St. Martin (Lugnez)
St. Martin (Lugnez) | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Surselva | |
Politische Gemeinde: | Vals | |
Postleitzahl: | 7116 | |
frühere BFS-Nr.: | 3598 | |
Koordinaten: | 733234 / 170786 | |
Höhe: | 1003 m ü. M. | |
Fläche: | 22,80 km² | |
Einwohner: | 35 (31. Dezember 2013) | |
Einwohnerdichte: | 2 Einw. pro km² | |
Website: | www.vals.ch | |
St. Martin
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Karte | ||
St. Martin (von den rätoromanischsprachigen Nachbarn Sogn Martin Vals im Schweizer Kanton Graubünden. Bis am 31. Dezember 2014 bildete St. Martin eine eigene politische Gemeinde.
genannt) ist seit dem 1. Januar 2015 ein Ortsteil der GemeindeWappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: «In Blau, ein Heiliger im silbernen, golden verzierten bischöflichem Ornat, flankiert und unterhalb begleitet von sieben sechsstrahligen goldenen Sternen.»
Der Heilige im Wappen stellt Martin von Tours dar, der für den Namen der Gemeinde steht, während sich die sieben Sterne auf die sieben Höfe beziehen, aus denen die ehemalige Gemeinde entstanden ist.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die kleine Dorfsiedlung liegt in einer engwandigen Schlucht im Valser Tal. Die ehemals selbstständige Gemeinde bestand aus zahlreichen Streusiedlungen, von denen viele mittlerweile unbewohnt sind. Einzelne Höfe sind nur auf engen, steilen Bergstrassen oder zu Fuss erreichbar. Die nördlichste Hofstatt beim sich stark verengenden schiefrigen Taleinschnitt des Valser Rheins ist Sankt Martin (1003 m ü. M.). Weiter südlich liegen Gadenstatt zur linken und Lunschania (1083 m) auf der rechten Seite des Valser Rheins, beide über die Talstrasse Ilanz-Vals leicht erreichbar. Hoch oben auf aussichtsreicher Lage und auf steilen Bergstrassen oder Wanderwegen erreichbar – liegen die heute noch bewirtschafteten Höfe von Mont (1469 m), Mariaga (1601 m) und Travisasch (1689 m). Der südlichste Weiler Bucarischuna (1167 m) ist am Talgrund an der Hauptstrasse gelegen, am Aufgang zum Alpgebiet der Alp Rischuna und der Alp Grava. Die Gebirgskette östlich davon führt zum Safiental. Die höchsten Gipfel dieser Kette sind der/das Piz Tomül/Weissensteinhorn (2946 m), der/das Crap Grisch/Planggenhorn (2861 m) und das Tällihorn (2856 m). Vom gesamten ehemaligen Gemeindegebiet von fast 23 km² waren 846 ha Gebirge und 746 ha von Wald und Gehölz bedeckt. Landwirtschaftlich genutzt wurden 665 ha, allerdings beinahe ausschliesslich als Maiensäss oder in Form der alpinen Milch- und Alpwirtschaft. Die restlichen sechs Hektaren der ehemaligen Gemeinde bildeten Siedlungsfläche. Die Fusion mit der touristisch orientierten Nachbargemeinde Vals und Verbindungen mit den restlichen Lugnezer Nachbarschaften sowie der Ausbau der Tal- und Höhenstrassen zu den einzelnen Hofstätten brachten den Bewohnern eine strukturelle Anpassung und eine Stabilisierung.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ehemalige Gemeinde St. Martin gehörte bis 1878 zu Tersnaus, wurde anschliessend selbstständig und fusionierte wegen wirtschaftlichen und strukturellen Gründen 2015 mit der Nachbargemeinde Vals. Die Kleingemeinde hatte trotz Einnahmen von Wasserzinsen und Beiträgen von Patenschaftsgemeinden einen hohen Bevölkerungsrückgang und Infrastrukturprobleme, die sie häufig nicht allein und nur in Einklang mit den Nachbarschaften lösen konnte, was zu einer Fusionslösung führte.
St. Martin wurde in den Jahren 1972/73 als letzte Gemeinde der Schweiz elektrifiziert.[1] Der Ausbau der leer stehenden Liegenschaften zu Zweitwohnungen und Ferienhäusern brachte ebenfalls kurzzeitig eine Stabilisierung.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung | ||||||||
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Jahr | 1800 | 1880 | 1900 | 1941 | 1950 | 2000[2] | 2004 | 2013 |
Einwohner | 139 | 150 | 99 | 83 | 112 | 36 | 38 | 35 |
Alle 38 Gemeindebewohner besassen Ende 2004 die Schweizer Staatsangehörigkeit. Sie gehörten grösstenteils der deutschsprachigen Volksgruppe der Walser an, Vereinzelte sind zweisprachig oder beherrschen das rätoromanische Idiom Sursilvan. Die ehemalige Gemeinde gehört heute kulturgeographisch und politisch zur südlich angrenzenden Walsersiedlung Vals und wird als Dorfteil oder Nachbarschaft bezeichnet.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche Sankt Martin (14./17. Jh.) mit Malereien von Hans Ardüser
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adolf Collenberg: Sankt Martin (GR). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. Juli 2017.
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur / Zürich 2003, ISBN 3-7253-0741-5.
- Janine Hosp: Ein Dorf misstraut sich. In: Tages-Anzeiger vom 19. September 2013.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Chronik. In: Bündner Monatsblatt. 1973, doi:10.5169/SEALS-398131.
- ↑ Adolf Collenberg: Sankt Martin (GR). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. Juli 2017.