FIDSCHI Raus aus dem Club
Skandal im Commonwealth, dem altehrwürdigen Verbund ehemaliger britischer Kolonien: Zum dritten Mal nach 1987 und 2000 wurden vorige Woche die Fidschi-Inseln von der Gemeinschaft suspendiert. Grund dafür war die Weigerung des Admirals Frank Bainimarama, bis Oktober 2010 freie Wahlen abzuhalten. Bainimarama, 55, putschte sich 2006 ins höchste Regierungsamt und will sich bis 2014 an der Macht halten. Erst dann soll gewählt werden. Am vergangenen Dienstag lief ein Ultimatum des 53 Staaten vereinenden Commonwealth ab. Nun hat der Club nur noch 52 Mitglieder. Ähnlich strenge Maßregeln traf der 60 Jahre alte New Commonwealth bisher nur gegen Nigeria zu Zeiten des Militärdiktators Sani Abacha 1995 und gegen Pakistan 1999. Simbabwes Despot Robert Mugabe zog 2003 die Konsequenzen aus einer Suspendierung und verließ freiwillig die Gemeinschaft. Deren Sanktionsmöglichkeiten sind auf dem Südsee-Archipel, der vorwiegend von Landwirtschaft und Tourismus lebt, begrenzt. So werden die 850 000 Fidschianer zwar nicht mehr von Geldern und anderen Zuwendungen des Staatenbundes profitieren - der Anteil internationaler Finanzhilfen lag aber ohnehin bei kaum zwei Prozent des Bruttosozialprodukts.