blasen
Erscheinungsbild
blasen (Deutsch)
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | blase | ||
du | bläst | |||
er, sie, es | bläst | |||
Präteritum | ich | blies | ||
Konjunktiv II | ich | bliese | ||
Imperativ | Singular | blas! blase! | ||
Plural | blast! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geblasen | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:blasen
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Worttrennung:
- bla·sen, Präteritum: blies, Partizip II: ge·bla·sen
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] Luft aus dem Mund ausstoßen; etwas in die Luft beziehungsweise Atmosphäre überleiten; in etwas hineinpusten
- [2] auf einem Blasinstrument spielen
- [3] wehen
- [4] durch Blasen formen
- [5] vulgär: den Penis sexuell oral stimulieren
- [6] ein Signal geben
Herkunft:
- mittelhochdeutsch blâsen blies, althochdeutsch plâsan plias, vgl. gotisch blêsan, altnordisch blâsa blês. Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.[1]
Synonyme:
Gegenwörter:
- [1] saugen
Unterbegriffe:
- abblasen, anblasen, aufblasen, ausblasen, durchblasen, einblasen, fortblasen, hinausblasen, hineinblasen, mundgeblasen, überblasen, umblasen, verblasen, vorblasen, wegblasen
- Glasbläser, Holzbläser, Laubbläser, Ohrenbläser, Turmbläser, Weisenbläser
Beispiele:
- [1] Sie blies kurz durch das Röhrchen.
- [2] Am sechsten Dezember bläst immer ein Trompeter Weihnachtslieder vom Kirchturm herunter.
- [3] Der Wind blies ihr kräftig ins Gesicht.
- [4] Die Touristen wurden in einen Raum geführt, in dem gerade einige Glasbläser damit beschäftigt waren Glas zu blasen.
- [4] „Auf eben dieser Bank, ein Bild des Behagens, saß der alte Stechlin in Joppe und breitkrempigem Filzhut und sah, während er aus seinem Meerschaum allerlei Ringe blies, auf ein Rundell, in dessen Mitte, von Blumen eingefaßt, eine kleine Fontäne plätscherte.“[2]
- [5] Gestern habe ich meinem Freund einen geblasen.
- [6] Der Reiseleiter blies zum baldigen Aufbruch.
Redewendungen:
- ins gleiche Horn blasen
- zum Angriff blasen
- jemandem bläst der Wind scharf ins Gesicht
- Trübsal blasen
- jemandem in die Ohren blasen
- vulgär: blas mir doch in den Schuh
- vulgär: du kannst mir am Hobel blasen
- zynisch: jemandem das Ohr voll blasen
- vulgär: jemandem das Vaterunser durch die Rippen blasen können (auch durch die Backen)
- derb: jemandem den Marsch blasen
- vulgär: jemandem Pfeffer in den Arsch blasen
- vulgär: jemandem Zucker in den Arsch blasen
- salopp: von Tuten und Blasen keine Ahnung haben
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] in die Glut blasen, ins Feuer blasen; jemandem (Rauch) ins Gesicht blasen; den (Zigaretten-)Rauch in die Luft blasen; Schadstoffe werden in die Atmosphäre geblasen
- [2] Blockflöte blasen, Flöte blasen, Horn blasen, Klarinette blasen, Posaune blasen, Querflöte blasen, Saxophon blasen, Trompete blasen; das Halali blasen, ein Lied blasen, eine Melodie blasen, ein Solo blasen
- [3] jemandem bläst eine frische Brise ins Gesicht; ein heftiger Wind bläst (aus dem Norden / Osten / Süden / Westen); der Wind bläst durch die Ritzen; der Wind bläst ihm Gischt / Regen / Sand / Schnee ins Gesicht; es bläst ganz schön draußen
- [4] Glas blasen
- [6] zum Angriff blasen, zum Aufbruch blasen, zum, zum Gegenangriff blasen, Rückzug blasen, zum Sturm blasen, zur Jagd blasen, (auf etwas) blasen
Wortbildungen:
- blasend, geblasen
- Blasbalg, Blase, Blasebalg, Blasen, Blaser, Bläser, Blaserei, Blasinstrument, Blaskapelle, Blasmusik, Blasorchester, Blasrohr, Blasstrahl, Blasverfahren, Geblase, Gebläse
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] ?
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[2] auf einem Blasinstrument spielen
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[3] wehen
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[4] durch Blasen formen
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[5] vulgär: den Penis sexuell oral stimulieren
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[6] ein Signal geben
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- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „blasen“
- [1–6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „blasen“
- [2, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „blasen“
- [1–3, 5] The Free Dictionary „blasen“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4 , Stichwort „blasen“.
- ↑ Theodor Fontane: Der Stechlin. 2. Auflage. F. Fontane & Co., Berlin 1899 (Erstpublikation 1897, Wikisource) , Seite 12–13.