Beckmann, Max
- Lebensdaten
- 1884 – 1950
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- New York
- Beruf/Funktion
- Maler ; Graphiker ; Künstler ; Grafiker ; Illustrator ; Hochschullehrer ; Dramatiker ; Pazifist ; Regisseur ; Kameramann
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 118508210 | OGND | VIAF: 46775885
- Namensvarianten
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- Beckmann, Max
- Beckmann, Max Carl Friedrich
- Bekman, Maks
- Beckmann, Max Karl Friedrich
Vernetzte Angebote
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- Pressemappe 20. Jahrhundert
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Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
- NDB 7 (1966), S. 743 (Hartmann, Johann Georg)
- NDB 11 (1977), S. 354* (Kaulbach, Friedrich August Ritter von)
- NDB 16 (1990), S. 637 (Meid, Hans)
- NDB 18 (1997), S. 163 (Morwitz, Ernst)
- NDB 20 (2001), S. 463* (Piper, Reinhard)
- NDB 21 (2003), S. 327 (Reifenberg, Benno Carl)
- NDB 21 (2003), S. 761 (Rohan, Karl Anton Adolf Julian Victor Maria Prinz)
- NDB 23 (2007), S. 333 (Schnitzler)
- NDB 25 (2013), S. 11* (Stadler, Toni)
- NDB 25 (2013), S. 727-728 in Artikel Swarzenski, Georg (Swarzenski, Georg)
- NDB 25 (2013), S. 729 in Artikel Swarzenski Hanns (Swarzenski, Hanns Peter)
- NDB 26 (2016), S. 532 in Artikel Uhde, Wilhelm (Uhde, Wilhelm)
Orte
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Beckmann, Max
Maler und Graphiker, * 12.2.1884 Leipzig, † 27.12.1950 New York.
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Genealogie
V Carl Beckmann (1839–92), Mühlenbesitzer;
M Antonie (1846–1903), T des Johann Heinrich Düber, Stärkefabrikant in Königslutter;
Gvv Heinrich Beckmann, Bauer und Gastwirt in Helmstedt;
⚭ 1) Metz 1904 Minna Tube († 1964), Malerin und Sängerin, aus Pastorenfamilie, 2) Frankfurt/Main 1924 Mathilde (Quappi), T des Münchner Malers →Friedrich August von Kaulbach (1850–1920);
1 S aus 1). -
Biographie
B. hat in Weimar, Berlin und Paris studiert. Nach ersten Ausstellungen bei der Berliner Sezession und beim Künstlerbund in Weimar gewann er 1906 den Preis der Villa Romana in Florenz. 1907 siedelte er sich in Berlin-Hermsdorf an und war bis 1911 Mitglied der Berliner Sezession. 1914/15 nahm er am Weltkrieg als Sanitätssoldat in Belgien und Frankreich teil. 1915-33 lebte er - abgesehen von längeren Reisen nach Paris und Holland seit 1928 - in Frankfurt/Main und war seit 1925 Professor an der dortigen Kunstschule. 1933-37 in Berlin ansässig, emigrierte er 1937 nach Paris und hielt sich 1938-47 in Amsterdam auf. Er war seit 1947 Lehrer an der Washington University in St. Louis (USA), die ihm auch den Ehrendoktor verlieh, und seit 1949 am Brooklyn Museum in New York.
B.s Bilder vor 1914 zeigen einen zum Expressiven neigenden Künstler, der seine Werke in rhythmischer Ordnung zu gestalten weiß, im ganzen dem Stil und der Zielsetzung der Berliner Sezession noch sehr nahe steht. E. Munch und die deutschen Impressionisten beeindrucken ihn. Durch das Erlebnis des Krieges vollzieht sich eine völlige Wandlung. Seine künstlerische Sprache wird prägnant und direkt, schließlich in den ersten Nachkriegsjahren hart, desillusionierend und zugleich hintergründig. Zum erstenmal verwendet er jetzt die Requisiten der Katze, der Kerze und des Spiegels, die er seitdem immer wieder aufgegriffen hat. Seit damals beschäftigt ihn die Welt der Masken, der Schauspieler, des Karnevals, des Zirkus. Die Bildhandlung spielt sich eng gedrängt in flacher Raumschicht ab, die Begegnung mit altdeutscher Malerei und Graphik ist offensichtlich. Ein festes Aufbaugerüst verspannt die Bildfläche, die Farben sind fahl und von untergeordneter Rolle. Menschliche Wesen erscheinen marionettenhaft-willenlos, Häuser, Brücken, Laternenpfähle, Blumen usw. tragen den Ausdruck geheimnisvoller, oft unheimlicher Wesenhaftigkeit (Die Nacht, 1918/19, Die Synagoge, 1921). Gegen 1925 löst sich die Gedrängtheit und Verspannung. Unter dem Eindruck von Paris treten die Farben stärker in den Vordergrund und beginnen zu leuchten. Um 1930 erreichen die Werke wahrhafte Monumentalität und überzeugende, rein bildnerische Ausdruckskraft (Fastnacht, Der Wels). Seit den 30er Jahren greift B. mehrmals mythologische Themen auf und übersetzt sie in den Geist unserer Zeit (Odysseus, Perseus). Der eigenartigen äußeren Vergitterung der Bildfläche durch Leitern, die nun bis in sein letztes Lebensjahr viele seiner Werke charakterisieren, entspricht die innere Verschleierung. Wie traumhaft abgerückt ist die Dinghaftigkeit im gleichen Augenblick wieder aufgehoben. Was vor 20 Jahren Bericht und schonungslose Deutung war, ist nun über sich selbst hinausgewachsenes Sinnbild, sei es eine Landschaft, eine mythologische Szene, ein Stilleben oder eine Gruppe von Frauen. 1929 und 1950 erhielt B. den Carnegie-Preis, Pittsburgh (USA), ferner 1950 den großen Malereipreis auf der 25. Venezianer Biennale.
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Literatur
C. Glaser-W. Hausenstein-W. Fraenger, M. B., 1924;
H. Simon, M. B., 1930;
W. Schöne, M. B., 1947;
B. Reifenberg-W. Hausenstein, M. B., 1949 (W-Verz. bis 1948);
H. W. Janson, B. in America, in: Magazine of Art, March 1951;
Kat. d. Ausstellung M. B., München 1951;
Gedächtnisreden auf M. B., 1951. -
Porträts
1915 als Krankenpfleger, Selbstbildnis (Ruhmeshalle, Wuppertal-Barmen);
Selbstbildnis, 1944 (Bayer. Staatsgem.slg. München). -
Autor/in
Leonie von Wilkens -
Zitierweise
Wilkens, Leonie von, "Beckmann, Max" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 728-729. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118508210.html#ndbcontent