Geffcken, Johannes
- Lebensdaten
- 1861 – 1935
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Rostock
- Beruf/Funktion
- klassischer Philologe ; Philologe ; Gymnasiallehrer ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 120376644 | OGND | VIAF: 76441352
- Namensvarianten
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- Geffcken, Karl Heinrich Johannes
- Geffcken, Johannes
- Geffcken, Karl Heinrich Johannes
- Geffcken, J.
- Geffcken, Joh.
- Geffcken, Carl Heinrich Johannes
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Geffcken, Karl Heinrich Johannes
klassischer Philologe, * 2.5.1861 Berlin, † 11.6.1935 Rostock. (evangelisch)
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Genealogie
V →Heinrich (s. 2);
⚭ Göttingen 1888 Antonie (1863–1903), T d. Hermann Schultz (1836–1903), Prof. d. Theol. in Göttingen;
3 T. -
Biographie
Das kulturelle Erbteil einer alten Hamburger Senatorenfamilie und der Familie Immermann sollte bei G. reiche Frucht tragen. Er studierte zunächst in Straßburg Jurisprudenz bei →R. Sohm, bald jedoch klassische Philologie bei →H. Nissen, dann in Göttingen bei →H. Sauppe und →C. Dilthey. 1884 ging er nach Bonn zu F. Buecheler und H. Usener, kehrte aber 1885 nach Göttingen zurück, wo Wilamowitz sein Lehrer wurde. Auf dessen Anregung geht seine Dissertation „De Stephano Byzantio“ (1886) zurück. Nach Ablegung des Staatsexamens 1887 war er 1888-1907 Lehrer an einem Hamburger Gymnasium. In dieser Zeit entstand auf Anregung von Wilamowitz seine Rekonstruktion „Timaios' Geographie des Westens“ (1892). 1897 erhielt er von der griechischen Kirchenväterkommission bei der Preußischen Akademie der Wissenschaften den|Auftrag, die Oracula Sibyllina zu edieren, eine Arbeit, die er 1901 zum Abschluß bringen konnte. Damit war ein Hauptgebiet für G.s weitere Forschung abgesteckt, die christliche Literatur und ihr Verhältnis zum Heidentum. 1907 als ordentlicher Professor nach Rostock berufen, sollte er dort bis zu seinem Lebensende bleiben (1916/17 und 1924 Rektor). Gemeinsam mit E. Ziebarth bearbeitete G. das Lübkersche Reallexikon des klassischen Altertums neu (1914). Die Rostocker Zeit des akademischen Lehramts ließ G.s Arbeit voll heranreifen. Ob es um den Versuch ging, Tertullians „De pallio“ unter die menippeischen Schriften einzureihen (1909), um die Würdigung Kaiser Julians, um die Darstellung des Ausgangs des Heidentums, überall war G.s Anliegen das Dartun des Weiterwirkens der religiös-heidnischen Umwelt im Christentum, wobei mehr ein Beitrag zur Geschichte des Neuplatonismus als zu der des Christentums erwuchs. Doch nicht bloß darauf war G.s Forschung beschränkt, daneben schrieb er Beiträge zur Tragödie, zur Satire, zum Epigramm, Schriften, die ihren Höhepunkt in der Fragment gebliebenen „Griechische Literaturgeschichte“ (1926-34) fanden. Sie ist, wie G.s ganze Forschung - nicht ohne den Einfluß seines Lehrers Wilamowitz - durch die Nähe zum Objekt bestimmt, streng auf das wirklich Feststellbare gerichtet, Erbe eines großen Gelehrten, wenn auch hier, wie bei seinen anderen Arbeiten, stärker das Einzelergebnis als die Synthese im Vordergrund steht|.
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Auszeichnungen
D. theol. (Rostock 1919).
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Werke
Weitere W u. a. Stimmen d. Griechen am Grabe, 1893;
Komp. u. Entstehungszeit d. Oracula Sibyllina, 1902;
Aus d. Werdezeit d. Christentums, 1904;
Das griech. Drama, 1904;
Zwei christl. Apologeten, 1907;
Kynika u. Verwandtes, 1909;
Kaiser Julianus, 1914;
Griech. Epigramme, 1916;
Die griech. Tragödie, 1918;
Griech. Menschen, 1919;
Der Ausgang d. griech.-röm. Heidentums, 1920;
Der Ausgang d. Antike, 1921;
Rel. Strömungen im 1. Jh. v. Chr., 1922;
Aus d. griech. Gedankenwelt d. 5. Jh. v. Chr., Rektoratsrede 1924;
Der Brief an Diognetos, 1928;
Der Begriff d. Tragischen in d. Antike, in: FF 1932, S. 397-412. -
Literatur
Natalicium, J. G. z. 70. Geb.tag gewidmet, 1931;
R. Helm, in: Bursian-Jberr. 254, Nekr., 1936, S. 80-104 (W). -
Porträts
Phot. (Rostock, Univ.-Archiv).
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Autor/in
Gerhard Baader -
Zitierweise
Baader, Gerhard, "Geffcken, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 128-129 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120376644.html#ndbcontent