Mariä Himmelfahrt (Berlin-Kladow)

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Mariä Himmelfahrt (2017)

Die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt steht in der Sakrower Landstraße 60 & 62 in Berlin-Kladow. Sie wurde 1986/87 nach einem Entwurf von Jürgen Böker und Horst Milkowski errichtet und am 10. Mai 1987 von Kardinal Joachim Meisner geweiht. Sie trägt das Patrozinium Mariä Himmelfahrt und gehört zur Pfarrei St. Johannes der Täufer – Spandau-Südwest im Erzbistum Berlin.

Die Katholiken, die in Gatow, Kladow, Groß-Glienicke und Sacrow wohnten, gehörten bis 1935 zur Pfarrei der Spandauer Marienkirche, später zu St. Wilhelm. 1941 wurde die Kuratie Gatow errichtet, die 1950 zur Pfarrei erhoben wurde. Sie war auch für die Katholiken in Kladow, Groß-Glienicke und Sacrow zuständig. Die Gottesdienste fanden in einer Kapelle im Hause des damaligen Prälaten statt. Die Bistumsleitung unter Bischof Wilhelm Weskamm entschied am 26. Juli 1952, Kladow, Groß-Glienicke und Sacrow von der Kirchengemeinde Gatow abzutrennen und mit Wirkung vom 1. August 1952 eine eigenständige Kuratie zu errichten. Diese wurde aber erst am 1. Februar 1989 zur Pfarrei erhoben. Auf einem gepachteten Grundstück wurde 1954 nach einem Entwurf des Architekten Osterholz eine ehemalige Baracke der Wehrmacht zur Kirche umgebaut. 1964 wurde auf einem kircheneigenen Grundstück in der Sakrower Landstraße 56 & 58 ein Gemeindezentrum gebaut. Die Gottesdienststätte verblieb jedoch am alten Ort. Später fanden die Gottesdienste dann in der Kapelle des Kinderheimes der Hedwigschwestern am Sakrower Kirchweg 21 statt. Mit dem Bau der Berliner Mauer konnten die Katholiken von Groß-Glienicke und Sacrow ihre Gottesdienststätte nicht mehr erreichen. Am 8. Juni 1985 begannen die Bauarbeiten für die neue Kirche, die Grundsteinlegung war am 7. September desselben Jahres, das Richtfest am 15. November. Mit dem Fall der Mauer konnten die Katholiken von Groß-Glienicke und Sacrow wieder ihre Kirche besuchen. 2002 fusionierten die Kirchengemeinden Kladow und Gatow. Die Kladower Kirche lag im Zentrum des vereinigten Gemeindegebietes. Insofern war es naheliegend, als finanzielle Gründe es erforderten, den Gatower Standort aufzugeben. Am 15. März 2005 entwidmete Kardinal Georg Sterzinsky die architektonisch bedeutende Kirche St. Raphael in Gatow. Im Juli desselben Jahres wurde der Kirchenbau abgerissen.

Seit 2018 bildete die Pfarrei mit den Nachbargemeinden St. Markus und St. Wilhelm den Pastoralen Raum Spandau-Süd, der am 1. Januar 2023 zur Pfarrei St. Johannes der Täufer – Spandau-Südwest fusionierte.

Baubeschreibung

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Das Gebäude folgt im Grundriss einem unregelmäßigen Sechseck. Das exzentrisch ausgerichtete Zeltdach wird durch Strebepfeiler aus Klinker abgestützt. Der Mauerwerksbau ist ebenfalls mit Klinkern im Märkischen Verband ausgeführt. An den Eingangsbereich sind die Sakristei und eine polygonale Taufkapelle angebaut. Vor der Kirche steht seit etwa 1960 eine Mariensäule aus Bronze, Maria macht eine segnende Geste.

Die Gelder für die Inneneinrichtung musste die Gemeinde selbst aufbringen. Einige Gegenstände stammen aus einer wegen eines Neubaus für die Senioren-Residenz der Jesuiten in Berlin-Kladow[1] abgerissenen Kapelle. Die Kirchenbänke gruppieren sich strahlenförmig um den Altar. Der Altar und der Tabernakel, sie stammen von Paul Brandenburg, wurden aus der abgerissenen Kapelle übernommen. Derselbe Künstler schuf 1985 Ambo und Taufbecken. Die Madonnenstatue, ein Unikat aus Oberammergau, schenkte ein Gemeindemitglied. Das Altarbild, es stellt Christus Pantokrator dar, war bereits in der oben genannten Kapelle. Die Fenster der Taufkapelle wurden von Ludwig Peter Kowalski 1957 für die Kapelle des Wilhelm-Weskamm-Hauses[2] geschaffen.

Die Sauer-Orgel Opus 2273 aus dem Jahr 2006[3] ist das Meisterstück eines Mitarbeiters der Orgelbauwerkstatt Sauer, der mit dieser Orgel den Titel eines Orgelbaumeisters erlangte. Intoniert wurde die Orgel jedoch vom damaligen Leiter der Orgelbaufirma. Die Orgel besitzt 9 Register im Hauptwerk, 9 Register im Schwellwerk und 5 Register im Pedalwerk (1 klingendes Register und 4 Transmissionen), ferner mechanische Schleifladen, eine elektrische Ton- und Registertraktur und zahlreiche Koppeln. Ihre Disposition lautet wie folgt:

I Hauptwerk C–c4
1. Principal 08′
2. Flute Harmonique 08′
3. Viola di Gamba 08′
4. Octave 04′
5. Rohrflöte 04′
6. Octave 02′
7. Mixtur III
8. Cor anglais 016′
9. Trompete 08′
II Schwellwerk C–c4
10. Lieblich Gedackt 08′
11. Aeoline 08′
12. Voix celeste 08′
13. Ital. Principal 04′
14. Nasat 0223
15. Spitzflöte 02′
16. Terz 0135
17. Oboe 08′
18. Vox humana 08′
Tremulant
Pedal C–f1
19. Subbass 016′
Bassflöte 08 Transmission von Reg. Nr. 2
Choralbaß 04 Transm. von Reg. Nr. 4
Cor anglais 016 Transm. von Reg. Nr. 8
Trompete 08 Transm. von Reg. Nr. 9
Suboktavkoppeln: II/II, II/I
Superoktavkoppeln: I/I, II/II, II/I, II/P
Commons: Mariä Himmelfahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Seniorenkommunität Peter-Faber-Haus Berlin-Kladow@1@2Vorlage:Toter Link/www.jesuiten.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Hainer Weißpflug: Wilhelm-Weskamm-Haus. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2005, ISBN 3-7759-0479-4 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
  3. Disposition Opus 2273 (Memento des Originals vom 13. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sauerorgelbau.de

Koordinaten: 52° 27′ 5,6″ N, 13° 8′ 1,5″ O