 – entspricht 94,1 % Gleichstellung (5,9 % fehlt 👩 zu 👨)

0,968 – entspricht 96,8 % Gleichstellung (3,2 % fehlt)
0,963 – entspricht 96,3 % Gleichstellung (3,7 % fehlt)
0,963 – entspricht 96,3 % Gleichstellung (3,7 % fehlt)

Der GDI errechnet sich aus dem zugrundeliegenden HDI (Human Development Index):

HDI 👩 0,707 zu 👨 0,751 = 0,941 GDI weltweit, untergliedert in Subindexe: Lebenserwartung, Gender Pay Gap sowie Schuljahre. Die höchsten GDI haben die drei Baltischen Staaten: 1,016 bis 1,030 – dort hinken Männer hinterher.

Die folgende Liste zeigt rechts noch den GII (Gender Inequality Index)  – je kleiner, desto weniger sind Frauen gegenüber Männern benachteiligt, weltweit steht der GII bei 0,439 und führend ist die Schweiz mit 0,037:[1]

Land 2019 HDI # HDI HDI = GDI # Jahre Jahre Ø Geld 👩 % Geld 👨 % GII #
Norwegen Norwegen 0,954 1 👩 0,946 👨 0,955 0,990 31 👩 84,3 👨 80,3 82,3 60.283 79,6 % 75.688 125,6 % 0,044 5
Schweiz Schweiz 0,946 2 👩 0,924 👨 0,959 0,963 81 👩 85,5 👨 81,7 83,6 49.275 70,7 % 69.649 141,3 % 0,037 1
Deutschland Deutschland 0,939 4 👩 0,923 👨 0,953 0,968 72 👩 83,6 👨 78,8 81,2 38.470 69,1 % 55.649 144,6 % 0,084 19
Osterreich Österreich 0,914 20 👩 0,895 👨 0,929 0,963 81 👩 83,8 👨 79,0 81,4 32.618 54,1 % 60.303 184,9 % 0,073 14
Europe, Central Asia 0,779 71 👩 0,757 👨 0,794 0,953 91 👩 77,5 👨 70,8 74,2 10.588 51,2 % 20.674 195,3 % 0,276 60
global 0,731 93 👩 0,707 👨 0,751 0,941 100 👩 74,9 👨 70,4 72,7 11.246 55,8 % 20.167 179,3 % 0,439 99
  1. Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP): Human Development Report 2019 – Beyond income, beyond averages, beyond today: Inequalities in human development in the 21st century. UNDP, New York Dezember 2019, ISBN 978-92-1-126439-5, Tabellen ab S. 300 (englisch; Übersicht; interaktive Daten-Ansicht; PFD: 8 MB, 366 Seiten auf undp.org).

Diese Extrakte fassen mit wissenschaftlichen Kennzahlen die Stellung der Frau in der Welt und in D-A-CH zusammen. Das Weltwirtschaftsforum prognostiziert in seinem Report: Bei der Entwicklung seit 2006 dauert es noch 100 Jahre, bis die weltweite Lücke zwischen der Stellung von Frauen und Männern geschlossen ist. Beruhigend: Westeuropa braucht nur 54 Jahre. Gruß ausm Labor

Land 2020 Gap Wirtschaftiches Bildungszugang Gesundheit, Alter Politische Beteiligung
Gap 2006 Gap 2006 Gap 2006 Gap 2006
Island Island 0,877 1 0,839 2 0,711 17 0,999 36 0,991 50 0,968 123 0,968 92 0,701 1 0,456 4
Deutschland Deutschland 0,787 10 0,723 48 0,669 32 0,972 103 0,995 31 0,973 86 0,979 36 0,477 12 0,366 6
Schweiz Schweiz 0,779 18 0,746 34 0,709 18 0,992 77 0,957 79 0,970 110 0,979 35 0,407 19 0,154 34
Western Europe 0,767 21 0,693 65 0,993 70 0,972 95 0,409 19
Osterreich Österreich 0,744 34 0,659 86 0,553 81 1,000 1 0,980 68 0,974 82 0,980 1 0,344 30 0,282 14
Global 0,686 95 0,578 124 0,961 113 0,957 146 0,247 53

Die folgende Liste vergleicht den Global Gender Gap 2020 (veröffentlicht Dezember 2019), einen Indikator des Weltwirtschaftsforums zur Gleichstellung der Frau (optimal: 1 zu 1 = 1,000 = 100 %):

  1. Economic participation and opportunity: wirtschaftliche Teilnahme
  2. Educational attainment: Zugang zu Bildung
  3. Health and survival: Gesundheit und Lebenserwartung
  4. Political empowerment: politische Beteiligung (Parlamentsitze)

2006 zum ersten Mal erschienen, wird der Gender-Gap-Index jetzt als „2020“ betitelt und die Berechnung für 2019 übersprungen (vergleiche GGG 2017: Länderliste):[1]

Die folgende Liste vergleicht drei soziale Indikatoren im Jahr 2018 (veröffentlicht Dezember 2019), die vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) weltweit zum Jahresende ermittelt werden:[2]

  1. HDI: Der Human Development Index (Index der menschlichen Entwicklung) ist ein Wohlstandsindikator aus Bruttonationaleinkommen pro Kopf, Lebenserwartung und Dauer der Ausbildung (Maximum: 1,000); mit 0,954 steht Norwegen global auf Rang 1 und wird hier zum Vergleich angezeigt (vergleiche Länderliste 2017).[2]
  2. GDI: Der Gender Development Index (Index der geschlechtsspezifischen Entwicklung) ist das Verhältnis des HDI von Frauen 👩 zu dem von Männern 👨 eines Landes (optimal: 1 zu 1 = 1,000); die höchsten Werte haben die drei Baltischen Staaten (1,016 bis 1,030), hier hinken Männer hinterher.
    Teil des GDI ist auch die Berechnung der durchschnittlichen Lebenserwartung (vergleiche Länderliste 2016) sowie das Einkommensverhältnis Frau/Mann (in Internationalen Dollar $; vergleiche Länderliste 2017).[2]
  3. GII: Der Gender Inequality Index (Index der geschlechtsspezifischen Ungleichheit) berechnet reproduktive Gesundheit von Frauen, Frauenanteile in Parlamenten, Schulbildung und Erwerbsbeteiligung (0,001 bis 1,000); je kleiner der GII, desto weniger sind Frauen gegenüber Männern benachteiligt, führend ist die Schweiz mit 0,037.[2]
Land 2020 Gap # 2018 # 2006 # Gap Eco # 2006 Edu # 2006 H&S # 2006 Pol # 2006
Island Island 0,877 1 +0,018 1 +0,095 4 0,781 0,839 2 17 0,999 36 50 0,968 123 92 0,701 1 4
Deutschland Deutschland 0,787 10 +0,011 14 +0,034 5 0,752 0,723 48 32 0,972 103 31 0,973 86 36 0,477 12 6
Schweiz Schweiz 0,779 18 +0,024 16 +0,079 26 0,700 0,746 34 18 0,992 77 79 0,970 110 35 0,407 19 34
Osterreich Österreich 0,744 34 +0,026 53 +0,046 27 0,699 0,659 86 81 1,000 1 68 0,974 82 1 0,344 30 14
Western Europe 0,767 21 +0,009 17 - - - 0,693 65 - 0,993 70 - 0,972 95 - 0,409 19 -
Global 0,686 95 +0,006 90 - - - 0,578 124 - 0,961 113 - 0,957 146 - 0,247 53 -

[1] Land 2020 Gap # +/- 2018 # 2017 # ab 2006 2006 #
Island Island 0,877 1 +0,018 0,858 1 0,878 1 +0,095 0,781 4
Deutschland Deutschland 0,787 10 +0,011 0,776 14 0,778 12 +0,034 0,752 5
Schweiz Schweiz 0,779 18 +0,024 0.755 20 0,755 21 +0,079 0,700 26
Western Europe 0,767 21 +0,009 0,758 17 0,750 23 - - -
Osterreich Österreich 0,744 34 +0,026 0,718 53 0,709 57 +0,046 0,699 27
Global 0,686 95 +0,006 0,680 90 0,680 94 - - -

Ab 1945 war unter den 49 Mitgliedern des Bundesrates keine Frau, erst Ende 1949 kamen Rosa Rück (1897–1969, Fürsorgerin, SPÖ, wechselte 3 Jahre später zum Nationalrat) und Rudolfine Muhr (1900-1984, Fabrikarbeiterin, SPÖ). 1956 waren es dann 6 Frauen von 48 Mitgliedern (12,5 %), etwa so viele wie zuvor 1930 (5 von 48: 10,4 %).[3]

Ende 2019 hat der Bundesrat mit 23 Frauen (37,7 %) den höchsten Anteil seit seiner Konstituierung am 1. Dezember 1920.[4] Die folgenden zwei Listen vergleichen zunächst die Frauenanteile der Bundesratsfraktionen in den Jahren 2019, 2017 und 2012 sowie im Bundesrat ab 1920:

Bundesrat 2019 👨 👩 [4] % 2017 👨 👩 % 2012 👨 👩 %
Mitglieder 61 38 23 37,70 % 61 41 20 32,79 % 62 42 20 32,26 %
ÖVP 22 11 11 50,00 % 22 14 6 27,27 % 27 20 7 25,93 %
SPÖ 21 13 8 38,10 % 20 12 8 40,00 % 22 12 10 45,45 %
FPÖ 15 12 3 20,00 % 12 10 2 16,67 % 9 7 2 22,22 %
GRÜNE 4 1 3 75,00 %
fraktionslos 3 2 1 33,33 % 3 2 1 33,33 % 4 3 1 25,00 %
Bundesrat Mitglieder 👨 👩 [5] %
2019 61 38 23 37,70 %
2017 60 38 22 36,67 %
2013 60 43 17 28,33 %
2008 62 46 16 25,81 %
2006 61 43 18 29,51 %
2002 62 46 16 25,81 %
1999 63 54 9 14,29 %
1996 62 49 13 20,97 %
1994 63 49 14 22,22 %
1990 60 47 13 21,67 %
1986 63 50 13 20,63 %
1983 61 51 10 16,39 %
1979 55 46 9 16,36 %
1975 55 44 11 20,00 %
1971 51 42 9 17,65 %
1970 54 45 9 16,67 %
1966 51 45 6 11,76 %
1962 51 44 7 13,73 %
1959 47 41 6 12,77 %
1956 48 42 6 12,50 %
1953 44 43 1 02,27 %
1949 48 47 1 02,08 %
1945 49 49 0 00,00 %
1930 48 43 5 10,42 %
1927 48 45 3 06,25 %
1923 50 47 3 06,00 %
1920 46 43 3 06,52 %


Bürgermeisterinnen

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Als erste Bürgermeisterin in Österreich gilt Zenzi Hölzl (1893–1958; Mitglied der SPÖ), sie amtierte ab 1948 für zehn Jahre in Gloggnitz. Zur Jahrtausendwende gab es neben 2314 Bürgermeistern nur 45 Bürgermeisterinnen (1,9 %). Die erste Bürgermeisterin im Bundesland Salzburg trat 2004 an, 56 Jahre nach der Pionierin Zenzi Hölzl.[6]

Die folgende Liste vergleicht die Frauenanteile der Bundesländer ab 2015 – zum Ende 2019 haben von den 2096 Gemeinden 177 Bürgermeisterinnen (8,44 %), vor 2018 bestanden 2100 Gemeinden:

Bundesland[7] 2019 👨 👩 % 2018 👩 % 2017 👩 % 2016 👩 % 2015 👩 %
Bürgermeister/innen 2096 1919 177 8,44 % 164 7,82 % 160 7,62 % 154 7,33 % 141 6,71 %
Burgenland Burgenland 171 159 12 7,02 % 12 7,02 % 12 7,02 % 9 5,26 % 7 4,09 %
Kärnten Kärnten 132 124 8 6,06 % 8 6,06 % 8 6,06 % 8 6,06 % 7 5,30 %
Niederösterreich Niederösterreich 573 504 69 12,04 % 65 11,34 % 64 11,17 % 63 10,99 % 56 9,77 %
Oberösterreich Oberösterreich 438 405 33 7,53 % 30 6,82 % 30 6,79 % 30 6,79 % 34 7,69 %
Land Salzburg Salzburg 119 111 8 6,72 % 5 4,20 % 5 4,20 % 4 3,36 % 3 2,52 %
Steiermark Steiermark 287 264 23 8,01 % 22 7,67 % 17 5,92 % 17 5,92 % 16 5,57 %
Tirol (Bundesland) Tirol 279 263 16 5,73 % 16 5,73 % 17 6,09 % 16 5,73 % 11 3,94 %
Vorarlberg Vorarlberg 96 88 8 8,33 % 7 7,29 % 7 7,29 % 7 7,29 % 7 7,29 %
Wien Wien 1 1 - 0,00 % - 0,00 % - 0,00 % - 0,00 % - 0,00 %


Frauen auf dem Arbeitsmarkt (Ausschnitt, Dezember 2019) – im europäischen Raum hat Finnland die höchsten Frauenanteile:[8]

Land 2019 Erwerbstätige  👩  % Führungskräfte  👩  %
Finnland Finnland 48,0 % 34,4 %
Deutschland Deutschland 46,5 % 33,3 %
Europaische Union EU-Durchschnitt 46,0 % 27,8 %
weltweiter Ø 39,0 %

In den Landesregierungen hat es bisher über 60 Landesministerinnen oder Senatorinnen gegeben, Ende 2019 sind 2 Ministerpräsidentinnen in Amt (siehe Liste der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidentinnen & Spitzenkandidatinnen):

Einrichtung Männer Frauen  👩  %
Landesregierungen xx yy 0,00 %
Ministerpräsident/innen 14 2 14,29 %
Oppositionsführer/innen xx yy 0,00 %

Regierungen mit der höchsten Ministerinnenquote weltweit (Dezember 2019):[9]

Land Ministerinnen
Spanien Spanien 64,7 %
Finnland Finnland 63,6 %
Nicaragua Nicaragua 55,6 %
Schweden Schweden 54,6 %
Albanien Albanien 53,3 %
Kolumbien Kolumbien 52,9 %
Costa Rica Costa Rica 51,9 %
Ruanda Ruanda 51,9 %
Kanada Kanada 50,0 %
Frankreich Frankreich 50,0 %
Athiopien Äthiopien 47,6 %
Sudafrika Südafrika 45,7 %
Seychellen Seychellen 45,5 %
Schweiz Schweiz 42,9 %
Mexiko Mexiko 42,1 %
Norwegen Norwegen 42,1 %
Grenada Grenada 41,7 %
Deutschland Deutschland 40,0 %
Island Island 40,0 %
Liechtenstein Liechtenstein 40,0 %

Einzelnachweise

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  1. a b World Economic Forum: The Global Gender Gap Report 2020. Cologny/Genf, 17. Dezember 2019, ISBN 978-2-940631-03-2, S. 9: Table 1: The Global Gender Gap Index 2020 rankings, S. 22: Figure 8 Regional performance 2020, by subindex, S. 75: Austria, S. 169: Germany, S. 183: Iceland und S. 325: Switzerland (englisch; Zusammenfassung; interaktiver Data-Explorer; PDF: 25 MB, 371 Seiten auf weforum.org).
  2. a b c d Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP): Human Development Report 2019 – Beyond income, beyond averages, beyond today: Inequalities in human development in the 21st century. UNDP, New York Dezember 2019, ISBN 978-92-1-126439-5, Tabellen ab S. 300 (englisch; Übersicht; interaktive Daten-Ansicht; PFD: 8 MB, 366 Seiten auf undp.org).
  3. Österreichisches Parlament – Abgeordnetenporträts: Rosa Rück und Rudolfine Muhr. In: Parlament.gv.at. Abgerufen am 16. Dezember 2019; ebenda: Mitglieder des Bundesrates seit 1920 (1945–1949) und Mitglieder (1949–1953).
  4. a b Österreichisches Parlament: Frauenanteil im Bundesrat – Stand Dezember 2019, Stand September 2017 und Stand Juli 2012. In: Parlament.gv.at. (Mementos im Internet Archive) Alle abgerufen am 16. Dezember 2019; vergleiche auch die Live-Anzeige.
  5. Österreichisches Parlament: Frauenanteil im Bundesrat sowie Entwicklung des Frauenanteils im Bundesrat. In: Parlament.gv.at. Abgerufen am 16. Dezember 2019.
  6. Text zur interaktiven Karte: Frauen als Ortschefinnen immer noch unterrepräsentiert: Bürgermeisterinnen. In: genderATlas.at. Datenstand 2017, abgerufen am 16. Dezember 2019 (Kooperation von TU Wien, Uni Wien und ÖIR-Projekthaus).
  7. Daten-Tabelle: Unsere Bürgermeister/innen. In: Gemeindebund.at. Datenstand November 2019, abgerufen am 16. Dezember 2019 (Einzelgrafik 1999–2019).
    Siehe auch die interaktive Karte: Frauen als Ortschefinnen immer noch unterrepräsentiert: Bürgermeisterinnen. In: genderATlas.at. Datenstand 2017 (Kooperation von TU Wien, Uni Wien und ÖIR-Projekthaus).
  8. Deniz Aykanat, Jana Anzlinger: Chancengleichheit in der Politik: Was Finnland vielen Staaten voraushat. In: Süddeutsche.de. 10. Dezember 2019, abgerufen am 10. Dezember 2019.
  9. Deniz Aykanat, Jana Anzlinger: Chancengleichheit in der Politik: Was Finnland vielen Staaten voraushat. In: Süddeutsche.de. 10. Dezember 2019, abgerufen am 10. Dezember 2019.

Gleichstellungsbeauftragte Universität Duisburg-Essen: Gender-Portal: Sprache und Bild. In: uni-due.de. 28. Juli 2017, abgerufen am 3. Jui 2019.

Arbeitshilfen zur geschlechtergerechten Sprache

  • Universität zu Köln: Leitfaden „ÜberzeuGENDERe Sprache“: für eine geschlechtersensible und inklusive Sprache. (umfassend und sehr gut aufbereitet; PDF: 3 MB auf uni-koeln.de).
  • Die Landesregierung NRW] hat 2008 einen Leitfaden zur „Gleichstellung in der Rechts- und Amtssprache" herausgegeben.

Linktipps

  • Ein Blogeintrag zu Einwänden gegen geschlechtergerechten Sprachgebrauch. Der Autor favorisiert übrigens den Gender Gap anstelle des Binnen-I oder Begriffen wie "Studierende": http://blog.adrianlang.de/?p=848

Alice Salomon Hochschule Berlin, Frauen*beauftragte: Geschlechtergerechte Sprache.

Ressouren

Petition gegen VDS von Prof. Dr. Christine Dimroth u. a.: Kein Rechtspopulismus unter dem Deckmantel der Sprachpflege! (12.551 Unterschriften)

  • Prof. Dr. Christine Dimroth (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
  • Prof. Dr. Trudel Meisenburg (Universität Osnabrück)
  • Dr. Nathalie Nicolay (Universität Osnabrück)
  • Dr. Karsten Schmidt (Universität Osnabrück)

VDS über VDS:

  • „Der Verein […] steht dafür, dass ein Einsatz für die deutsche Sprache auch ohne deutschtümelnde oder nationalistische Ziele möglich ist. Der VDS ist überparteilich; er hat Mitglieder aus allen Parteien im Deutschen Bundestag"

Online:

Aus der regelmäßigen Kolumne des 1. Vorsitzenden Walter Krämer „Der Vorsitzende meint“ in den Sprachnachrichten seit 2002:

  • „Wir sind das Volk!" 3/2002
  • „Stoppt die Amerikanisierung unserer Sprache und Kultur!" 1/2003
  • „Der Staat hilft uns auch nicht, in den inzwischen fast 6 Jahren unseres Bestehens haben wir aus Bundes- oder Landeskassen keinen Cent öffentlicher Förderung erhalten. Im Vergleich dazu kassiert die nur 2.200 Mitglieder starke, im Gegensatz zu uns aber politisch korrekte Wiesbadener Gesellschaft für deutsche Sprache jährlich fast 1 Million Euro öffentlicher Steuergelder.“ 3/2003
  • „Solange wir weiter unsere über tausendjährige glorreiche Geschichte, mit Helden wie Karl dem Großen, Luther, Leibniz, Bach und Beethoven, Einstein, Gauß und Dürer, Kant und Hegel, Gutenberg und Zuse, auf 12 Jahre Naziherrschaft reduzieren lassen, wird auch die deutsche Sprache nicht komplett genesen.“ 2/2005
  • „Das Vordringen von Englisch im internen deutschen Wissenschaftsbetrieb ist also keine Hilfe, sondern eine Bremse für den wissenschaftlichen Fortschritt. Wir zementieren damit die Zweitklassigkeit

der deutschen Forschung auf allen Gebieten und machen uns auf ewig zu Anhängseln und Sklaven eines anglo-amerikanisch dominierten internationalen Kommunikations- und Wertesystems, wir machen uns zu Bürgern zweiter Klasse in unserem eigenen Wissenschaftsbetrieb.“ 3/2005

  • „[…] liegt dieser Ausgabe der Sprachnachrichten nochmals ein vorgedrucktes Spendenformular bei – am besten gleich ausfüllen, damit machen wir den Dummschwätzern die Hölle heiß.“ 4/2005
  • […] an diese berühmten Pawlowschen Hunde musste ich denken, als sich sofort nach dem historischen Parteitagsbeschluss der CDU, die deutsche Sprache im Grundgesetz zu verankern, ein großer Protest unter deutschen Kulturschaffenden und Linkspolitikern erhob: überflüssig, kleinlich, fremdenfeindlich, das waren noch einige der freundlicheren Beiworte, die den erstaunten Delegierten um die Ohren flogen. […] Ein weiteres Beispiel dafür ist die unsägliche Debatte um die deutsche Leitkultur.

Diese verbreitete Ablehnung zeigt zugleich aber auch, wie wichtig die vom VDS ja schon seit langem geforderte Aufnahme von Deutsch ins Grundgesetz in Wahrheit ist. Denn natürlich hat der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, der eine Aufnahme von Deutsch ins Grundgesetz für ausländerfeindlich hält, nichts dagegen, dass Türkisch in der Türkei in der Verfassung festgeschrieben ist. Zumindest sind mir keine Proteste seiner Organisation bekannt. Und wo blieben die Bedenken des deutschen Großfeuilletons, das unsere Forderung unter anderem auch deshalb ablehnt, weil es keine Selbstverständlichkeiten ins Grundgesetz erhoben sehen will, als der Umwelt- oder Tierschutz ins Grundgesetz aufgenommen worden sind? […] In Wahrheit zeigt doch der Protest der Gegner nur, wie sehr sie sich an einem wunden Punkt getroffen fühlen. Der eine oder andere Migrantenvertreter beim ungestörten Aufbau einer Parallelkultur, die „global player“ in deutschen Großkonzernen und ,Elite“-Universitäten bei ihren Globalisierungsspielen und die bundesdeutsche Schicki-Micki-Intelli-genzija bei dem klammheimlichen Versuch, sich auf Englisch aus der deutschen Identität und Verantwortung hinwegzuschleichen.“ (1/2009)

  • „Wie will man etwa für die sprachliche Eingliederung von Migranten kämpfen, die für unser Sozialsystem von allerhöchster Bedeutung ist, wenn sich die sogenannten Eliten unübersehbar von der deutschen Sprache verabschieden?“
  • „Und ist dem Sprecher der Türken in Deutschland, der hinter dieser Initiative wie üblich blinden teutonischen Nationalismus wittert, überhaupt bewusst, dass in der Türkei - natürlich, was denn sonst - die türkische Sprache Verfassungsrang genießt? Zum Glück schmilzt diese Sack-und-Asche-Fraktion dahin, die mit dem Beiwort „deutsch“ nur Negatives anzufangen weiß. Und die große Mehrheit der Bevölkerung denkt ohnehin genauso wie der VDS.“ 4/2010
  • „Wir sagen unseren zugewanderten Mitbürgern: „Lernt Deutsch, das braucht ihr. Ohne Kenntnis der Landessprache könnt ihr bei uns nichts werden.“ Und dann muss der nach Deutschland zugereiste Zeitgenosse seine Brötchen im Back-Shop, seine Hosen im men’s wear department und sein Briefpapier bei McPaper kaufen. Und sollte er oder sie auch einmal deutsches Radio hören wollen (statt mit der Satellitenschüssel heimische Töne zu empfangen), ist Deutsch vermutlich die letzte Sprache, die man dort vernimmt. Die unterschwellige Botschaft dieser englischen Dauerberieselung ist: Deutsch ist in Deutschland nicht so wichtig. Vergiss das dumme Geschwätz der Politiker. Wenn du Türkisch und Englisch kannst (Arabisch und Englisch, Chinesisch und Englisch, Japanisch und Englisch), dann reicht das in Deutschland völlig aus.“ 1/2011
  • „In der Sprache BSE - Bad Simple English - kann man weder kreative noch innovative Gedanken fassen. Indem wir uns diese Billigsprache überstülpen lassen, werden wir zu zweitklassigen Nachahmern einer angelsächsischen Weltansicht und Denkkultur und geben ohne jede Gegenleistung die vielfältigen Vorteile auf, die deutsehe Muttersprachler immer noch zum Glück im Übermaß besitzen.“ 3/2012
  • „die aktuelle Verunsicherung durch die ungeregelte Masseneinwanderung nach Deutschland hat auch ihr Gutes. Denn jetzt wird auch dem letzten Mul-ti-Kulti-Fahnenschwenker klar, wie wichtig die deutsche Sprache für das Gelingen dieses einmaligen soziologischen Groß-Experimentes ist. Auch aus politischen Lagern, in denen man das noch vor einem Jahr für völlig unmöglich gehalten hätte, kommen heute Forderungen nach verpflichtenden Deutschkenntnissen für alle, die bei uns auf Dauer leben möchten. „Der Bund muss die Mittel für die Sprachausbildung erhöhen“, fordert Sig-mar Gabriel. „Jeder Flüchtling soll sofort Deutsch lernen können“. Und selbst die Grünen treten mit Nachdruck dafür ein, dass alle Migranten möglichst schnell Deutsch lernen sollen und auch müssen. „Wir wollen, dass Ausländerinnen und Flüchtlinge zu Bürgerinnen werden. Dazu ist es auch wichtig, die Kenntnis der deutschen Sprache zu verbessern, damit niemand ausgegrenzt ist und alle mitmachen können in un serer Bürger*innengesellschaft.‘ So ein Antrag des Parteivor Stands für die 39. Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz im November in Halle/Saale (nur am Rand: wo bleiben die „Flüchtling*innen“?)" 4/2015
  • „mit jedem Monat, den die aktuelle Völkerwanderung andauert, wächst allerorten die Einsicht, wie wichtig doch die deutsche Sprache für das Gelingen bzw. die Schadensbegrenzung dieses regierungsamtlich angeordneten Großexperimentes ist. Da ist einmal die bei immer mehr Paria mentariern wach sende Einsicht, dass diese Bedeutung der Landessprache auch einer Absiche rung im Grundgesetz bedarf. Oder die inzwischen als selbstverständlich von nie mandem mehr diskutierte De vise, dass Neuankömmlinge möglichst schnell die deutsche Sprache lernen sollten.“ (1/2016)
  • „Inzwischen haben wir mehr als 36.000 Mitglieder und sind damit der größte Sprachverein der Welt. Über die Hälfte dieser Mitglieder sind keine deutschen Staatsbürger, was ich gerne Kritikern ins Stammbuch schreibe, die uns aus Mangel an anderen Argumenten nationalistische Tendenzen unterstellen. Denn ein Deutschlehrer in Togo, ein Germanistikprofessor in Südkorea oder ein Dolmetscher in Moskau leiden unter der Flucht der Deutschen aus ihrer Sprache sogar noch mehr als die Deutschen selbst: Sie verlieren ihren Arbeitsplatz. - In letzter Zeit ist der Genderterror als weiteres Ärgernis hinzugetreten, dem wir uns mit allen Kräften widersetzen. Auch hier bleibt der Staat als Hüter von Kultur und Bildung weitgehend stumm, ja er befördert diesen hässlichen und teuren Wahnsinn noch. So wurden etwa auf Anordnung der inzwischen abgewählten NRW - Bildungsministerin Schulze an meiner TU Dortmund die Hinweisschilder auf das Studentenwerk entfernt. Jetzt heißt es hier wie an allen anderen NRW-Hochschulen auch „Studierendenwerk“, mit Kosten für das Auswechseln der Schilder und Briefköpfe von mehreren hunderttausend Euro. Auch Einladungen an die Mitglieder und Mitgliederinnen von akademischen und anderen Gremien sind schon vorgekommen, im Widerstand gegen diese von oben verordnete Sprachverhunzung sind wir uns mit der großen Mehrheit aller Bundesbürger einig.“ 4/2017
  • „In anderen Ländern hat man längst begonnen, dieser Misere Einhalt zu gebieten: In Dänemark will die Regierung ab nächstem Jahr alle Kinder vor der Einschulung einem Sprachtest unterziehen. Wer den nicht besteht, muss so lange Dänisch lernen, bis er dem Schulunterricht folgen kann. Damit will die Regierung der Verluderung ihres Schulsystems durch zunehmende Migrantenanteile unter den Kindern, die dem Unterricht nicht folgen können und die anderen beim Lernen stören, Einhalt gebieten. Ein weiteres Ziel dabei sei auch die Verhinderung von Parallelgesellschaften in Dänemark, kann man dieser Tage in der Presse lesen.“ (2/2018, 3/2018)
  • Leserbrief: Der VDS muss politisch neutral bleiben in Sprachnachrichten 4/2018:
„Ich bin Mitglied im Verein Deutsche Sprache, weil ich das satzungsgemäße Vereinsziel,«[…] die deutsche Sprache als eigenständige Kultursprache zu erhalten und zu fördern, sich insbesondere der fortschreitenden Anglisierung des Deutschen und der Verdrängung der deutschen Sprache aus immer mehr Bereichen des modernen Lebens zu widersetzen" weitgehend unterstütze.
Ich bezweifle jedoch, dass der VDS mit seiner radikalen Kritik an den Anglizismen die für unsere Interessen notwendigen gesellschaftlichen Mehrheiten anspricht und überzeugen kann. Vielmehr fürchte ich, dass wir uns mit unseren Übertreibungen bei großen Teilen der Gesellschaft lächerlich machen und am Ende als reaktionäre Käuze in ein gesellschaftliches Nischendasein geraten. Eine Einschätzung des VDS als unverbesserlich-konservativ bis rechtsreaktionär wird die Folge sein. Unser Anliegen ist zunächst aber politisch neutral, auch wenn wir Beobachtern links von der Mitte grundsätzlich verdächtig erscheinen und deshalb dort kaum Fürsprecher finden. Umso wichtiger ist es jedoch, unsere Themen aus der Mitte der Gesellschaft heraus zu artikulieren - ansonsten landen wir genau da, wo uns viele ohnehin schon verorten, nämlich am rechten Rand des politischen Spektrums. Und von dort aus können wir für die uns so wichtige deutsche Sprache nichts bewirken.“ (Friedrich Lange)

Diskussion:Verein Deutsche Sprache #Kritik an der Kritik

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