Karl Obermayr
Karl Obermayr (* 4. April 1931 in Freising; † 3. Juni 1985 in Heidelberg) war ein deutscher Schauspieler und bayerischer Volksschauspieler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karl Obermayr wurde vor allem durch sein Mitwirken in zahlreichen Fernsehserien des Bayerischen Rundfunks bekannt, darunter Der Komödienstadel, Meister Eder und sein Pumuckl als Wirt und Königlich Bayerisches Amtsgericht.
Den größten Erfolg feierte er im Jahr 1983 mit seiner Rolle des Kriminalbeamten Manni Kopfeck an der Seite von Helmut Fischer in Helmut Dietls Kultserie Monaco Franze – Der ewige Stenz. Legendär ist auch sein Auftritt als depressiver Wirt in den Münchner Geschichten („Und dann sperr’ ma’ wieder auf und dann sperr’ ma’ wieder zua…“). Auch mit Meister Eder und sein Pumuckl stand er schon lange vor der Fernsehserie in Verbindung. In den Radiohörspielen sprach er u. a. mehrere Kunden, den Erdkundelehrer und einen Umweltverschmutzer. Auch in den LP- und MC-Hörspielen mit komplett anderen Sprechern und weniger Dialekt war er zum Beispiel als Autofahrer, als Wirt oder Eders Stammtischfreunde zu hören.
Kurz nach dem Ende der Dreharbeiten zur Fernsehserie Kir Royal, in der er einen Pfarrer bei einer Beerdigung spielte, starb Obermayr am 3. Juni 1985 in Heidelberg im Alter von 54 Jahren an einem Gehirntumor.[1] Bis zuletzt hatte er an Die Grandauers und ihre Zeit, der Hörspielversion der Fernsehserie Löwengrube, mitgearbeitet. Ihm zu Ehren wurde die Hauptfigur in der gleichnamigen Fernsehserie mit Jörg Hube in „Karl Grandauer“ umbenannt.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof in Freising.[2] Am 12. Oktober 2024 wurde in Freising ein Denkmal für Karl Obermayr enthüllt.[3][4][5] Die Bronzestatue der Künstlerin Ioana Luca sitzt an den Stufen der Moosach in der Oberen Hauptstraße.
Filme (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1961: Doppelselbstmord (Fernsehspiel)
- 1965: Der alte Feinschmecker (Fernsehfilm)
- 1965: Die Pfingstorgel (Fernsehspiel)
- 1966: Stahlnetz: Der fünfte Mann
- 1968: Der Pfarrer von Gillbach (Fernsehspiel)
- 1969: Eros-Center Hamburg
- 1969: Die Lokalbahn (Fernsehspiel)
- 1970: Die Beichte (Fernsehfilm)
- 1971: Fegefeuer
- 1971: Mathias Kneissl (Fernsehfilm)
- 1971: Weihnachten auf dem Markt (Fernsehfilm)
- 1971: Mord ist kein Geschäft
- 1972: Geheimagenten (Fernsehfilm)
- 1972: Plonk (Fernsehfilm)
- 1972: Josef Filser – Ein lustiges Spiel mit Ludwig Thoma und seinen Gestalten (Fernsehfilm)
- 1973: Sittengemälde (Fernsehfilm)
- 1973: Steig ein und stirb (Fernsehfilm)
- 1973: Kidnapping (Kurzfilm)
- 1974: Die Jungfrau von Orleans (Fernsehfilm)
- 1976: Sternsteinhof
- 1976: Lach mit Karl Valentin (Fernsehfilm)
- 1977: Der Hauptdarsteller
- 1978: Zwischengleis
- 1979: Der Ruepp (Fernsehfilm)
- 1979: Die letzten Jahre der Kindheit
- 1979: Die Überführung (Fernsehfilm)
- 1981: Die Rumplhanni
- 1983: Martin Luther (Fernsehfilm)
- 1983: Kehraus
- 1984: Mama Mia – Nur keine Panik
- 1984: Klein, aber mein! (Fernsehfilm)
- 1984: Eine blassblaue Frauenschrift (Fernsehfilm)
- 1985: Sterne fallen nicht vom Himmel (Fernsehfilm)
Fernsehserien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Komödienstadel
- 1964: Gewagtes Spiel (1 Folge)
- 1965–1970: Das Kriminalmuseum (4 Folgen)
- 1966: Stahlnetz (1 Folge)
- 1967: Polizeifunk ruft (1 Folge)
- 1967: Von Null Uhr Eins bis Mitternacht – Der abenteuerliche Urlaub des Mark Lissen (1 Folge)
- 1967–1970: Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger
- 1968–1972: Aktenzeichen XY... ungelöst (4 Folgen)
- 1969: Ein Sommer mit Nicole (1 Folge)
- 1969–1971: Königlich Bayerisches Amtsgericht (mit Hans Baur und Georg Blädel, 7 Folgen)
- 1971–1975: Der Kommissar (2 Folgen)
- 1972: Alpha Alpha (1 Folge)
- 1973–1976: Tatort (2 Folgen)
- 1974: Gemeinderätin Schumann (1 Folge)
- 1974–1975: Münchner Geschichten (mit Günther Maria Halmer und Therese Giehse, 4 Folgen)
- 1976: Zwickelbach & Co. (1 Folge)
- 1976: Vater Seidl und sein Sohn (1 Folge)
- 1976–1984: Derrick (2 Folgen)
- 1977: Geheimtip für Tommy
- 1977: Halbzeit
- 1977–1986: Polizeiinspektion 1 (6 Folgen)
- 1978: Der Anwalt (1 Folge)
- 1978: Wie würden Sie entscheiden? (1 Folge)
- 1978–1982: Der Alte (4 Folgen)
- 1978–1986: SOKO München (4 Folgen)
- 1980: Der ganz normale Wahnsinn (1 Folge)
- 1980: Vater Seidl und sein Sohn (1 Folge)
- 1980: Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger (1 Folge)
- 1980–1983: Familie Meier (14 Folgen)
- 1981: ... und die Tuba bläst der Huber (1 Folge)
- 1981–1982: Fast wia im richtigen Leben (2 Folgen)
- 1982: Zeit genug (mit Toni Berger und Ernst Hannawald, 1 Folge)
- 1982: Steckbriefe (1 Folge)
- 1982–1983: Meister Eder und sein Pumuckl (Folgen: 1.01,1.17,1.19,1.26)
- 1983: Monaco Franze – Der ewige Stenz (mit Helmut Fischer und Erni Singerl, 10 Folgen)
- 1984: Der Mann, der keine Autos mochte
- 1984: Weißblaue Geschichten
- 1986: Geschichten aus der Heimat (Fernsehserie) Episode: In Gottes Namen
- 1986: Kir Royal (mit Franz Xaver Kroetz und Dieter Hildebrandt, 1 Folge)
Hörspiele (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1972: Maximilian Vitus: Der Komödienstadel: Die drei Eisbären – Bearbeitung und Regie: Olf Fischer
- 1979–1985: Die Grandauers und ihre Zeit
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Roland Ernst: Karl Obermayr. Eine Biografie. Allitera, München 2020, ISBN 978-3-96233-190-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Obermayr bei IMDb
- Dagmar Unrecht: Der Meister der Bedächtigkeit. ( vom 21. September 2018 im Internet Archive) In: Mittelbayerische Zeitung, 14. April 2015
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der Meister der Bedächtigkeit. Abgerufen am 3. Juli 2024.
- ↑ Karl Obermayr. Abgerufen am 3. Juli 2024.
- ↑ Karl Obermayr hat in Freising Platz genommen Münchner Merkur / Freisinger Tagblatt, 13 Oktober 2024
- ↑ Birgit Grundner: Schauspiel-Legende Karl Obermayr bekommt Denkmal in Freising Bayerischer Rundfunk, 14. Oktober 2024
- ↑ Rosemarie Vielreicher: "Das hätte meinem Papa sehr gut gefallen": Denkmal für Karl Obermayr eingeweiht Abendzeitung München, 13. Oktober 2024
Personendaten | |
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NAME | Obermayr, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und bayerischer Volksschauspieler |
GEBURTSDATUM | 4. April 1931 |
GEBURTSORT | Freising |
STERBEDATUM | 3. Juni 1985 |
STERBEORT | Heidelberg |