Carsten Goehrke
Carsten Goehrke (* 19. Mai 1937 in Hamburg[1]) ist ein deutscher Osteuropahistoriker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carsten Goehrke wurde als Sohn eines aus Pommern stammenden Verwaltungsjuristen geboren und wuchs in Pommern auf, nach der Flucht 1945 in Münster.[2] Er studierte Geschichte, Geographie, Germanistik und Slawistik an den Universitäten Tübingen (ab 1957) und Münster (ab 1958).[2] 1963 legte er die wissenschaftliche Prüfung zum Lehramt an Schulen ab und wurde Hilfskraft bei Manfred Hellmann.[2] 1967 wurde er mit einer Dissertation über Die Wüstungen in der Moskauer Ruś. Studien zur Siedlungs-, Bevölkerungs- und Sozialgeschichte in Münster promoviert.[3] Danach war er wissenschaftlicher Assistent an der Abteilung für Osteuropäische Geschichte in Münster.
1971 wurde Goehrke an die Universität Zürich berufen, als erster Ordinarius für Osteuropäische Geschichte in der Schweiz.[2] Er widmete sich insbesondere der altrussischen Geschichte, der Sozialgeschichte und der Alltagsgeschichte.[4] Von 1982 bis 1994 war er Präsident des Schweizerischen Sozialarchivs.[5]
2002 wurde Goehrke emeritiert.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Als Autor
- Die Theorien über Entstehung und Entwicklung des mir. Harrassowitz, Wiesbaden 1964.
- Die Wüstungen in der Moskauer Ruś: Studien zur Siedlungs-, Bevölkerungs- und Sozialgeschichte. (= Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa. Band 1). Steiner, Wiesbaden 1968 (Dissertation, Universität Münster, 1968).
- mit Manfred Hellmann und Peter Scheibert: Rußland (= Fischer Weltgeschichte. Band 31). Fischer, Frankfurt am Main 1972.
- Frühzeit des Ostslaventums. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992.
- Russland: Eine Strukturgeschichte. NZZ Libro, Zürich 2010.
- Russischer Alltag. Eine Geschichte in neun Zeitbildern vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. 3 Bände. Chronos, Zürich 2003–2005.
- Als Herausgeber
- mit Werner G. Zimmermann: „Zuflucht Schweiz“. Der Umgang mit Asylproblemen im 19. und 20. Jahrhundert. Rohr, Zürich 1994.
- mit Seraina Gilly: Transformationen und historisches Erbe in den Staaten des europäischen Ostens. Lang, Bern 2000.
- mit Jürgen von Ungern-Sternberg: Die baltischen Staaten im Schnittpunkt der Entwicklungen : Vergangenheit und Gegenwart. Schwabe, Basel 2003.
- mit Bianka Pietrow-Ennker: Städte im östlichen Europa: Zur Problematik von Modernisierung und Raum vom Spätmittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Chronos, Zürich 2006.
- Lebenswelten Sibiriens. Aus Natur und Geschichte des Jenissei-Stromlandes. Chronos, Zürich 2016. ISBN 3-0340-1348-5
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nada Boškovska: Carsten Goehrke – 75 Jahre. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, N.F., Jg. 60 (2012), S. 314–316.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Carsten Goehrke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Carsten Goehrke bei Perlentaucher
- Eintrag zu Carsten Goehrke in Kalliope
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vademekum der Geschichtswissenschaften. 3. Ausgabe (1998/1999), S. 362.
- ↑ a b c d Nada Boškovska: Carsten Goehrke – 75 Jahre. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, N.F., Jg. 60 (2012), S. 314–316, hier S. 314.
- ↑ Als Buch erschienen bei Steiner, Wiesbaden 1968.
- ↑ Nada Boškovska: Carsten Goehrke – 75 Jahre. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, N.F., Jg. 60 (2012), S. 314–316, hier S. 315.
- ↑ Nada Boškovska: Carsten Goehrke – 75 Jahre. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, N.F., Jg. 60 (2012), S. 314–316, hier S. 316.
Personendaten | |
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NAME | Goehrke, Carsten |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Osteuropahistoriker |
GEBURTSDATUM | 19. Mai 1937 |
GEBURTSORT | Hamburg |