CPUs: US-Gesetzgeber wollen Exportkontrolle für RISC-V
Die USA fürchten den Verlust ihrer Dominanz an RISC-V durch die offene Kollaboration. Drastische Gegenmaßnahmen sind im Gespräch.
Die freie CPU-Befehlssatzarchitektur RISC-V entwickelt sich offenbar zum nächsten großen Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen den USA und China in der Frage um die Produktion von Halbleitern. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zahlreiche einflussreiche US-Abgeordnete, die die Regierung von Präsident Biden zum Handeln drängen wollen.
Die Gesetzgeber aus dem Repräsentantenhaus sowie Senatoren fürchten demnach, dass die chinesische Wirtschaft die offene Kollaboration rund um RISC-V dafür ausnutzt, ihre eigene Chip-Industrie voranzutreiben. Das könnte den Einfluss der US-amerikanischen Chip-Industrie deutlich verringern und letztlich helfen, das chinesische Militär zu modernisieren, wird befürchtet.
Der Vorsitzende des Ausschusses über die Rivalität zwischen den USA und der KP Chinas, Mike Gallagher, sagte Reuters, er erwäge Exportkontrollen für US-Unternehmen für RISC-V-Technologie beim Handel mit China. Der Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses, Michael McCaul, sagte Reuters: "Die KP Chinas missbraucht RISC-V, um die Vorherrschaft der USA über das geistige Eigentum zu umgehen, das für die Entwicklung von Chips benötigt wird. US-Amerikaner sollten keine Technologietransferstrategie der VR China unterstützen, die dazu dient, die US-Ausfuhrkontrollgesetze auszuhöhlen."
Darüber hinaus befürchten die US-Gesetzgeber, dass die Nutzung von RISC-V in China direkt dazu genutzt werden kann, die Sanktionen der USA gegen China zu umgehen, deren Ziel es ist, die Halbleiterindustrie Chinas zu schwächen. Ob dieses Ziel tatsächlich zu erreichen ist, wird derweil aber immer fragwürdiger, wie sich erst im vergangenen Monat zeigte.
RISC-V wird offen entwickelt
Die freie Befehlssatzarchitektur RISC-V wurde vor mehr als zehn Jahren an der University of California, Berkeley, erstellt und kurz darauf als Open Source veröffentlicht. Seit 2015 arbeitet ein breites Industriekonsortium an der Weiterentwicklung der RISC-V-Spezifikation. Die RISC-V-Foundation sitzt darüber hinaus seit vier Jahren wegen des Handelsstreit zwischen den USA und China in der Schweiz, was die Architektur selbst faktisch wohl weitgehend sanktionsfrei machen dürfte.
Inwiefern die angekündigten Sanktionen oder Exportkontrollen seitens der USA im Fall von RISC-V also überhaupt Wirkung zeigen könnten, ist mehr als fraglich. Zwar gibt es einige chinesische Hersteller, die direkt Designs von US-Firmen wie Sifive lizenzieren und dies weiter vorantreiben wollen, wie Baidu und Starfive. Aber schon jetzt erarbeiten chinesische Firmen wie Alibaba (T-Head), Huawei (Hisilicon) oder Tencent eigene Designs auf Grundlage von RISC-V. Auch die direkt von der Regierung unterstützte Chinesische Akademie der Wissenschaften (CAS) erstellt eigene CPU-Designs mit RISC-V. Dies dürfte die US-Politik nur schwerlich unterbinden können und eine harte Ausfuhrkontrolle, die etwa die Zusammenarbeit mit dem RISC-V-Konsortium sanktioniert, könnte letztlich gar die Chip-Hersteller in den USA schwächen.
kann sich noch wer dran erinnern als "starke crypto" als "weapons and munations" galten...
Nein, ist nicht dasselbe. Die ist seriell, deshalb recht langsam,
Ich muss grade an eine Simpsons folge denken, in der die franzosen eine Atomrakete auf...
Naja Deutsch fände ich jetzt ganz rein uneigennützig eh besser Lol