Lew-Kopelew-Preis
Der undotierte Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte ist nach dem russischen Schriftsteller Lew Kopelew (1912–1997) benannt und wird seit 2001 in unregelmäßigen Abständen vom Lew Kopelew Forum in Köln verliehen. Mit ihm sollen „Menschen, Projekte oder Organisationen“ ausgezeichnet werden, „die im Sinne Lew Kopelews tätig sind“.
Lew Kopelew Forum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fritz Pleitgen, der Kopelew als Korrespondent des WDR in Moskau kennenlernte, war Gründungsvorsitzender des Lew Kopelew Forums. Im April 2017 hat der Fernsehjournalist Thomas Roth den Vorsitz übernommen, Pleitgen wurde neben Marion Gräfin Dönhoff † Ehrenvorsitzender.
Der Verein unterhält in Köln eine Geschäftsstelle, die im Gebäudekomplex der Kreissparkasse anzutreffen ist und ein Programm deutsch-osteuropäischer kultureller Begegnungen anbietet.
Anfang 2024 wurde das Forum in Russland als unerwünschte Organisation eingestuft.[1]
Preisträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2001: HALO Trust (Hazardous Areas Life Support Organisation), der Landminen räumt[2][3]
- 2002: Russische Menschenrechtsorganisation Memorial
- 2003: Uri Avnery und Sari Nusseibeh
- 2004: Polnische Stiftung Borussia
- 2005: Sainap Gaschajewa (* 1953; tschetschenische Menschenrechtlerin)
- 2006: Hans Küng (Theologe, 1928–2021
- 2009: Siegfried Lenz[4]
- 2010: Redaktion der Zeitung Nowaja gaseta (Russland)
- 2012: Berthold Beitz
- 2013: Ammar Zakaria und Abdul Kader (syrische Ärzte, Zakaria operierte unter anderem den verletzten Jörg Armbruster)[5] und Suaad Tayeb (syrische Friedensaktivistin)[6]
- 2015: Ruslana Lyschytschko (ukrainische Musikerin und Euromaidan-Aktivistin), Jewgeni Sacharow (ukrainischer Menschenrechtler und Publizist), Andrej Makarewitsch (russischer Musiker) und Eduard Uspenskij (russischer Kinderbuchautor)[7]
- 2016: Wladimir Woinowitsch, russischer Schriftsteller
- 2017: Lew Dmitrijewitsch Gudkow (russischer Soziologe und Leiter des Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrum) und Can Dündar (türkischer Journalist)
- 2019: Dresdner Seenotrettungsinitiative Mission Lifeline und der „Lifeline“-Kapitän Claus-Peter Reisch[8][9]
- 2020: Die russische Medienorganisation OVD-Info und der russische Historiker Jurij Dmitriev
- 2021: Maria Kolesnikowa, Swetlana Tichanowskaja und Weranika Zepkala für ihren Einsatz für die Demokratie und gegen die offensichtlich manipulierten Präsidentschaftswahlen in Belarus
- 2023/24: Vertreter des gesamten ukrainischen Volkes: an den Bürgermeister von Kyjiw, Vitali Klitschko, an seinen Bruder Wladimir Klitschko, an die Sanitäterin Julia Pajewska und an die Menschenrechtsgruppe Charkiw (Kharkiv Human Rights Protection Group KHPG).<ref>www.kopelew-forum.de (9. Juni 2024)
Vorgängerpreis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die vor 2001 unter dem gleichen Namen verliehenen Preise wurden in Bremen zusammen mit dem dortigen Kulturverein „Freizeit 2000“ verliehen:
- 1999: Will Quadflieg (1914–2003)
- 2000: Hans Koschnick (1929–2016)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ В перечень «нежелательных организаций» внесли «Форум имени Льва Копелева» ( des vom 14. März 2024 im Internet Archive) In: OVD-Info, 14. März 2024 (russisch).
- ↑ HALO Trust in der englischsprachigen Wikipedia
- ↑ Die Minenräumer vom Donbass, Tagesspiegel, 21. November 2018
- ↑ Siegfried Lenz erhält Kölner Lew-Kopelew-Preis. 27. März 2009 (toter Link)
- ↑ Martin Durm: Friedenspreis für syrische Ärzte. Mut in Zeiten des Krieges. ( vom 26. November 2013 im Internet Archive) tagesschau.de, 22. November 2013
- ↑ Cornelia Wegerhoff: Kopelew-Preis geht an drei Syrer. ( vom 27. November 2013 im Internet Archive) tagesschau.de, 24. November 2013
- ↑ phoenix-Programmhinweis: Lew Kopelew Preis 2015 – Sonntag, 19. April 2015, 13.00 Uhr presseportal.de, 17. April 2015
- ↑ Dresdner Seenotrettung Mission Lifeline bekommt Friedenspreis. Abgerufen am 15. Februar 2019.
- ↑ Süddeutsche de GmbH, Munich Germany: Lew-Kopelew-Preis für. Süddeutsche Zeitung, 14. Februar 2019, abgerufen am 13. August 2020.