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ADB:Wendt, Friedrich von

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Artikel „Wendt, Friedrich von“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 719, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wendt,_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 07:10 Uhr UTC)
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Wendt: Friedrich v. W., Arzt, wurde am 28. September 1738 zu Sorau in der Niederlausitz geboren. Er studirte seit 1758 die Heilkunde in Halle und Göttingen. An letztgenannter Universität erlangte er 1762 die Doctorwürde. Dann ließ er sich als practischer Arzt in Genthin bei Magdeburg nieder, ging aber bald darauf als Physicus nach Pleß in Oberschlesien und war später Leibarzt des Fürsten von Anhalt. 1778 folgte er einem Rufe des Markgrafen Alexander als Professor der Medicin nach Erlangen, wo er in demselben Jahre ein klinisches Institut gründete und mit solcher Liebe pflegte, daß er in der Folge mehrere auszeichnende Berufungen (1786 nach Göttingen u. 1795 als Leibarzt des Königs von Dänemark mit einem jährlichen Gehalt von 5000 Reichsthalern) ausschlug. 1802 wurde das Krankenhaus, um dessen Gründung W. Jahre lang sich bemüht hatte, vollendet. W., der am 7. Mai 1808 starb, war als Arzt und Lehrer gleich erfolgreich. Er hat sich um die Entwicklung des klinischen Unterrichts in Erlangen hoch verdient gemacht. Er war nach Schreber’s Tod Präsident der deutschen Akademie der Naturforscher. Von seinen zahlreichen Arbeiten citiren wir: 1) eine Reihe von in Baldinger’s Sylloge opusc. erschienenen Abhandlungen: „Observationes de pleuritide et peripneumonia“ (IV, Göttingen 1779); „De pulsus mutatione quadam insigni“ (ebd. Bd. V, 1780). 2) Abhandlungen im Journal für die Wundarzneiwissenschaft: „Beschreibung einer merkwürdigen Caries des Schien- und Wadenbeins“ (1797, St. 1); „Ueber die Nachtheile des Verbandes nässender Geschwüre und Schäden mit Bleimitteln“ (ebd. St. 3); 3) Aufsätze in Hufeland’s Journal: „Beobachtungen über den Gebrauch des Hyoscyamus, besonders des Ol. hyoscyami“ (1798 V, Heft 2); „Von den Heilkräften der Eispflanze (Mesembryanthemum crystall. L.)“ (XI, 1801). Selbständig erschienen: „Historia tracheotomiae nuperrime administratae“ (Breslau 1774); „Vorschläge zu künftig anzustellenden praktischen Uebungen an seine Herrn Zuhörer“ (1780); „Nachricht von der Einrichtung des Instituti clinici in Erlangen“ (Erlangen 1780–85); „De febribus remittentibus semestris hiberni ann. 1795–96“ (ebd. 1796); „Formulae medicae“ (Erlangen 1807); „Annalen des klinischen Instituts in Erlangen“ (ebd. 1808).

Biogr. Lex. VI, 238.
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