Windows Server 8
Microsoft verabschiedet sich vom GUI
Windows Server 8 wird ohne grafische Oberfläche installiert und per Powershell gesteuert. Microsoft will VMware in Sachen Virtualisierung übertrumpfen und die Verwaltung von Zugriffsrechten neu erfinden. Dabei soll es keine Rolle mehr spielen, ob Server On-Premise, also lokal, oder in der Cloud laufen.
Mit großer Geheimniskrämerei hat es Microsoft geschafft, dass vorab praktisch nichts über die neue Version des kommenden Windows Server bekanntwurde. Am zweiten Tag der Konferenz Build Windows hat Microsoft den Windows Server 8 nun erstmals offiziell vorgestellt. Im Vorfeld der Konferenz haben zahlreiche Entwickler die Software einer kleinen Gruppe von Journalisten im Detail gezeigt. Golem.de war dabei.
- Windows Server 8: Microsoft verabschiedet sich vom GUI
- Viele Server, aber kein GUI
- Hyper-V soll VMware das Fürchten lehren
- Das Netzwerk wird virtuell
- Daten-Deduplikation und Storage-Virtualisierung
- Dateizugriffsrechte neu gedacht
- Internet Information Services (IIS)
- Virtuelle Desktops auch übers WAN
- Direct Access statt VPN
Rund 300 neue Funktionen soll der Windows Server 8 bieten. Microsoft hat dazu seine Art, Software zu entwickeln, umgestellt: Arbeiteten früher Teams an der nächsten Version einer Funktion, wurden für Windows Server 8 auf Basis von Rückmeldungen von Kunden und Partnern konkrete Ziele definiert und ausschließlich auf diese hin entwickelt. So wurden auch tiefgreifende Veränderungen vorgenommen, die Nutzern die Arbeit deutlich erleichtern sollen.
Windows Server 8 profitiert von Microsofts Erfahrungen als Betreiber von Diensten wie Bing, Hotmail, Azure und Office 365, die allesamt auf Windows Server basieren. Dabei würden Microsoft von den eigenen Teams die Unzulänglichkeiten der eigenen Software schmerzhaft vor Augen geführt, wovon das neue Produkt sehr profitiert habe, sagte Jeffrey Snover, Lead-Architect des Windows Server.
Für die Planung der neuen Version wurde sehr viel mehr Zeit aufgewandt als bei vorherigen Versionen. Statt einzelne Funktionen weiterzuentwickeln, wurden Ende-zu-Ende-Szenarien festgelegt, die mit der neuen Version des Betriebssystems umgesetzt werden sollten. Anschließend wurden die einzelnen Entwicklerteams aufgefordert, ihren Teil zur Umsetzung dieser Szenarien beizutragen.
Was Microsoft im Vorfeld der Build zeigte, beeindruckte die anwesenden Journalisten durchaus. So verabschiedet sich Microsoft vom GUI auf dem Server und setzt stattdessen auf die in Windows Server 8 deutlich erweiterte Powershell, mit der sich Windows komplett per Kommandozeile, über Scripte und auch aus der Ferne steuern lässt. Das ist auch notwendig, denn Windows Server 8 soll die Basis für Cloud-Infrastrukturen darstellen, und die bestehen nicht aus einem Server, sondern aus hunderten von virtuellen Maschinen.
Die neue Version von Microsofts Virtualisierungstechnik Hyper-V soll VMware das Fürchten lehren. Sie unterstützt die Live-Migration ganzer virtueller Maschinen oder von Teilen von VMs quer durchs Rechenzentrum, denn auch das Netzwerk wird virtualisiert. Windows Server 8 verfügt dazu unter anderem über einen erweiterbaren Switch, der in Hyper-V integriert wurde. Das Netzwerk wird aber nicht nur virtuell, sondern auch leistungsfähiger, denn Windows Server 8 kann beispielsweise mehrere Netzwerkkarten unterschiedlicher Hersteller zu einer Netzwerkschnittstelle zusammenfassen und virtuellen Maschinen einen direkten Zugriff auf Netzwerkschnittstellen einräumen, ohne Umweg über ein Softwareinterface. Der mit Windows 7 und Windows Server 2008 R2 eingeführte Directaccess wird erweitert.
Große Neuerungen gibt es auch im Bereich Storage: Hier will Microsoft Chkdsk seinen Schrecken nehmen und dadurch ausgelöste Ausfallzeiten dramatisch reduzieren. Zudem hat Microsoft dem Windows Server 8 eine integrierte Daten-Deduplikation spendiert, die blockorientiert arbeitet. Die Technik kommt auch im Branchcache zum Einsatz. Weiterhin wurde das SMB-Protokoll erneut überarbeitet, ein NFS-4.1-Server integriert und mit Storage Pools und Storage Spaces ein neues Konzept zur Storage-Abstraktion umgesetzt.
Bei der Verwaltung von Zugriffsrechten müssen sich Administratoren auf etwas völlig Neues einstellen. Geht es nach Microsoft, haben Access Control Lists (ACLs) ausgedient und die Zukunft gehört Tags. Diese werden Dateien, Nutzern und Geräten zugeordnet, der Zugriff wird über Regeln gesteuert, die im Active Directory zentral hinterlegt werden.
So wird Windows Server 8 nach Ansicht von Microsoft zum optimalen Betriebssystem für Cloud-Infrastrukturen, in denen virtuelle Maschinen leicht zwischen On-Premise-Servern, öffentlichen und privaten Clouds verschoben werden können. Dabei betont Microsoft immer wieder, bei den neuen Funktionen werde auf Standards gesetzt, statt neue proprietäre Schnittstellen einzuführen. Zudem macht Microsoft keinen Hehl daraus, dass VMware als Hauptkonkurrent betrachtet wird.
Viele Server, aber kein GUI |
Der große Unterschied zwischen GUI und Shell sind nicht die Befehle oder Möglichkeiten...
Da muss ich dir leider widersprechen, zfs ist ein 128 bit Filesystem, das ist richtige...
Denn Fenster hat das Ding ja dann nicht mehr oder?
es geht um die shell. ist es denn mittlerweile sogar zuviel verlangt dass man den titel...