Bekommen Patienten Röntgenbilder bald auf CD-ROM?
Neue Patienten-CD soll Mehrfach-Röntgen ersparen
Das Fraunhofer Institut für Telematik hat ein so genanntes "Patienten-CD-System" vorgestellt, das dem Kranken unnötige Strahlenbelastung durch Mehrfach-Röntgen ersparen soll. Bei Untersuchungen könne der Arzt künftig Röntgenbilder, aber auch Tomographie- und Ultraschallaufnahmen als digitale Daten schnell auf eine CD-ROM brennen.
Laut Institutsleiter Professor Christoph Meinel soll dem Patienten die CD ausgehändigt werden und dieser könne sie zu jedem anderen Arzt mitnehmen. Eine leistungsfähige Betrachtungs-Software, die auf der Patienten-CD gespeichert sei, sorge dafür, dass die Bilder an jedem herkömmlichen PC angeschaut werden können - verlustfrei und in hervorragender Qualität.
Wie Meinel betonte, bietet die Patienten-CD neben der Einsparung radiologischer Untersuchungen weitere Vorzüge: "Zum Beispiel können Schwangere Ultraschall-Aufnahmen ihres Babys daheim am PC-Monitor vergrößern, das digitale Röntgenbild vom komplizierten Knochenbruch kann man für Familienangehörige und Freunde ausdrucken und beim Krankengymnasten hilft die Patienten-CD, die Physiotherapie noch gezielter anzusetzen".
Das auf der Patienten-CD gespeicherte Betrachtungsprogramm erlaubt außer der Vergrößerung per Lupen-Funktion auch das Messen von Abständen und Winkeln sowie die Veränderung des Kontrastes. Gespeichert werden die Bildserien auf der CD-ROM in dem von Medizinern international anerkannten Format DICOM 3.
Vorkenntnisse sollen weder für die Herstellung, noch für die Nutzung der Patienten-CD nötig sein. Lediglich der Arzt müsse sich mit einem speziellen PC ausstatten und könne die CD-ROM verschenken oder dem interessierten Patienten gegen Zahlung eines Betrages überlassen, so Meinel.
Entwickelt wurde das preisgünstige und laut Meinel leicht zu bedienende System in Zusammenarbeit mit dem Trierer Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, einem Lehrkrankenhaus der Universität Mainz. Das Institut für Telematik ist ein als eingetragener Verein verfasstes, gemeinnütziges und außeruniversitäres Institut. Mit der Fraunhofer-Gesellschaft verbunden, entwickelt es anwenderfreundliche und praxistaugliche Hightech-Lösungen im Schnittbereich von Telekommunikation und Informatik. Telemedizin ist einer der Schwerpunkte, in dessen Rahmen das Institut auch möglichst verlustfreie, effektive Bildkompressionstechnologien für medizinische Bilder entwickelt, beispielsweise um diese per Internet verschicken zu können.
Kontakt:
Fraunhofer Institut für Telematik
Prof. Dr. sc. nat. Christoph Meinel
Bahnhofstraße 30-32
D-54292 Trier
Telefon +49 (0) 651-97551-0, Telefax +49 (0) 651-97551-12
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