Viele Server, aber kein GUI
Microsoft preist Windows Server 8 als das beste Betriebssystem für die Cloud an und verabschiedet sich vom GUI, denn für eine grafische Oberfläche ist bei Installationen mit einer Vielzahl an Servern und virtuellen Maschinen kein Platz mehr. Wer will, kann Windows Server 8 zwar mit komplettem GUI installieren, Microsoft empfiehlt aber, auf die grafische Oberfläche zu verzichten und die Core-Installation zu wählen, um Ressourcen zu sparen. Als dritte Alternative gibt es noch die Möglichkeit, den vollen Server ohne grafische Shell zu installieren, dabei wird unter anderem auf den Internet Explorer verzichtet.
Anders als beim Windows Server 2008 R2 ist es mit Windows Server 8 möglich, jederzeit zwischen den verschiedenen Installationsoptionen zu wechseln. Dabei werden lediglich die entsprechenden Komponenten installiert oder deinstalliert. Bisher entschieden sich viele Nutzer des Windows Server für die Installation des kompletten Servers, aus Angst, den Server neu aufsetzen zu müssen, sollte sich später herausstellen, dass in der Core-Installation doch etwas fehlt oder sich nicht umsetzen lässt.
Dashboard statt MMC
Zur Verwaltung der Server führt Microsoft das Server Manager Dashboard ein, das Überblick über den Status aller verwalteten Server gibt. Es ersetzt die Microsoft Management Console (MMC) und verfügt über ein sehr schlichtes Interface: Links werden alle Server aufgelistet und rechts werden die sogenannten Rollen gruppiert. Eine solche Rolle kann beispielsweise das Thema DHCP abdecken, so dass darin alle Dienste, die mit DHCP im Zusammenhang stehen, zusammengefasst werden. Eine andere Rolle fasst alle Webserver zusammen, eine weitere alle Remote-Desktop-Server oder alle lokalen Server. Diese Gruppierung nimmt das Dashboard eigenständig vor: Wird ein neuer Server hinzugefügt, prüft das Dashboard, welche Dienste das System zur Verfügung stellt und ordnet es den entsprechenden Rollen zu.
An jeder Stelle im Dashboard können Aktionen per Rechtsklick aufgerufen und Details zu den einzelnen Systemen angezeigt werden. Zudem ist es möglich, über Filter einzuschränken, welche Ereignisse im Dashboard berücksichtigt werden. So soll erreicht werden, dass im Dashboard nur das Wesentliche angezeigt wird.
Der größte Vorteil des Server Manager Dashboards im Vergleich zu MMC besteht im Multi-Machine-Management: Es ist im Server Manager jederzeit möglich, mehrere Server auszuwählen, um Aktionen darauf auszuführen. Das soll die Verwaltung mehrerer Server beziehungsweise vieler VMs extrem vereinfachen.
Es können auch Aggregate beliebiger Server angezeigt und Server darüber miteinander verglichen werden. Das soll es vereinfachen herauszufinden, welche Unterschiede in der Konfiguration dafür verantwortlich sind, dass ein Server gut läuft und ein anderer schlecht.
Dabei ist das Dashboard nur eine grafische Oberfläche, die eigentlichen Verwaltungsfunktionen stecken in jedem einzelnen Windows Server 8 in Form von WMI und der Powershell, dem zentralen Steuerungsinstrument des Windows Server.
Powershell: viel mehr als eine Kommandozeile
Windows Server 8 bietet drei Möglichkeiten zur Steuerung des Systems: WMI in der Version 2, die Powershell in der Version 3 und Workflow. Die Powershell ist in Windows Server 8 zu einem sehr mächtigen Werkzeug gereift, mit dem sich sämtliche Funktionen des Servers über die Kommandozeile steuern lassen. Das ist zugleich die Grundlage, um sämtliche Aufgaben in Windows Server 8 automatisieren zu können. Zugleich aber bietet die Powershell die Möglichkeit, die Systemverwaltung zu automatisieren, da sich die Befehle in Scripten aufrufen lassen.
Zudem stellt die Powershell ein REST-API bereit, das auf Odata basiert. Dabei handelt es sich um Konventionen, die die Nutzung von REST vereinfachen sollen, da beispielsweise Standard-URL-Schemata verwendet werden. So kann ein Windows Server 8 per REST aus der Ferne gesteuert werden, auch von Linux aus.
Die Powershell zieht sich durch den kompletten Windows Server 8: Sämtliche Funktionen des Systems stehen auch über die Powershell zur Verfügung, einschließlich der Verwaltung des Hypervisors Hyper-V.
In der neuen Version ist die Powershell zudem robuster gegenüber Fehlern. Netzwerkausfälle werden bemerkt, und vier Minuten lang wird versucht, die Verbindung wiederherzustellen. Wenn das klappt, laufen die Scripte an der Stelle weiter, an der sie unterbrochen wurden.
Mit Hilfe von sogenannten Cmdlets (gesprochen Commandlets) lässt sich die Powershell erweitern. Rund 2.300 solcher Scripte von anderen Nutzern, Drittanbietern oder Microsoft stehen mittlerweile zur Verfügung.
Daneben gibt es mit Workflow eine weitere Möglichkeit, komplexe Aufgaben in der Powershell zusammenzufassen. Microsoft beschreibt Workflow als eine andere Art Cmdlets, die mit XAML oder mit der Powershell erstellt werden.
Im Rahmen eines Workshops vor der Build-Konferenz zeigte Microsoft unter anderem, wie sich neue Shares mit der Powershell einrichten lassen. Sind unter Windows Server 2008 R2 noch 29 Zeilen Code notwendig, reicht in der neuen Version der Powershell eine Zeile Code.
Zudem soll das Erlernen der Powershell in Windows 8 einfacher sein, da die Shell den Nutzer bei Eingabe der Befehle unterstützt. Syntax Highlighting und Code-Folding wurden integriert.
Standards-Based Management
Microsoft verspricht ein Standards-Based Management und unterstützt beispielsweise aktuelle DMTF-Standards wie WSMAN. Das soll sicherstellen, dass jedes Gerät, das diesen Standards entspricht, von Windows aus verwaltet werden kann, und umgekehrt jedes Verwaltungssystem, das diese Standards unterstützt, einen Windows Server 8 ohne speziellen Agenten verwalten kann. Die Neuerungen in diesem Bereich sollen auch für Windows 2008 und 2008 R2 ausgeliefert werden.
Auch bei der Storage-Verwaltung setzt Microsoft auf Standards: So können Storage-Arrays unterschiedlicher Hersteller über SMI-S verwaltet werden und es gibt ein neues, erweiterbares Storage Management API auf Basis von WMI v2 für lokale Aufgaben und die Powershell für Fernzugriff und Scritping.
Windows Server 8: Microsoft verabschiedet sich vom GUI | Hyper-V soll VMware das Fürchten lehren |
Der große Unterschied zwischen GUI und Shell sind nicht die Befehle oder Möglichkeiten...
Da muss ich dir leider widersprechen, zfs ist ein 128 bit Filesystem, das ist richtige...
Denn Fenster hat das Ding ja dann nicht mehr oder?
es geht um die shell. ist es denn mittlerweile sogar zuviel verlangt dass man den titel...