Charismatiker
Das Wort Charismatiker wird abgeleitet von Charisma, griechisch χάρισμα (deutsch: Gnadengabe), und hat seinen Ursprung in der christlichen Pneumatologie.
Der Begriff wird in verschiedenen Zusammenhängen mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet.
Zum einen ist er die soziologische Bezeichnung für einen besonders begabten Menschen, oft mit fesselnder Ausstrahlung und großem Einfluss, u. a. im politischen Bereich der von Max Weber beschriebenen charismatischen Herrschaft.
Der Begriff des Charismatikers bezeichnet auch Christen der Charismatischen Bewegung. Diese sind davon überzeugt, in besonderer Weise mit den Gaben des Heiligen Geistes beschenkt worden zu sein.
Charisma in der Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Franz Walter porträtierte 2009 in einem Buch große Charismatiker der bundesdeutschen Geschichte – Konrad Adenauer, Willy Brandt, Franz Josef Strauß, Helmut Kohl, Joschka Fischer, Oskar Lafontaine – und verglich sie mit ihren „effizienten“ Untergebenen Hans Globke, Horst Ehmke, Edmund Stoiber, Rudolf Seiters usw. Walter resümiert, was heute Political Leadership ausmache. Einige der Eigenschaften, die er nennt, können als Bestandteile von Charisma gesehen werden: politischer Instinkt, Machtbewusstsein, Authentizität, Visionen, Fortune und Führungsqualitäten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Walter: Charismatiker und Effizienzen: Porträts aus 60 Jahren Bundesrepublik. edition suhrkamp, Frankfurt a. M. 2009, ISBN 978-3-518-12577-9.
- Fritz Wolf: Warum ich kein Charismatiker mehr bin. CLV, Bielefeld 1997, ISBN 3-89397-794-5.
- Claudia Enkelmann: Einfach mehr Charisma: Was uns wirklich beeindruckt. Wie Sie auf andere wirken. Linde, Wien 2010, ISBN 978-3-7093-0317-7.