Bertschikon bei Attikon
Bertschikon | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Zürich (ZH) | |
Bezirk: | Winterthur | |
Politische Gemeinde: | Wiesendangen | |
Postleitzahl: | 8543 | |
frühere BFS-Nr.: | 0212 | |
Koordinaten: | 703565 / 264961 | |
Höhe: | 506 m ü. M. | |
Fläche: | 9,64 km² | |
Einwohner: | 1091 (31. Dezember 2013) | |
Einwohnerdichte: | 113 Einw. pro km² | |
Gemeindepräsidentin: | Brigitte Boller Schürch (parteilos, bis 2013) | |
Website: | www.wiesendangen.ch | |
Karte | ||
Bertschikon ist eine Ortschaft in der Zürcher Gemeinde Wiesendangen. Bis zum 31. Dezember 2013 bildete sie eine eigenständige politische Gemeinde.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Rot ein silberner Balken, belegt mit zwei roten und begleitet von fünf silbernen Sternen (3, 2)
Das Wappen Bertschikons wurde 1930 festgelegt. Die sieben Sterne weisen auf die sieben ursprünglichen Zivilgemeinden hin.[1] Zwei rote Sterne im weissen Balken stehen für die ehemaligen Zivilgemeinden Zünikon und Gündlikon, die nach Elgg kirchengenössig[2] waren, weitere fünf Sterne auf rotem Grund bedeuten die übrigen fünf (Bertschikon, Gundetswil, Kefikon ZH, Liebensberg und Stegen), die nach dem thurgauischen Gachnang kirchengenössig waren.[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bertschikon liegt innerhalb der Gemeinde Wiesendangen östlich und grenzt an den Kanton Thurgau. Die flachhüglige Landschaft dient mit 70 % vor allem der Landwirtschaft. Die kleine Waldfläche von 20 % ist nicht zusammenhängend und stark zerstückelt.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
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1836 | 823 |
1850 | 949 |
1900 | 643 |
1950 | 720 |
1960 | 733 |
2000 | 985 |
2007 | 999 |
2013 | 1091 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindepräsidentin vor der Fusion war zuletzt Brigitte Boller Schürch (parteilos).[4]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Landwirtschaft stellt einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar, doch entwickelt sich Bertschikon allmählich zu einer halbagrarischen Ortschaft.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Autobahnen A1 Winterthur–St. Gallen und A7 Attikon–Frauenfeld und die Eisenbahnlinie Winterthur–Frauenfeld der Schweizerischen Bundesbahnen durchqueren das Ortsgebiet. Es besteht aber auf Grund der kleinen Einwohnerzahlen weder ein Vollanschluss an die Autobahnen noch eine Eisenbahnstation. An der A1 besteht eine Ein-/Ausfahrt Richtung St. Gallen, an der A7 eine Ein/Ausfahrt Richtung Frauenfeld; der nächste Vollanschluss an die A1 ist Oberwinterthur. Bertschikon und Gundetswil sind mit Autobus erreichbar, die übrigen Ortsteile haben keinen Anschluss an den öffentlichen Verkehr.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ziegelacker sind Spuren römischer Besiedelung gefunden worden. Unweit der römischen Fernstrasse Vitudurum–Ad Fines wurden 1995 durch Luftbilder erste Anhaltspunkte für den Standort eines römischen Gutshofes nach geophysikalischen Messungen bestätigt, ebenso ein mit dem Gutshof in Zusammenhang stehender Weg.[5] Eine Notgrabung im Jahr 2000 brachte einen Töpferofen und zahlreiches keramisches Material von Bechern, Krügen und Reibschüsseln zutage, was den Ort in den Zusammenhang einer belebten Siedlung zur Römerzeit stellte.[6]
Bertschikon wird 1255 als Bersinkon erstmals urkundlich erwähnt. Für Gündlikon ist die Erwähnung als Gundilinchova im Jahr 1162 gesichert.
Von den mittelalterlichen Grundherren, den Habsburgern, Kyburgern und den Klöstern St. Gallen und Reichenau, ging Bertschikon im Jahr 1471 in die Zürcher Herrschaft über.
Die einstige Gemeinde Bertschikon bestand im 19. und teilweise noch 20. Jahrhundert aus den Zivilgemeinden Bertschikon, Gundetswil, Gündlikon, Zünikon, Liebensberg, Stegen und dem zürcherischen Teil von Kefikon. Daher rühren die sieben Sterne im ehemaligen Gemeindewappen. Auf den 1. Januar 2014 schloss sie sich dem benachbarten Wiesendangen an.[7]
Das Bundesamt für Statistik (BFS) führte Bertschikon bis zur Fusion mit Wiesendangen unter der BFS-Nummer 0212.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Martin Gubler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band VIII: Der Bezirk Winterthur. Nördlicher Teil. Bertschikon (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 79). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1986, ISBN 3-7643-1812-0, S. 272–286 (Digitalisat).
- Martin Illi: Bertschikon. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frühere Website der ehemaligen Gemeinde Bertschikon ( vom 29. September 2011 im Internet Archive)
- Geschichte der ehemaligen Gemeinde Bertschikon. Website der Gemeinde Wiesendangen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Peter Ziegler: Die Gemeindewappen des Kantons Zürich. Hrsg. von der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. Berichthaus, Zürich 1977 (doi:10.5169/seals-378952), S. 35.
- ↑ Bedeutungserklärung von kirchengenössig in Wiktionary.
- ↑ Geschichte der ehemaligen Gemeinde Bertschikon. Website der Gemeinde Wiesendangen.
- ↑ Andreas Schürer: Gemeinden unter Fusionsdruck. In: Neue Zürcher Zeitung. 21. September 2013.
- ↑ Patrik Nagy: Bertschikon-Haselhof, Tannwisen: Römischer Gutshof. Hrsg.: Baudirektion des Kantons Zürich, Kantonsarchäologie (= Berichte der Kantonsarchäologie Zürich. Nr. 14). Fotorotar, Zürich/Egg ZH 1998, ISBN 3-905647-88-5, S. 15.
- ↑ Rolf Gamper: Bertschikon-Gundetswil, Tannwiesen: Römischer Gutshof, Töpferofen. Hrsg.: Baudirektion des Kantons Zürich (= Berichte der Kantonsarchäologie Zürich. Nr. 16). Fotorotar, Zürich/Egg ZH 2002, ISBN 3-905681-00-5, S. 12–13.
- ↑ Florian Sorg: Erste Zürcher Gemeindefusion seit 1934 steht. In: Neue Zürcher Zeitung. 28. Dezember 2013.